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Israel segnen - jetzt erst recht!

Im Sommer 2015 musste Israel zwei große diplomatische Schlappen einstecken. Der UN-Menschenrechtsrat verurteilte das israelische Verhalten während der Gaza-Krise im Vorjahr und stellte das israelische Militär mit der Hamas-Terrororganisation auf dieselbe Stufe. Leider stimmte auch Deutschland für den kritischen Bericht der Vereinten Nationen, wider besseres Wissen. Kurz darauf wurde das Iran-Abkommen zwischen den 5+1-Mächten (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) und Teheran abgeschlossen, ohne auf eine totalen Einstellung des Atomprogramms zu bestehen. Israel warnte schon lange vor diesem Deal, stieß jedoch auf taube Ohren. Auch nach Abschluss des Abkommens setzte der Iran seine Vernichtungsdrohungen gegen den Judenstaat unverhohlen fort.

Fatalismus oder Engagement?

Welche Bedeutung haben diese Entwicklungen nun für uns Christen? Stecken wir den Kopf in den Sand oder legen wir die Hände in den Schoß und ergeben uns düsteren Endzeitphantasien, nach dem Motto: „Es muss ja sowieso so kommen“? Was sagt uns die Bibel zu diesem Thema? So verworren uns manche (oft menschlich konstruierte)  „Endzeitfahrpläne“ erscheinen mögen, so klar und eindeutig ist doch Gottes Wort zur Frage unserer Herzenshaltung gegenüber Israel. „Ich will segnen, die dich segnen“ (1. Mose 12,3), „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ (Jesaja 40,1), „Betet für den Frieden Jerusalems“ (Psalm 122), „Um Zions willen werde ich nicht schweigen“ (Jesaja 62). Das alles gilt nach wie vor und gibt uns Halt und Orientierung in den immer unsicherer werdenden Zeiten.

Präsenz zeigen und nicht schweigen

Es gibt viele Möglichkeiten, zugunsten Israels und des jüdischen Volkes aktiv zu werden und ein Zeichen des Segens zu setzen. Im Juni nahmen mehrere Gruppen der ICEJ beispielsweise an einer Demonstration gegen den Bericht des Menschenrechtsrates in Genf teil. Leider verhinderte nur ein Veto der USA die Verabschiedung des Berichtes, doch unsere Demo-Teilnehmer, insbesondere aus Deutschland, zeigte den israelischen Veranstaltern, dass sie nicht allein dastehen, wofür sie sich nachher ausdrücklich bedankten. 

Durch eine Petition gegen den Iran-Deal mit 80 000 Unterschriften, die wir bei den Vereinten Nationen, der EU und dem deutschen Außenminister einreichten, verschafften wir uns als Christen ebenfalls Gehör. Auf Vorträgen und Konferenzen genauso wie in unserem Freundes- und Bekanntenkreis können wir immer wieder darauf hinweisen, dass viel Gutes aus Israel kommt: Erfindungen in der Medizin, Landwirtschaft und der Computertechnologie beispielsweise, die unser aller Leben bereichern und verbessern. Diese gute Nachrichten müssen hinaus ins Land bzw. über die Nachrichtenkanäle und sozialen Netzwerke verbreitet werden. Durch die Unterstützung sozialer Projekte in Israel setzen wir ein praktisches Zeichen der Nächstenliebe und des Trostet.

Beten und handeln

Werden wir nicht müde oder fatalistisch, sondern schenken wir den Verheißungen der Bibel Glauben, dass Gott sein Volk im Land Israel wiederherstellt, um es schließlich zu erlösen und der ganzen Menschheit Frieden zu bringen (siehe Jeremia 31; Jesaja 2,2-4). Auch wenn unsere Politiker falsche Wege einschlagen, Gott schaut auf das Herz seiner Kinder und beachtet ihre Gebete und ihr Handeln. Lasst uns für Israel und unsere deutsche Regierung beten wie nie zuvor, unsere Stimme erheben und Israel und das jüdische Volk segnen – jetzt erst recht!

 

 

Israel rettet Menschenleben in Nepal

Im April wurde Nepal von einem mächtigen Erdbeben heimgesucht, dass die hoch aufragenden Berge des Himalaja erschütterte. Das vernichtende Beben ließ Gebäude einstürzen, löste Erdrutsche und Schneelawinen aus und führte zum Tod von mehr als 8000 Menschen. Das Land, das mit dem größten Hilfsteam aus Ärzten und Ersthelfern antwortete, war Israel. Die Hilfe schloss ein voll eingerichtetes, hochmodernes Feldlazarett ein, das von 260 Israelis professionell betreut wurde.

Israel hat schon in der Vergangenheit auf bemerkenswerte Art und Weise bei Naturkatastrophen in anderen Ländern geholfen, hier einige Beispiele:

> Such- und Rettungsteams der israelischen Armee helfen nach dem Izmit-Erdbeben im August 1999 in der Türkei.
> Umfassende humanitäre Hilfe für Indien nach dem Tsunami im Dezember 2004;
> Ein großes israelisches Team hilft in Haiti nach dem massiven Erdbeben im Januar 2010;
> Israelische Hilfe für Japan nach dem Tsunami vom März 2011;
> Ärzte- und Rettungsteams helfen auf den Philippinen nach dem Taifun Haiyan im November 2013;
> Medizinische Hilfe aus Israel bei der Bekämpfung des Ebola-Virus in Westafrika im Sommer 2014.

Ähnliche israelische Rettungsmissionen wurden nach Mexiko (1985), Armenien (1988), Griechenland (1999), Ägypten (2004) und Kenia (2006) geschickt.

Direkt nach dem Erdbeben in Nepal hatte Israel das größte Kontingent von Rettern und Medizinern im Land im Einsatz, berichtete CNN. Das schloss Teams des israelischen Heimatschutzkommandos, des Roten Davidssterns, der “United Hatzalah”, von ZAKA, IsraAid und anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen mit ein, die alle als Volontäre tätig waren, um einer anderen Nation in Not zu helfen.

Doch es gab auch Kritik. Israel reise weit in die Ferne, um anderen zu helfen, während es die palästinesischen Araber in seiner unmittelbaren Nachbarschaft mißhandle, hieß es. Kenneth Roth, Direktor der Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch”, schrieb auf Twitter: “Einfacher, sich um eine humanitäre Katastrophe weit weg zu kümmern, als um die von Israel selbstgemachte in Gaza. Beendet die Blockade!”

Die ICEJ-Nachrichtenredaktion in Jerusalem sprach daraufhin mit Emanuel Nahshon, dem Sprecher des israelischen Außenministeriums, um herauszufinden, warum Israel bei Katastrophen in anderen Ländern hilft und wie es auf diese Kritik an der eigenen Handlungsweise reagiert.

 

ICEJ-Nachrichten: Wie schlimm war das Erdbeben in Nepal?

Das Erdbeben war massiv und verzeichnete 7,9 auf der Richterskala. Schätzungen zufolgen sind Tausende von Menschen gestorben. Die Situation verschlimmerte sich noch weiter durch 60 Nachbeben und Lawinen, die noch mehr Leben kosteten und noch mehr Menschen hoch oben in den Bergen abschnitten. Sie zu erreichen ist schwierig, da Nepal nur über ein unzureichendes Straßennetz und viele isolierte Dörfer verfügt.

 

Warum hilft Israel so umfassend in Nepal?

Zuallererst ist da die “israelische” Seite. Wir waren sehr besorgt, da Nepal ein sehr beliebtes Reiseziel für junge Israelis ist, die nach ihrer Militärzeit dorthin reisen, um Abstand zu gewinnen. Sie machen dort Bergtouren, daher war es offensichtlich, dass dort viele Israelis festsitzen würden – mehr als 2000 Personen insgesamt.

Dann gibt es noch das besondere Thema der Leihmutterschaft. Aufgrund bestimmter Begrenzungen im israelischen Recht bekommen viele israelische Paare ihre Kinder mit Hilfe indischer Leihmütter, die jedoch die Kinder in Nepal zur Welt bringen.

Parallel zu unserer Suche nach unseren eigenen Bürgern wollen wir auch Nepal helfen. Der Staat Israel hat eine Tradition etabliert, Ländern auf der ganzen Welt Hilfe anzubieten in Zeiten großer Katastrophen. In der Vergangenheit hat Israel verschiedene Nationen wie Indien, Haiti und die Türkei unterstützt. Israel sieht es als Teil seiner Aufgabe an, anderen zu helfen, es geht uns um “Tikkun Olam” (die Welt zu verbessern).

 

Sicherlich sind die Israelis stolz auf die Hilfe ihres Landes?

Wir sind sehr stolz darauf, wie das ganze Team sich in Nepal sofort in die Arbeit gestürzt hat. Diese Bereitschaft, beruflich alles stehen und liegen zu lassen und sich sofort auf einen solchen freiwilligen Einsatz zu begeben, trotz der Risiken für einen selbst, ist Teil der israelischen Haltung. Als die Entscheidung einmal gefällt war, war es nur noch eine Frage von Stunden, bis die ersten Flugzeuge abhoben. In weniger als 12 Stunden nach der Landung in Katmandu war das israelische Feldlazarett bereits im Einsatz. Auch das ist ein Beispiel unserer Professionalität... und eine Demonstration unserer israelischen Fähigkeiten und unserer Effizienz.

 

Welche Art von Hilfe hat Israel nach Nepal gebracht? War es ein vergleichbares Feldlazarett wie auf Haiti, das die einzige funktionierende kabellose Netzwerkverbindung auf der ganzen Insel hatte?

Das Feldlazarett unserer Armee ist eine hochmoderne mobile Klinik. Wenn dort ein Patient untersucht wird, können die Daten an Experten auf der ganzen Welt geschickt werden, die dann sogar bei Operationen live zu unterstützen in der Lage sind. Zusätzlich zu diesem sehr fortschrittlichen Lazarett schickte Israel mehr als 260 ausgebildete Mediziner und Schwestern (mehr als alle anderen Länder zusammen). Israel fühlt sich seinem Hilfsprogramm sehr verpflichtet und zieht es vor, durch gut ausgebildete Menschen zu helfen, mehr als durch Geld. Wir glauben, dass ausgebildete Menschen viel wichtiger sind in diesen ersten Tagen nach der Katastrophe.

Ein gutes Beispiel war das Erdbeben in der Türkei, als dort die Suchhundeteams der Armee Menschen aufspürten, die in Trümmern eingeschlossen waren und Wochen später lebendig herausgeholt werden konnten. Diese Art der Einsatzgruppe wurde ursprünglich vom israelischen Heimatschutzkommando entwickelt, um Israelis in Konflikten zu Hause zu helfen, und jetzt teilen wir das gerne mit der Welt. Wir wollen tatsächlich ein internationales Netzwerk von Hilfsteams aufbauen, das auf Grundlage des israelischen Modells zusammengestellt werden kann, um bei jeder möglichen Katastrophe, wo auch immer auf der Welt, zu helfen. Und ich möchte noch hinzufügen, dass wir beschlossen haben, das israelische Feldlazarett in Nepal zu belassen, als Geschenk für die dortige Nation und ihre Armee.

 

Hatten diese Bemühungen bisher irgendeinen diplomatischen Effekt, sagen wir mal auf das Abstimmungsverhalten gegen Israel bei den Vereinten Nationen?

Die Hauptmotivation für unsere Hilfseinsätze ist nicht politisch, sondern vielmehr humanitär. Sollten, als Folge dieser Einsätze, andere Länder ihre Meinung über Israel ändern, weg von dem Bild, das die arabischen Nationen vermitteln, dann wäre das wunderbar. Doch wir werden auch weiterhin Menschen in Not helfen, unabhängig von ihrer politischen Einstellung.

 

Wie antwortet Israel auf die Kritik, dass es anderen Nationen in Not helfe, aber zu Hause die Palästinenser unterdrücke?

Israel hilft allen, Palästinensern, Syrern, so viel, wie sie es brauchen. Wenn es Hindernisse gibt, liegen sie nicht auf der israelischen, sondern auf der palästinensischen Seite, bei der Hamas oder anderen Terror-Organisationen, die sich weigern, mit Israel zu kooperieren.

Wir wollen, dass die Palästinenser erfolgreich sind und sich entwickeln, wir helfen in vielen Bereichen und es gibt dort eine sehr gute Zusammenarbeit. Doch das bleibt der Öffentlichkeit verborgen und wird nicht publiziert, um die Palästinenser zu schützen. Sie wollen es auch nicht öffentlich machen, in vielen Bereichen wie dem Gesundheitswesen und der Umwelt. Wir würden uns wünschen, dass Israel noch mehr tun könnte, doch Terrororganisationen wie die Hamas ziehen es wiederum vor, mit der Not ihrer eigenen Leute aus ideologischen Gründen zu punkten, anstatt ihrem eigenen Volk zu helfen.
 

Frieden für unsere Zeit?

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch den radikalen Islam und der schwachen westlichen Reaktion darauf fragen sich heute viele Menschen, ob wir die kostspieligen Fehler einer vergangenen Ära wiederholen.

(Bild: Der britische Premier Chamberlain trifft Adolf Hilter 1938 in München)

Zweifellos leben wir in gefährlichen Zeiten. Die cleveren Massenmörder von Al-Kaida haben sich in die sadistischen Exekutoren des Islamischen Staates verwandelt. Der Iran exportiert seine eigene erbitterte Variante islamischer Militanz. Er destabilisiert und verschlingt dabei ganze Nationen im Nahen Osten und arbeitet gleichzeitig weiter an seinem umstrittenen Atomwaffenprogramm, um die eigenen Expansionspläne voranzubringen. Jede dieser radikal-islamistischen Bewegungen sieht sich als Vorreiter der finalen dschihadistischen Brandungswelle, die schließlich Israel zerstören, sich auf der ganzen Welt verbreiten und die Menschheit dem vorhergesagten “goldenen Zeitalter” islamischer Herrschaft unterwerfen wird.  Unterdessen drängen viele westliche Staats- und Regierungschefs die kleine demokratische Nation Israel dazu, das Herzstück ihres uralten und angestammten Heimatlandes zu opfern, um einen illusorischen Frieden zu erreichen und die gefräßigen Bestien zu beruhigen. 
 

Rückblick auf München 1938

Befinden wir uns also wirklich wieder im Jahr 1938? Sehen wir erneut den Versuch,  Unheil durch Beschwichtigung abzuwenden, so wie Neville Chamberlain es in München probierte?

Der Vergleich is nicht unbegründet. Im September 1938 verhandelte der britische Premierminister mit Adolf Hitler. Er hoffte dabei, die Bedrohung durch den Nationalsozialismus einzudämmen und “Frieden für unsere Zeit!” zu erkaufen. Der Preis dafür bestand in einem Landstreifen entlang der Grenze zwischen Deutschland und der kleinen demokratischen tschechischen Republik, dem Sudetenland. Die tschechische Regierung in Prag, die sich zu einer Krisensitzung versammelte hatte, musste hilflos stundenlang auf Nachricht aus München warten, ohne jegliches Mitspracherecht in den eigenen Angelegenheiten. Am Ende wurde Hitlers Appetit nach Eroberung nur noch weiter angeregt, statt gezügelt zu werden. Chamberlains diplomatische Mission wurde zu einem Negativbeispiel für politische Führungsschwäche.  

Weltweites Versagen

Doch bevor wir den britischen Premier zu sehr tadeln, sollten wir uns daran erinnern, dass es sich um eine ganze Ära politischer Führungsschwäche handelte. Der Westen fällte eine Entscheidung nach der anderen, die den Nazis signalisierte, dass sie kaum mit Widerstand zu rechnen hatten.

Nur zwei Monate vor dem Münchener Abkommen versammelten sich Vertreter von 32 Nationen zur Evian-Konferenz, um über die Aufnahme weiterer gefährdeter Juden aus Deutschland zu beraten. Hitler spottete öffentlich über die “tiefe Sympathie für diese Kriminellen”. Doch einzig und allein die Dominikanische Republik war bereit, ein größeres Kontingent jüdischer Flüchtling aufzunehmen. Nazi-Beobachter der Konferenz berichteten Hitler: “Sie können mit den Juden machen, was sie wollen, niemand ist an ihnen interessiert.” 

Im darauffolgenden Sommer machte die tragische Reise der St. Louis Schlagzeilen, eines überfüllten Schiffes mit 900 jüdischen Kindern an Bord. Die jungen Passagiere konnten schon die Lichter  Miamis erkennen, als die Regierung Roosevelts beschloss, das Schiff nicht anlegen zu lassen, sondern es nach Europa zurückzuschicken, in den Untergang. 

Im selben Jahr, 1939, gab Großbritannien das schändliche “White Paper”, heraus, das die Anzahl jüdischer Flüchtlinge, die in das Mandatsgebiet Palästina einreisen durften, sehr stark begrenzte. Diese Entscheidung überantwortete Millionen von Juden den Gaskammern der Nazis.  Dann kam die Reichskristallnacht im November 1938 – die ganze Welt schaute zu, als die Nazis über 30 000 Juden verhafteten und mehr als tausend Synagogen in Deutschland und Österreich niederbrannten. Am nächsten Morgen war das Sudentenland, das Hitler nur fünf Wochen zuvor ausgeliefert worden war, als erster Landstrich unter Nazi-Herrschaft “judenrein”. Der Holocaust hatte begonnen!

Täuschung und Verführung

Es handelte sich folglich um eine ganze Ära missglückter Politik, von Seiten nicht nur eines sondern vieler Staats- und Regierungschefs. Sie irrten sich gewaltig, sowohl in Charakter- als auch in Absichtsfragen – und das mit katastrophalen Folgen. Der Grund für dieses kollektive Versagen, das die Weltgemeinschaft befiel, lag darin, dass große Verführungen und Täuschungen die Weltbühne beherrschten. Die Menschen wurden einerseits von anderen getäuscht, doch sie täuschten sich andererseits auch selbst.

Die Deutschen wurden von einer faszinierenden Figur verführt, die versprach, die ramponierte Ehre und das Ansehen der Nation wiederherzustellen – stattdessen ruinierte Hitler das ganze Land. Chamberlain täuschte sich selbst mit der Annahme, dass es in München nur um einen schmalen Streifen Grenzlandes ginge, während tatsächlich der ganze Kontinent Europa auf dem Spiel stand.

In Evian kalkulierte ein amerikanischer Präsident sehr nüchtern, dass 30 000 jüdische Einwanderer genug seien, völlig blind für die Tatsache, dass bald 55 Millionen Menschen aller Rassen und Religionen in der darauffolgenden Katastrophe des Krieges ihr Leben verlieren würden.  Die ganze Welt belog sich damit, dass Hitler sich in seinem Buch Mein Kampf nur literarisch “austobte”, während er tatsächlich jedes Wort so meinte, wie er es geschrieben hatte. 

Alle diese Fehltritte trugen dazu bei, einen beispiellosen globalen Konflikt auszulösen, der sieben Jahre später mit dem unvorstellbaren Anblick von Atompilzen endete, die über eingeäscherten japanischen Städten aufstiegen.

Churchills Durchblick

Daher müssen wir für einen Politiker wie Winston Churchill dankbar sein, der klar denken konnte und über einen eisernen Willen verfügte. Er kam gerade rechtzeitig an die Macht, um die Bedrohung durch die Nazis als das zu entlarven, was sie war und ihr standzuhalten. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, hätte Hitler als erster Atomwaffen in die Hände bekommen.

Eine solch aufmerksame und beharrliche Führungsstärke wird heute erneut dringend gebraucht, da die Verführungen unserer heutigen Zeit noch finsterer und raffinierter sind. Tatsächlich warnt uns die Bibel vor Geistern der Täuschungen in der Endzeit, wie der Apostel Paulus schreibt:  “Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; ... Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. “ (2. Timoteus 3,1;13)

Darüberhinaus ist im Atomzeitalter der Spielraum, der uns für eine Fehleinschätzung von Charakteren und Intentionen bleibt, gefährlich schmal geworden. Eine mächtig wirkende Täuschung sieht in Israels Aufgabe des Westjordanlandes ein kleines Opfer für “Frieden in unsere Zeit” - während es tatsächlich den Appetit des globalen Dschihads nur weiter anregen würde.

Aktuelle Fehleinschätzungen

Wir lassen uns zudem dazu verführen, weniger wachsam zu sein, weil die Menschen seit 70 Jahren keine Atomwaffen mehr gegeneinander eingesetzt haben. Die Filmaufnahmen aus Hiroshima und Nagasaki, wirken, ebenso wie die Testfilme auf dem Bikini-Atoll, so alt und unscharf, da sie lange vor dem digitalen Zeitalter entstanden sind. Gleichermaßen lullen uns die Experten mit dem Argument ein, dass der Iran, genauso wie Nordkorea, sein Atomprogramm nur als Garantie gegen einen Regimewechsel initiiert habe, während es sich eigentlich um ein furchterregendes Instrument islamischer Eroberung handelt.

So streiten sich die 5+1 Mächte mit Teheran über die Kontrolle von Zentrifugen herum, während sie sich tatsächlich darum kümmern müssten, die Einäscherung weiterer Städte zu verhindern.
Und genauso wie damals glauben westliche Regierungschefs auch heute, dass die Ajatollahs sich nur verbal austoben, wenn sie “Tod Israel! Tod Amerika” rufen, während sie tatsächlich jedes ihrer Worte ernst meinen!


 

Beziehungsanbahnung mit Höhen und Tiefen

Die Beziehungsanbahnung war mühsam, schmerzhaft, teilweise abenteuerlich und hoch emotional. Als der Staat Israel und die Bundesrepublik Deutschland vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen aufnahmen, hatten beide Länder bereits über 12 Jahre sehr wechselhafter Annäherungsversuche hinter sich. (Bild: Ben Gurion und Adenauer; Bundesregierung/Benno Wundshammer)
 

Historiker und Experten bezeichnen die heute recht entspannten Beziehungen beider Länder angesichts der schwierigen Anfänge als ein Wunder. Hauptmeilensteine der frühen Phase vor Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen waren das Luxemburger Abkommen von 1953 („Wiedergutmachungsabkommen“), das erste Treffen der Regierungschefs 1960 in New York sowie der Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem. Für eine massive Krise im empfindlichen, zunächst noch inoffiziellen deutsch-israelischen Verhältnis sorgten deutsche Waffenexperten 1962 in Ägypten. Und schließlich spielten auch die deutsche Teilung und der Kalte Krieg eine wichtige Rolle in der diplomatischen Annäherung beider Staaten.

 

Luxemburger Abkommen

Auf deutscher Seite ging den Verhandlungen zum Luxemburger Abkommen, das 1953 in Kraft trat und u.a. Zahlungen an Israel in Höhe von ca. eine Milliarde Dollar vorsah, das Schuldbekenntnis von Bundeskanzler Konrad Adenauer vor dem Deutschen Bundestag voraus. In seiner Rede vom 27.09. 1951 erklärte er: „Die Bundesregierung und mit ihr die große Mehrheit des deutschen Volkes sind sich des unermesslichen Leides bewusst, das in der Zeit des Nationalsozialismus über die Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten gebracht wurde1.“ Adenauer betonte die Verpflichtung Deutschlands zur moralischen und materiellen Wiedergutmachung. „Die Bundesregierung ist bereit, gemeinsam mit Vertretern des Judentums und des Staates Israel, der so viele heimatlose jüdische Flüchtlinge aufgenommen hat, eine Lösung des materiellen Wiedergutmachungsproblems herbeizuführen, um damit den Weg zur seelischen Bereinigung unendlichen Leides zu erleichtern.2

 

Fast alle im Bundestag vertretenen Parteien (außer der KPD und der extremen Rechten) zollten dieser Erklärung Beifall, während die deutsche Öffentlichkeit sehr verhalten reagierte. Der Grund dafür lag in „nostalgischen Einstellungen zur Nazizeit“, die in der frühen Bundesrepublik noch weit verbreitet waren, sowie an einem „latenten, aber stabilen Antisemitismus“, schreiben die beiden ehemaligen israelischen Diplomaten Shimon Stein und Mordechay Lewy3 Nach einer Meinungsumfrage aus dem Jahr 1952 gab es für 44 % der befragten Deutschen für eine „Wiedergutmachung“ zugunsten der Juden überhaupt keine Rechtfertigung, 24 % unterstützten die Zahlung von Reparationen, hielten sie aber für zu hoch, während nur 11 % die Reparationen unterstützten4.

 

Stürmung der Knesset

Weitaus heftiger reagierte die israelische Bevölkerung auf die geplanten Verhandlungen über Wiedergutmachungszahlungen. Bevor die Gespräche zwischen Deutschland und Israel 1952 begannen, nur sieben Jahre nach Ende des Holocaust, kursierte in Israel die makabere Frage: „Was kriegen wir denn nun für Oma und Opa?“5 Sowohl die rechte als auch die linke Opposition sprach von „Blutgeld“6, Anhänger von Menachem Begins Oppositionspartei stürmten die Knesset, während diese über ein Abkommen beriet. Die israelische Bevölkerungsmehrheit war gegen das Abkommen, weil sie befürchtete, Deutschland wolle sich von seiner moralischen Verantwortung für den Völkermord freikaufen. Die Verhandlungen berührten einen sehr empfindlichen Nerv und Rufe nach einem Referendum wurden laut.

 

Doch der israelische Premierminister David Ben Gurion ließ sich von seinem Kurs der Annäherung an Deutschland nicht abbringen, weil er glaubte, zum Wohle seines Landes das Richtige zu tun7. Er unterschied zudem sehr deutlich zwischen dem neuen „anderen Deutschland“ und dem Dritten Reich. Dabei spielten auch ganz realpolitische Gründe eine wichtige Rolle. Der junge israelische Staat brauchte dringend Geld und Rüstungsgüter, um sich in seiner feindlichen Nachbarschaft behaupten und die vielen Flüchtlinge aufnehmen zu können. Genauso waren auch für Adenauer neben Fragen von Verantwortung und Versöhnung ganz handfeste Erwägungen im Spiel. Die junge Bundesrepublik wollte nach den Verbrechen der Nazizeit wieder in die westliche Staatengemeinschaft aufgenommen werden, und dieser Weg führte nur über Israel8.

 

Schwierige Verhandlungen

Während Deutschland zeitgleich zum Wiedergutmachungsabkommen bereits diplomatische Beziehungen aufnehmen wollte, wies Ben Gurion Israel dieses Ansinnen als zu früh zurück. Fünf Monate und sieben Tage dauerten die teils zähen Verhandlungen über das Luxemburger Abkommen 1952 in Holland. Historiker und Zeitzeugen berichten, dass zu Anfang große Unsicherheit und Zurückhaltung die Gespräche prägten. Während die israelische Seite den emotionalen und traumatischen Aufruhr in ihrem Heimatland im Hinterkopf hatte, waren die Deutschen unsicher, wie ihnen die Israelis begegnen würden, berichtet der frühere Chefkorrespondent und Nahost-Experte der Deutschen Welle Peter Philipp9.

 

Es saßen auch Überlebende der Konzentrationslager mit am Tisch. Bei den zunächst auf Englisch geführten Gesprächen fing jedoch das Eis allmählich an zu tauen, als Mitglieder beider Delegationen feststellten, dass es viele Gemeinsamkeiten aus der Zeit vor dem Krieg gab, ganz abgesehen von der deutschen Sprache, schreibt Philipp. So stellten am zweiten Verhandlungstag der stellvertretende deutsche Delegationsleiter Otto Küster und sein israelischer Amtskollege Felix Shinnar fest, dass sie beide aus Stuttgart stammten und sogar dieselbe Schule besucht hatten10.

 

Englisch wurde zunehmend unwichtig. Auf die Frage, in welcher Sprache er bei der Unterzeichnung des Abkommens mit Adenauer gesprochen habe, soll der damalige israelische Außenminister Mosche Scharett geantwortet haben: „In der Sprache Goethes und Schillers.“11 In der Sache wurde jedoch hart verhandelt, und die Gespräche sollen des Öfteren kurz vor dem Zusammenbruch gestanden sein. Adenauer setzte sich schließlich gegen seinen Finanzminister Fritz Schäffer durch, der die israelische Forderung von einer Milliarde Dollar an Israel und zusätzliche 500 Millionen an die Jewish Claims Conference für Überlebende außerhalb Israels als zu hoch ansah. Man müsse zeigen, dass man wirklich etwas opfert, sagte Adenauer. Zwei Drittel der Zahlungen wurden später in Sachleistungen an den jungen jüdischen Staat geliefert.

 

Denkwürdiges Abkommen

Während in Israel die Opposition unter Menachem Begin weiter gegen das Abkommen auf die Barrikaden gegangen sei, schreibt Philipp, resümierte die israelische Tageszeitung „Ma'ariv“ das Geschehen folgendermaßen: „In der Geschichte der Völker hat es nie einen Fall gegeben, in dem moralische Schulden anerkannt und in harter Währung dafür bezahlt wurde. Aber in der Geschichte der Nationen ist es auch nie vorgekommen, dass eine ganze Nation dabei geholfen hat, eine andere auszulöschen.“

 

Felix Shinnar von der israelischen Delegation aber war zufrieden und sagte damals: „Es wurde ein Abkommen vollzogen, von dem ich glaube, dass es, in der historischen Perspektive gesehen, zu den denkwürdigsten der Menschheitsgeschichte gehören wird. Obwohl es sich um die Regelung eines materiellen Schadens handelte, stand hier selbstverständlich zur Diskussion und sozusagen als Überschrift über diesem Zusammenkommen, die Wiederbegegnung zwischen dem deutschen Volk und dem israelischen Volk nach der Zeit des Unrechts und der Gewalt unter Hitler.“12

 

Arabischer Widerstand und Hallstein-Doktrin

Nicht nur bei den Verhandlungen in Holland ging es streckenweise dramatisch zu. Nach der Unterzeichnung des Abkommens im September 1952 durch Deutschland und Israel versuchte eine offizielle Delegation der Arabischen Liga, die sich auf Deutschlandbesuch befand, im Oktober 1952 das Inkrafttreten des Wiedergutmachungsabkommens zu verhindern. Die arabischen Delegierten bemühten sich insbesondere, Politiker und Wirtschaftsvertreter gegen das Abkommen zu beeinflussen, das im März 1953 noch im Bundestag verabschiedet werden musste. Der diplomatische Konflikt mit der Delegation spitzte sich so weit zu, dass sie Anfang November 1952 gebeten wurde, Deutschland zu verlassen13. Der Deutsche Bundestag und die israelische Knesset stimmten am 18. März 1953 dem Abkommen zu. Danach nahm der Widerstand in Israel merklich ab.

 

Doch auch im weiteren Verlauf der Beziehungsanbahnung spielten die arabischen Staaten eine nicht zu unterschätzende Rolle. So war Israel bereits 1956 bereit, diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik aufzunehmen, nur um erkennen zu müssen, dass sich nun die deutsche Seite verweigerte.14 Grund war die sog. „Hallstein-Doktrin“ aus dem Jahr 1955. Darin hieß es, dass die Bundesregierung jegliche Anerkennung der DDR durch andere Staaten als „unfreundlichen Akt“ 15 interpretieren und mit einem wirtschaftlichen und diplomatischen Boykott des jeweiligen Landes reagieren würde. Hätte man einem Botschaftertausch mit Israel zugestimmt, so würden die arabischen Staaten möglicherweise die DDR anerkennen, befürchtete man nun in Bonn und die Hallstein-Doktrin hätte einen negativen Bumerang-Effekt auf die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen. Trotz aller Enttäuschung auf israelischer Seite blühte nun jedoch die militärische und Sicherheitskooperation zwischen Deutschland und Israel im Geheimen auf.16

 

 

Ben Gurion auf der Feuerleiter

Aufgrund der weltpolitisch komplizierten Lagen kam schließlich erst am 14. März 1960 ein erstes persönliches Treffen zwischen Ben Gurion und Adenauer zustande, und zwar im Waldorf-Astoria Hotel in New York. Adenauer hatte angeboten, nach Israel zu reisen, doch Ben Gurion bevorzugte einen neutralen Ort. Da das Hotel von Journalisten nur so wimmelte, offensichtlich war die beabsichtige Geheimhaltung dieser historischen Begegnung nicht geglückt, wählte Ben Gurion einen recht ungewöhnlichen Weg, um die Präsidentensuite Adenauers zu erreichen. Der immerhin schon 73jährige israelische Premierminister stieg über die Feuerleiter in die Hotelräume seines deutschen Amtskollegen ein.

 

Während es inhaltlich um deutsche Unterstützung für Israel, hauptsächlich Wirtschaftshilfen und Rüstungslieferungen ging, wollte Adenauer signalisieren, dass die Bundesrepublik Israel auch nach Auslaufen der Wiedergutmachungsleistungen nicht im Stich lassen würde und gleichzeitig ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen, schreibt Wolfgang Tischner von der Konrad-Adenauer-Stiftung17. Kurz zuvor war es in Deutschland zur Schändung jüdischer Einrichtungen gekommen. Ben Gurion seinerseits hatte gegenüber Deutschland in der Knesset weiterhin versöhnliche Töne angeschlagen und erklärt: „Es ist klar, dass es in Deutschland einen Antisemitismus gibt und dass dort noch Nazis leben, aber das deutsche Volk von heute ist keine Nation von Mördern und seine Jugend von heute ist keine Hitler-Jugend.“18

 

Positive Chemie

Sehr deutlich wurde bei diesem Treffen, dass die Chemie zwischen den beiden „Alten“, wie sie jeweils in ihren Ländern genannt wurde, stimmte. Adenauer sagte später über das Treffen: „Ben Gurion hat mich mit einer wahren Herzlichkeit dort begrüßt. Wir hatten ein langes Gespräch miteinander und ein gutes Gespräch. Und ich glaube, dass dieses Zusammentreffen zwischen Ben Gurion und mir viel dazu beigetragen hat, in der Welt auch die Überzeugung hervorzurufen, dass wir tatsächlich eine Versöhnung einleiteten.“19

 

Der frühere deutsche Diplomat Niels Hansen sieht beide Politiker als treibende Kraft der deutsch-israelischen Annäherung und entdeckt bei ihnen viele Gemeinsamkeiten. In seinem Buch „Aus dem Schatten der Katastrophe – Die deutsch-israelischen Beziehungen in der Ära Konrad Adenauer und David Ben Gurion“ schreibt er: „Beide waren trotz ihres eigensinnigen Führungsstils aus Überzeugung gute Demokraten, wenn Ben Gurion zu Beginn der zwanziger Jahre auch kurz mit kommunistischen Ideen geflirtet hatte. Beide legten als stolze, selbstbewusste und nationalbewusste Menschen auf Würde besonderen Wert, und gerade insoweit war mit ihnen nicht gut Kirschen essen. Der Jude und der Christ waren gebildet und weit überdurchschnittlich bibelfest, und die von wachem Geschichtsbewusstsein bestimmte 'moralische' Ausrichtung ihrer Politik, die sich bei ihnen von der realpolitischen nicht trennen lässt, entsprang auch ihrer Gläubigkeit.“

 

 

Deutsche Waffenexperten und Eichmann-Prozess
Bis zur tatsächlichen Aufnahme der diplomatischen Beziehungen sollte es noch weitere fünf Jahre dauern. Trotz der positiven Beziehung zwischen Adenauer und Ben Gurion blieb das deutsch-israelische Verhältnis sensibel und störungsanfällig. Der Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem öffnete der israelischen Bevölkerung die Augen für das Ausmaß des Grauens der Konzentrationslager. Die israelische Gesellschaft fing an, sich mit den Geschichten der Opfer zu identifizieren. Ein innerisraelischer Diskurs über Erinnerung und Heldentum setzte ein, wie der israelische Diplomat Tal Gat schreibt20. Umso größer waren Entsetzen und Empörung in Israel, als 1962 bekannt wurde, dass deutsche Waffenexperten dem damals noch mit Israel verfeindeten Ägypten bei der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen halfen.

 

„Die Empörung in Israel war unbeschreiblich, durch das Land ging ein einziger Aufschrei. Die Jahre der zögernden Zusammenarbeit, die sich allmählich zwischen Deutschen und Israelis entwickelt hatte, schienen plötzlich zu Ende“, erinnert sich der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor21. Doch genauso wenig, wie Ben Gurion den Eichmann-Prozess genutzt hatte, um Deutschland anzugreifen, ließ er sich jetzt von den schlechten Nachrichten aus Ägypten beeindrucken: „Nach wie vor zog er einen Trennungsstrich zwischen dem neuen Deutschland, der Bundesrepublik, und einzelnen verantwortungslosen Gesinnungstätern, die augenscheinlich bereit waren, Israel und den Juden überhaupt zu schaden, wo sie nur konnten“, erinnert sich Primor22. Die Bundesregierung sorgte schließlich dafür, dass die deutschen Waffenexperten zurück nach Deutschland beordert wurden.

 

Erhards einsame Entscheidung
1965 war es dann schließlich Adenauers Nachfolger Ludwig Erhard, der die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel in Deutschland durchsetzte – entgegen der Befürchtungen und Empfehlungen des Auswärtigen Amtes23. Zum Jahreswechsel 1964/65 waren die bisher geheimen Waffenlieferungen Deutschlands an Israel publik geworden, was in der arabischen Welt für großen Unmut sorgte und zu einer neuen Krise zwischen Israel und Deutschland führte, da Bonn die Waffenlieferungen nun einstellen wollte. Ägypten sprach eine offizielle Einladung an den DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht nach Kairo aus.

 

Die drohende Anerkennung der DDR durch die arabischen Staaten stand somit im Raum, ein Szenario, das die Bundesregierung immer zu vermeiden versucht hatte. Erhard ließ sich jedoch nicht erpressen und trat schließlich die „Flucht nach vorn“ an – aus den Kabinettsprotokollen der Bundesregierung geht hervor, dass er dem Eindruck entgegentreten wollte, dass Bonn immer nur auf ostdeutsche Bedrohungen reagieren würde. „Die Etablierung voller diplomatischer Beziehungen zu Israel solle genau das Gegenteil sein – ein Schritt, der die Wichtigkeit unterstreicht, ‚von uns aus aktiv zu werden‘“24.

 

Besinnung auf die eigene Stärke
Schließlich ging es Erhard auch darum, die Beziehungen zu den westlichen Alliierten zu verbessern. Sie hatten, genauso wie Israel, angemahnt, angesichts der ägyptischen Provokation Stärke und Entschiedenheit zu zeigen und sich der eigenen Macht bewusst zu sein25. Ein Rat, dessen Befolgung sich offensichtlich auszahlte. Die Arabische Liga erkannte die DDR nicht an. Zwar brachen zehn arabische Staaten ihre diplomatischen Beziehungen zu Bonn kurzfristig ab, doch wenige Monate später liefen bereits Geheimverhandlungen26 zu deren Wiederaufnahme.

 

Krisenfeste Freundschaft
Die Freundschaft zwischen Ben Gurion und Adenauer überdauerte alle diese Krisen. 1966 besuchte Adenauer, genau wie Ben Gurion mittlerweile „Politrentner“, als Privatmann seinen früheren Amtskollegen in dessen Kibbuz Sde Boker. Ein Jahr später reiste Ben Gurion nach Deutschland, um Adenauer auf dessen Beerdigung die letzte Ehre zu erweisen.

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1 http://www.konrad-adenauer.de/dokumente/erklarungen/regierungserklarung9

2 Stenographische Berichte 1. Deutscher Bundestag. Bd. 9, 165. Sitzung, S. 6697f.

3 Shimon Stein, Mordechai Lewy, „Von Einzigartigkeit über Normalität zur Staatsräson: 50 Jahre diplomatische Beziehungen“ in: APuZ 6/2015, Seite 4

4 Ofer Bord, „Reparationszahlungen - "Wiedergutmachung" - Die Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen“ in:

http://www.hagalil.com/archiv/2010/07/18/reparationszahlungen/

5 Peter Philipp, „27.08.1952: Deutsch-israelische Verhandlungen“ in: www. kalenderblatt.de; Deutsche Welle

6 Peter Philipp, aaO

7 Rafi Man, M'ariw, „Kampf um Leben und Tod: Die Historie und die Hysterie“ in: http://www.kas.de/wf/de/191.1958/

8 Siehe auch Wolfgang Tischner, „Das erste Treffen von Konrad Adenauer und David Ben Gurion im Hotel Waldorf Astoria in New York“ in: http://www.kas.de/wf/de/191.1958/

9 Peter Philipp, aaO

10 Peter Philipp, aaO

11 Peter Philipp, aaO

12 Peter Philipp, aaO

13 Siehe Eckart Conze u.a.: „Das Amt und die Vergangenheit“. Karl Blessing Verlag, München 2010, S. 577

14 Lorena De Vita, „Annäherung im Schatten der Hallstein-Doktrin: Das deutsch-deutsch-israelische 1965“ in APuZ 6/2015, S. 31

15 Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, 13.12.1955, S.1

16 Lorena De Vita, aaO

17 Wolfgang Tirschner, aaO

18 Wolfgang Tirschner, aaO

19 Peter Philipp, „14.3.1960: Erster deutsch-israelischer Gipfel“ in: www.kalenderblatt.de; Deutsche Welle

20 Tal Gat, „Israel-Deutschland: Bald 50 Jahre diplomatische Beziehungen“ in: http://www.botschaftisrael.de/2013/08/19/israel-deutschland-bald-50-jahre-diplomatische-beziehungen/

21 Avi Primor, „...Mit Ausnahme Deutschlands“, Ullstein Verlag, Berlin 1999, S. 86

22 Avi Primor, aaO, S.89

23 Lorena de Vita aaO, S.32

Gedenk- und Rundreise der ICEJ

Am 25. Januar 2015 machten sich 21 Leute auf den Weg nach Israel, um an der einwöchigen Gedenk- und Rundreise der ICEJ teilzunehmen. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen Deutschlands, um bei der großen Gedenkveranstaltung in Yad Vashem anlässlich des 70sten Jahrestages der Befreiung von Auschwitz dabei zu sein. Eine offizielle Führung durch das Holocaust-Museum von Karin Dengler und eine besondere Ansprache von Dr. Susanna Kokkonen, Leiterin der Christlichen Freunde Yad Vashem, gingen der feierlichen Zeremonie in der Halle der Erinnerung voraus. Norbert Spahn (Leiter der ICEJ-Reise und 2. Vorsitzender der ICEJ- Deutschland) und Klaus Heinrich hatten die Ehre, einen Kranz niederzulegen. Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ, sprach ebenfalls bei der Zeremonie und las einen Psalm vor.

 

Vielfältiges Jerusalem
In Jerusalem erlebten wir das bunte Treiben im Schouk und in der Altstadt, hatten unvergessliche Begegnungen mit Israelis und wandelten, unter fachkundiger Führung von Norbert und Liane Spahn, auf den Spuren Jesu - die Bibel wurde lebendig! Wir durften Wächter auf den Mauern Zions sein und im Vaterhaus (Gebetshaus) auf dem Ölberg für Israel, Deutschland und die Nationen beten. An der Klagemauer trafen wir auf eine große Neueinwanderergruppe der Bnei Menasche aus Indien, die ihre Alijah nach Israel mit ihren Familien feierten und israelische Lieder sangen.

 

Blühende Wüste
Ein weiteres Highlight war ein praktischer Einsatz mit dem KKL (Jüdischer Nationalfonds) im Wald der deutschen Länder bei Lehavin in der Negevwüste. Wie beeindruckend war es für uns, die Wüste nach dem Regen grünen und blühen zu sehen. Nach dem Besuch eines Beduinenmuseums und einer Filmvorführung über die Aufforstung des Landes wurde uns umso mehr klar, welch ein Wunder dieses kleine Land ist. Israel ist das einzige Land in der Welt, in dem die Wüste zurückgeht und die Wälder zunehmen. Unsere Gruppe durfte dabei helfen, den Wald vom Unterholz zu säubern, eine wichtige ökologische Aktion, die zum vorbeugenden Brandschutz beiträgt. Den Abschluss bildete der Besuch einer Baumschule des KKL mit vielen lehrreichen Informationen von unserer KKL-Leiterin Frau Jana Markus.

 

Der Triumph des Lebens
Am letzten Tag hatten wir das Vorrecht, an einem Gottesdienst in der Altstadt teilzunehmen. Besonders bewegend war das gemeinsame Abendmahl mit den jüdischen Geschwistern, die kurz vorher von christlich-jüdischen Gedenktagen aus Auschwitz-Birkenau zurückgekehrt waren und von ihren Erlebnissen berichteten. Wir spürten, wie sehr wir durch die Versöhnung und Vergebung Gottes miteinander verbunden waren. Und in diesem Gottesdienst wurde deutlich, dass das jüdische Volk niemals im Leiden der Vergangenheit stehen bleibt, sondern zum Leben, zum Triumph und Sieg hindurch gedrungen ist. Dies wird in der gesamten Geschichte Israels sichtbar und war von Anfang an in Gottes Plan so vorgesehen.

Begegnung mit Yechiel Aleksander beim Marsch des Lebens in Polen

Eine Gruppe von 15 jungen Deutschen stellt sich auf dem Marktplatz der polnischen Stadt Gliwice (Gleiwitz) auf. Ihnen allen ist gemeinsam, dass ihre Urgroßväter am Holocaust in Polen beteiligt waren. Drei der unter 25jährigen gehen ans Mikrofon, bekennen die Schuld ihrer Vorfahren, bitten stellvertretend um Vergebung und sprechen ein Gebet für die Heilung der Wunden der Opfer. Als sie den Bühnenbereich wieder verlassen, sprintet plötzlich aus der ersten Zuschauerreihe ein älterer Herr hinter ihnen her. Er holt sie ein und nimmt sie in die Arme. Es ist Yechiel Aleksander aus Israel, 88 Jahre alt und einer der letzten Überlebenden der Todesmärsche. „Ihr Jungen, passt gut auf, gedenkt an vorgestern, damit Ihr morgen leben könnt!“ hat er am Vorabend im katholischen Bildungszentrum von Gliwice gesagt. Dass sie seinen Rat so unbedingt befolgen, berührt ihn offensichtlich.

 

Letztes Kapitel des Holocaust

Yechiel Aleksander, die jungen Leute und zirka 500 weitere Personen – Polen, Israelis und Deutsche, Juden und Christen -  sind am 17. und 18. Januar auf Einladung der TOS-Gemeinde aus Tübingen nach Gliwice und Auschwitz gekommen. Mit einem „Marsch des Lebens“ entlang der Strecke zwischen Auschwitz und Gliwice gedenken wir gemeinsam des letzten Kapitels des Holocaust, der Todesmärsche. Vor genau 70 Jahren trieb die SS in Deutschland und Osteuropa  die verbliebenen KZ-Häftlinge zu Hunderttausenden zu Fuß gen Westen, um eine Befreiung durch die näher rückenden Alliierten unbedingt zu verhindern. Wer sich seinen Schuhe zubinden wollte oder vor Entkräftung, Hunger und Kälte nicht mehr weiter konnte, wurde gnadenlos erschossen. Die Wege waren von Blut und Leichen gesäumt. „Wir wollen Holocaust-Überlebende ehren, der Opfer gedenken und gemeinsam ein Zeichen setzen. Aus Wegen des Todes sollen Wege des Lebens werden“, sagt Jobst Bittner, Pastor der TOS-Gemeinde, der die Gedenkveranstaltung gemeinsam mit polnischen Christen organisiert hat.

 

Traumatische Erfahrungen

Wie traumatisch diese Todesmärsche tatsächlich für die Beteiligten waren, zeigt sich im persönlichen Gespräch mit Yechiel Aleksander. „Ich war schon sehr oft wieder in Auschwitz und habe dort meine Geschichte erzählt. Doch nach Gliwice bin ich jetzt zum ersten Mal seit 70 Jahren wieder gekommen.“ Er war damals 18 Jahre alt, bei seiner Befreiung in Gunskirchen wog er noch 27 kg. Ein guter Freund von ihm, ein Franzose, sei auf dem dreitägigen Gewaltmarsch von Auschwitz nach Gliwice gestorben. Auf die Frage, wie er sich denn hier in Gliwice jetzt fühle, 70 Jahr später, sagt er nur: „Gar nicht gut“. Er macht eine wegwischende Handbewegung, auf einmal fehlen ihm die Worte. Prof. Gideon Greif, Holocaustforscher aus Tel-Aviv, gibt uns Teilnehmern am Marsch des Lebens eine sehr fundierte historische Einführung, bevor wir dann eine Teilstrecke der Todesroute gemeinsam ablaufen. Es geht vom Marktplatz in Gliwice an die Stadtgrenze zum Holocaustmahnmal, eine Strecke von zirka vier Kilometern. „Der Marsch war sehr eindrücklich“ sagt Ulrike Gittinger aus Heimerdingen bei Stuttgart. „Wir waren heute warm angezogen, hatten gute Schuhe, die Menschen damals waren entkräftet, hatten nichts Warmes anzuziehen. Als sich schräg vor mir eine junge Frau bückte, um ihren Schuh zuzubinden, dachte ich daran, dass sie damals schon deswegen erschossen worden wäre.“

 

Versöhnung auf der Rampe

Nach einer kurzen Gedenkfeier am Holocaustmahnmal fahren wir mit Autos an den Anfangspunkt der historischen Todesmärsche, nach Auschwitz-Birkenau. Gemeinsam laufen wir zur Rampe, an der während des Krieges die Züge ankamen. Genau hier wurde in einem kurzen Moment entschieden, wer Zwangsarbeit leisten und wer sofort in die Gaskammer gehen musste. „ Die Vorstellung, wie auf diesem Weg vor 70 Jahren die armen, getriebenen Gefangenen gelaufen und die meisten davon grausig zu Tode gekommen sind, macht mich sehr traurig“, sagt Inès Garcia-Akritidis aus Ditzingen. Gesammelt und sehr konzentriert berichtet Yechiel von den eineinhalb Jahren, die er als Zwangsarbeiter in Auschwitz verbringen musste. Er hat hier seine gesamte Familie verloren. Drei Mitglieder der Gemeindeleitung der TOS aus Tübingen berichten dann von den Verbrechen ihrer Großväter in Auschwitz und bitten stellvertretend um Vergebung. Wieder kommt es zu berührenden Szenen der Versöhnung mit Nachfahren der Opfer. Schließlich feiern deutsche und polnische Pastoren gemeinsam das Abendmahl auf der Rampe und salben den Boden.

 

Freude und Hoffnung

Beim anschließenden Abschlussgottesdienst in einem Hotel in Oswiecim, einem „Fest des Lebens“, bricht sich die Freude über die erlebte Versöhnung in polnischem und hebräischem Lobpreis und israelischen Tänzen Bahn. „Ich komme nicht gerne hierher nach Auschwitz“, erklärt der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Kattowitz, Włodzimierz Kac. „Aber dank Euch habe ich hier zum ersten Mal ein Gefühl der Freude erlebt.“ Er blicke nun wirklich mit Hoffnung in die Zukunft. Bei einem israelischen Tanz springt Yechiel erneut von seinem Sitz in der ersten Reihe auf und ordnet sich fröhlich in unseren Reigen ein. „Lama lo?“ - „Warum nicht?“ lacht er uns zu. 

 

Eine Woche nach dem „Marsch des Lebens“ ist er wieder in Auschwitz-Birkenau, bei der offiziellen Gedenkfeier zur Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren – gemeinsam mit 300 Leidensgenossen. Vor zehn Jahren, am 60. Jahrestag waren es noch 1500 Überlebende. Yechiel, einer der letzten Zeitzeugen, wird des Erinnerns nicht müde und geht gleichzeitig in Liebe und Versöhnungsbereitschaft auf die Nachkommen seiner Peiniger zu. Er stellt sich seinem Schmerz und Trauma und verbreitet gleichzeitig Hoffnung und Lebensfreude – was tun wir?

Mehr Schwarzbrot!

Viele junge Leute von heute halten die Gemeinde für irrelevant. Zu viele von ihnen werden von dem seichten Buffet angezogen, das die Welt ihnen bietet. Viele andere verlassen die Gemeinden, weil sie am christlichen Glauben zweifeln. Tatsächlich wird intellektuelle Skepsis als Hauptgrund von den denjenigen angegeben, die den Glauben verlassen. Wir haben das meiste davon selbst zu verantworten – wir Christen. Während es hervorragende Ausnahmen gibt, betonten doch die meisten Gemeinden im Westen zu sehr emotionale Erfahrungen, während sie gleichzeitig biblische Wahrheiten ignorieren, die aktuellen gesellschaftlichen Trends widersprechen, wie zum Beispiel Gottes Pläne für Israel.
 

Wohlfühl-Evangelium

Mit anderen Worten, wir sind hervorragend darin, die Bühne zu dekorieren und auszuleuchten und Kaffee-Bars mit bequemen Sofalandschaften einzurichten, um unsere Jugend und die jungen Erwachsenen in unseren Gebäuden zu halten. Doch wir machen einen furchtbar schlechten Job, wenn es darum geht, ihnen göttliche Wahrheiten, eine solide Theologie, Disziplin und Gottes Pläne für Israel und die Gemeinde zu vermitteln.

Wir haben zu viel „geistliche Zuckerwatte“, die gut schmeckt und gut aussieht, aber zu wenig göttliches „Schwarzbrot“, das wirklich satt macht und unser geistliches Verdauungssystem verändert. Reinhard Bonnke drückt es sehr treffend aus: „Je weniger Heiligen Geist wir haben, desto mehr Kaffee und Kuchen brauchen wir, um die Gemeinde am Leben zu erhalten.“ Eine Installation oder ein Gebäude haben noch nie jemanden gerettet, sondern nur die Gnade, Liebe und Anziehungskraft Christi.

Väter gesucht !
Die gute Nachricht ist, dass wir etwas daran ändern können! Wir können damit beginnen, dass wir unsere Kinder die Bibel lehren. Väter spielen eine wichtige Rolle dabei, Stärke und Stabilität in das Zuhause zu bringen. Gott möchte, dass unser Haus  der Hauptort ist, an dem unsere Kinder etwas über den Glauben lernen. Der Tempel, die Synagoge und später die Gemeinde stehen alle an zweiter Stelle, wenn es um die geistliche Erziehung geht. In Epheser 6 schrieb Paulus nicht an Pastoren oder Lehrer, als es sagte: “Erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn”. Dabei sprach er dich und mich an – die Väter.  
 

Erkennt das Potential !
Junge Erwachsene können wunderbare Dinge für das Königreich Gottes bewirken. Doch erkennen wir das immer? Leider manchmal nicht. Doch wir sollten diese geschätzten Ressourcen  im Königreich nicht übersehen. Wir müssen nach ihnen Ausschau halten und sie auf ihrem Weg ermutigen. Gott hat durch die Geschichte hindurch junge Leute in seinen Dienst berufen und wir sollten das ebenfalls tun.

Jeremia, der große „klagende Prophet“ ist einer der bemerkenswerten Charaktere des Alten Testaments. Er versuchte verzweifelt, das ungehorsame Juda wieder zurück zu Gott und seinem Gesetz zu bringen. Aller Wahrscheinlichkeit nach erstreckte sich seine Karriere als Prediger über mehr als 60 Jahre. Das lässt den Schluss zu, dass er wohl möglich noch keine 20 Jahre alt war, als der Herr ihn dazu berief, sein Prophet für diese ungehorsame Nation zu sein. Gott hat seine Pläne durch den jugendlichen Eifer und die Leidenschaft vieler junger Männer und Frauen der Bibel angestoßen. Gott benutzt noch immer die Jugend des Glaubens, auch in unseren Tagen!


Gute Ausrüstung

Sensationelle Konzerte und Jugendevents reichen nicht aus, um die jungen Erwachsenen am College oder an der Universität zu schützen und sie gleichzeitig zu mutigen Zeugen gegenüber ihren Mitstudenten zu machen. Wenn sie nur mit sentimentalen Gefühlen für Christus an diese Orte kommen, dann sind sie leichte Beute für anti-christliche, antisemitische und anti-israelische „Freunde“ und Professoren und eine Umgebung, die es darauf anlegt, sie in ihrem Glauben und ihren Grundüberzeugungen zu entmutigen. Bei ARISE, der ICEJ-Abteilung für Junge Erwachsene, wollen wir die junge Generation mit einem soliden biblischen Fundament ausstatten, das es ihnen ermöglicht, in den Stürmen des Lebens und ihrer schwierigen Umgebung standhaft zu bleiben. Im Sinne des Apostels Paulus wollen wir junge Menschen ausrüsten, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Wir wollen, dass sie wissen, was sie glauben und auch warum. Das beinhaltet ganz natürlich auch Gottes Pläne mit Israel.

Helft mit!

In der Geschichte seines globalen Rettungsplanes hat Gott oft junge Leute mit einer Hauptrolle versehen. Im Rückblick auf die Geschichte Israels wird das ganz besonders deutlich. Gott hat junge Menschen schon immer im Zentrum seines Planes platziert und bei ARISE wollen wir uns auch dort positionieren! Bitte betet weiterhin für uns und unterstützt uns, denn wir können es nicht allein tun! Wir sind eine große internationale Familie, die sich um unsere Zukunft Gedanken macht. 

 

Besucht unsere Webseite auf  www.arisegeneration.org

Die kommende „Israel-Reformation“ der Gemeinde

Dramatische Zeiten der Reformation haben den Charakter der Kirche in den letzten Jahrhunderten grundlegend verändert. Eine solche Phase historischer Veränderungen wurde sogar als „die Reformation“ bekannt – initiiert von Martin Luther. Luthers Einfluss auf die Kirche ist kaum zu unterschätzen. Nicht nur seine theologischen Reformen veränderten das Christentum im Mittelalter dramatisch. Noch viel substanzieller war die Tatsache, dass er den einfachen Gläubigen die Bibel in ihrer eigenen Sprache zurückgab.


Dank Luthers Übersetzung der Bibel in ihre eigene Umgangssprache konnten einfache deutsche Christen nun wieder selbst etwas über Gott lesen und erfahren. Zuvor galt es als Sakrileg (Entweihung, Frevel), wenn ungebildete Laien das Heilige Buch lasen. Doch die nun einsetzende weite Verbreitung und Verfügbarkeit der Bibel sollte alles verändern. Bald darauf übersetzten auch andere Nationen die Bibel in ihre eigenen Sprachen. König James I. autorisierte eine offizielle Übersetzung ins Englische vor ein wenig mehr als 400 Jahren. Eine französische Übersetzung folgte. In den nachfolgenden Jahrhunderten entdeckte die Kirche weitere biblische Wahrheiten durch sich anschließende Wellen der Reform.

Heute sehe ich eine weitere Welle der Reformation auf die Gemeinde zukommen; sie hat mit Israel zu tun. Das Verständnis der frühen Christenheit für Gottes ewige Pläne mit Israel und unsere Verbindung zum jüdischen Volk muss wieder zurück in die Hauptströmungen des Christentums gebracht werden.

Die Reformation der Weltmission

Die Mission unerreichter Nationen ist ein beeindruckendes Beispiel für die Wiederentdeckung ursprünglicher apostolischer Lehrsätze, die dann die Kirche reformierten. Die reformierten protestantischen Kirchen in Europa zeigten wenig Eifer dafür, heidnische Nationen zu erreichen. Sie konzentrierten sich vielmehr darauf, die Kirchen in Europa zu verändern. Als Leiter der pietistischen Erweckungsbewegung wie Philip Jacob Spener und Graf Nikolaus von Zinzendorf die ersten Missionare aussandten, stieß dies bei vielen lutherischen Geistlichen auf Widerstand.

David J. Bosch berichtet in seinem Buch Transforming Mission, dass die Gegner der Mission behaupteten „das Amt des Apostels war verschwunden; dass Gottes Gnade nicht mehr so mächtig wirkte, wie am Anfang; dass die Heiden unter einem Fluch stünden; dass Gott, sollte er sie retten wollen, dies ohne menschliche Anstrengungen tun könnte.“

Doch diese Haltung änderte sich. Am Ende des 18. Jahrhunderts machten sich Missionare wie Willam Carey auf den Weg nach Indien, Hudson Taylor etablierte die „China Inland Mission“ und David Livingstone brachte das Christentum in das Herz des bisher unerreichten Afrika. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Weltmission zu einem Teil des rechten Glaubens, der Orthodoxie der Kirche geworden. Heute gibt es kaum eine Gemeinde, die kein Budget für Mission hat oder nicht wenigsten einen Missionar irgendwo auf der Welt unterstützt.

Die Israel-Reformation

Heute steht eine neue Phase der Reformation bevor. Sie hat mit der Beziehung der Gemeinde zu Israel zu tun. Ich glaube, dass es in den kommenden Jahrzehnten kaum eine Gemeinde ohne Beziehung zu Israel geben wird. Ein Budget um „Israel zu segnen“ wird genauso natürlich sein, wie ein Missions-Budget.

Mit wenigen Ausnahmen hatten die meisten Kirchen und Gemeinden in der Vergangenheit nur ein sehr begrenztes Verständnis von Israel oder dem jüdischen Volk. Wenn sie sich für die Juden interessierten, stießen sie oft auf Widerstand, ähnlich wie diejenigen, die versuchten, das Erreichen heidnischer Nationen voran zu bringen.

Viele Theologen lehrten, dass Gott die Juden verstoßen hätte, die jetzt ein verfluchtes Volk seien. Sie bestanden darauf, dass die Gemeinde Israel ersetzt hätte und dass es kein nationales Schicksal mehr für die Juden gäbe. Jahrhunderte lang war dies die vorherrschende Sichtweise der meisten etablierten Kirchen in Europa. Jede gegenläufige Äußerung wurde brutal zum Schweigen gebracht. 1589 wurde der erste Geistliche, der öffentlich über die verheißene Wiederherstellung Israels schrieb, auf dem Scheiterhaufen verbrannt, sein Name war Francis Kett.

Ein Paradigmenwechsel für Israel und die Gemeinde

Doch in unseren Tagen geschieht ein großer Paradigmenwechsel zum Thema Israel. Gott hat seine Handlungsweise gegenüber Israel auf dramatische Art und Weise verändert, der Prophet Sacharja beschreibt es am besten: „So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich euch zu plagen gedachte, als mich eure Väter erzürnten, spricht der HERR Zebaoth, und es mich nicht gereute, so gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht!“ (Sacharja 8, 14+15)

Mit anderen Worten, Gott legt einen anderen Gang ein in seinem Umgang mit seinem auserwählten Volk. In den letzten 100 Jahren hat Gott vom Rückwärtsgang in den Vorwärtsgang umgeschaltet. Israel wird genauso wiederhergestellt, wie es die Propheten voraussagt haben. Niemand kann die dramatische Angleichung aktueller Ereignisse an biblische Prophetien im heutigen Nahen Osten übersehen.

Das bedeutet, dass die Realitäten im Nahen Osten die Lehre der Ersatztheologie (die dieser Tage auch als „Erfüllungstheologie“ maskiert wird) eindeutig widerlegen. Der wiedergeborene Staat Israel ist eine prophetische vollendete Tatsache, die beweist, dass Gott an seinen Bündnissen festhält. Das seinerseits bedeutet, dass die Kirche und Gemeinde sich mit einer vollkommen neuen Realität auseinandersetzen muss. 1900 Jahre lang hat niemand gefragt: „Wie gehen wir mit der Rückkehr der Juden in ihre angestammtes Heimatland um?“ Doch heute muss diese Frage gestellt werden.

Die Auflösung dieses Dilemmas hat keine Parallele in der bisherigen Kirchengeschichte. Keine vorhergehende Generation musste sich damit auseinandersetzen. Das bedeutet, dass die kommenden Jahre zu den spannendsten der Kirchengeschichte überhaupt gehören werden, da wir uns in einer Phase der beispiellosen Wiederherstellung zugunsten des jüdischen Volkes befinden.

Zurück zu den Wurzeln

Die gute Nachricht ist: Wir müssen keine neue Theologie erfinden. Es stimmt, dass es Jahrhunderte lang in der Kirchengeschichte keinen Staat Israel gab und die Juden in aller Welt zerstreut lebten. Doch zu der Zeit, als der Großteil des Neuen Testaments geschrieben wurde, gab es noch ein politisches jüdisches Staatsgebilde im Lande Israel. Zwar befand es sich unter römischer Besatzung, doch die meisten Juden der damaligen Zeit lebten noch in ihrer angestammten Heimat und genossen ein gewisses Maß religiöser Autonomie. Daher findenwir, wenn wir betrachten, wie die Apostel die heidnischen Gemeinden auf der ganzen Welt über ihre Beziehung zum jüdischen Volk unterrichteten, sehr klare Aussagen darüber, wie sich die Gemeinde auch heute gegenüber Israel verhalten sollte.


1. Erinnert Euch an eure heidnische Vergangenheit
Der Apostel Paulus erinnerte die heidnischen Gläubigen in Ephesus und Rom als erstes an ihre vorher hoffnungslose Lage. Heute, nach über 2000 Jahren des Christentums, das sich selbst bis auf die entferntesten Inseln der Welt verbreitet hat, fühlt es sich für uns merkwürdig an, uns als „Heiden“ zu sehen. Doch Paulus musste die Gemeindeglieder in Rom daran erinnern, dass sie als Nichtjuden mit den Zweigen eines wilden Ölbaumes zu vergleichen waren. Solche wilden Olivenbäume bringen nur ungenießbare Früchte hervor und sind kaum mehr als ein unnützer Busch.

An die Gemeinde in Ephesus appellierte Paulus: Darum denkt daran, dass ihr, die ihr von Geburt einst Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet von denen, die äußerlich beschnitten sind, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.“(Epheser 2,11-12)

Paulus erinnert beide Gemeinden auch daran, dass sie nur mit Gott versöhnt werden und Teil seines Volkes werden konnten, wenn sie ihren Glauben in einen jüdischen Messias setzten. Nur das Buch der Juden, die Bibel, gibt uns die Hoffnung, einen liebenden Gott kennen lernen zu dürfen.

Das bedeutet, dass jede heidnische Gemeinde sich in aller Demut sehr bewusst an ihre eigene Vergangenheit erinnern muss.


2. Ehrt die hebräischen Wurzeln eures Glaubens
Paulus verkündet der Gemeinde in Rom: „so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich“ (Römer 11,18).

Das bedeutet, dass nichtjüdische Gläubige die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens weder zurückweisen noch lächerlich machen, sondern sie pflegen sollten, wie man die Wurzeln eines Baumes hegt und pflegt. Adam Clark formuliert es so wunderschön, dass nämlich durch das jüdische Volk „aller Segen und alles Herausragende, das ihr genießt, euch geschenkt worden ist.“

Oder zitieren wir den presbyterianischen Theologen Marvin Vincent in seinem Buch „Word studies in the New Testament“ (Wortstudien im Neuen Testament): „Die Lebenskraft und der Segen werden vom Heiden durch den Juden empfangen, und nicht vom Juden durch den Heiden. Der geistliche Plan bewegt sich vom Bund mit Abraham abwärts und von der israelitischen Nation nach außen.“ Oder, wie Jesus es selbst formulierte: „Das Heil kommt von den Juden!“ (Johannes 4,22)

Das bedeutet, dass jede Gemeinde des Neuen Testaments die Rolle Israels als Quelle des „Segens für alle Familien der Erde“ anerkennen und die jüdischen Wurzeln unseres Glaubens respektieren muss.


3. Schätzt die unwiderrufliche Berufung Israels
Die Briefe des Neuen Testaments betonen sehr stark die ewige Berufung Israels. Selbst wenn das jüdische Volk Jesus als seinen Messias nicht erkennt und sogar zu „Feinden des Evangeliums“ geworden ist, nennt Paulus sie immer noch „Geliebte um der Väter willen“ (Römer 11,28).

Das heißt, wenn Gott Israel immer noch liebt, so wie es ist, dann sollte die Gemeinde dasselbe tun. Paulus widerspricht jedem Vertreter der Ersatztheologie ganz direkt: „Dass aber einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben? Das sei ferne! Es bleibe vielmehr so: Gott ist wahrhaftig und alle Menschen sind Lügner;“ (Römer 3,3+4)

Selbst wenn sie untreu sind, Gott steht immer noch treu zu seinen Bundesschlüssen, Er kann sich nicht verleugnen. Alles andere wäre eine Lüge.

Das bedeutet, dass jede neutestamentliche Gemeinde die ewige Berufung Israels bestätigen und verkündigen muss.


4. Erkennt eure geistlichen Schulden gegenüber Israel
Paulus machte es nichtjüdischen Gläubigen sehr deutlich, dass das jüdische Volk bereits alles bereitgestellt hatte, was für unsere Beziehung zu Gott nötig war. Die Bibel ist ein jüdisches Buch, wir dienen einem jüdischen Messias, und es waren die jüdischen Apostel, die das Evangelium in der heidnischen Welt verbreiteten. Paulus sagt daher, dass wir heidnische Gläubige Schuldner Israels sind.

„Denn die in Mazedonien und Achaja haben willig eine gemeinsame Gabe zusammengelegt für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. Sie haben's willig getan und sind auch ihre Schuldner. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil bekommen haben, ist es recht und billig, dass sie ihnen auch mit leiblichen Gütern Dienst erweisen.“ (Römer 15,26+27).

Das bedeutet, dass jede neutestamentliche Gemeinde sehr bewusst und zielgerichtet darauf achten muss, wie sie die durch das jüdische Volk empfangenen Segnungen zurückgibt.


5. Erwartet die Wiederherstellung Israels
Im Neuen Testament bestätigen die Apostel die ewige Berufung Israels und hoffen und vertrauen fest darauf, dass Israel wiederhergestellt wird. Dies zeigt sich in der letzten Frage, die die Apostel Jesus vor seiner Himmelfahrt stellten: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?“ (Apostelgeschichte 1,6)

Paulus vermittelt diese Hoffnung auch der Gemeinde in Rom: „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anders sein als Leben aus den Toten?“ (Römer 11,15) Mit anderen Worten, er betont, dass auf Israel noch eine wunderbare Berufung und ein ebensolcher Segen warten.

Das bedeutet, dass jede Gemeinde eine Theologie der Hoffnung für Israel annehmen und seine volle Wiederherstellung erwarten sollte.


6. Verbindet Euch mit Israel!
Genauso wie die Vision der Weltmission innerhalb der Gemeinde erneuert wurde, braucht es auch eine Reformationen, die die Kirche wieder mit ihren jüdischen Wurzeln verbindet. In der Zukunft kann sich eine gesunde Gemeinde es nicht mehr länger leisten, Israel zu ignorieren. Das muss von jeder Kanzel gepredigt und integraler Bestandteil der Aktivitäten, der Gebete und der Opfer jeder Gemeinde werden. Wir sehen, dass dies auf der ganzen Welt bereits geschieht. Die Zeit der Reformation ist da! Schließt euch Pastoren und Gläubigen auf der ganzen Welt auf dieser spannenden und historischen Reise an!

 



 

ICEJ, Israel und die Nationen 2015

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem ist seit ihrer Gründung 1980 mit Israel in Freundschaft und Solidarität eng verbunden. „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ lautet das Motto unserer Arbeit. Unsere Vision ist es, jeden Teil der israelischen Gesellschaft mit christlicher Nächstenliebe und Trost zu erreichen und dabei Gemeinden aus jedem Land dieser Erde zu vertreten. Ganz Israel! Jedes Land! Das ist unsere Vision!

Die Brückenfunktion der ICEJ
Als ein global aufgestellter Dienst haben wir folgende Handlungsschwerpunkte:

  1. Wir vermitteln Gemeinden auf der ganzen Welt Gottes Pläne für Israel und den Nahen Osten.
  2. Wir unterstützen Kirchen und Gemeinden im Heiligen Land.
  3. Wir sind aktiv in der Versöhnungsarbeit zwischen Juden, Christen und Arabern.

Mit ICEJ-Vertretern in mehr als 150 Ländern und Zweigstellen in 80 Nationen, unserer alljährlichen internationalen Konferenz zum Laubhüttenfest, einer aktiven Sozialabteilung und vielen anderen Hilfsprogrammen in Israel fungieren wir als eine Brücke zwischen Israel und den Nationen.

Die Kraft des Gebets
Israel hat heute 8,3 Millionen Einwohner, davon sind 74,9 Prozent (6,2 Millionen) Juden, 20,7 Prozent Araber (1,7 Millionen), und zirka 4,3 Prozent Sonstige (Christen, Beduinen, Drusen, etc.). Schätzungen zufolge gibt es knapp über sechs Millionen in der Diaspora, aber auch 600 Millionen evangelikale Christen auf der ganzen Welt. Das bedeutet, dass wahrhaft genug geistliche Kraft im Leib Christi vorhanden ist, um die Herzen aller Juden und auch die verbleibenden 25 Prozent der israelischen Bevölkerung mit der Liebe Gottes zu erreichen. Diese geistliche Kraft ist die Kraft des Gebets! Unsere Vision ist erfüllbar!


Fürbitte in Einheit
Es ist Gottes Wille, dass alle Christen Israel und seine Existenz in einer wahrhaftigen und biblischen Weise verstehen lernen; dass Gott seine Bündnisse einhält und Israel niemals durch die christliche Gemeinde ersetzt hat! Alle sollen erkennen, dass Gott sein Volk schließlich retten, erlösen und ihm Gutes tun wird! Wenn Christen das vollumfänglich verstanden und im Glauben angenommen haben, können sie in aller Gottesfurcht aus der Tiefe ihres Herzens für Israel beten und es segnen! Stellen wir uns vor, dass wir alle gemeinsam in Liebe und Wahrheit vor Gott stehen und Israel mit unserer weltweiten Fürbitte für seine Errettung und sein Wohlergehen überfluten würden – und damit ohne Zögern fortführen, bis er diese Gebete beantwortete! Stellen wir uns vor, wie der Leib Christi auf allen Kontinenten in heiliger Einheit für Israel Fürbitte tut, Israel liebt und es segnet und dadurch zu einer Quelle der Erfrischung wird, wie Tau vom Himmel! Das ist unsere Vision!
Weltweites Gebet in Einheit ist eine mächtige geistliche Waffe, die den Dienst in Israel mit Leben und Effektivität versieht. Daher haben wir den Auftrag, weltweites Gebet für Gottes auserwähltes Volk in den Nationen zu initiieren – denn es hat Auswirkungen! Deshalb fasten wir jeden ersten Mittwoch im Monat mit Gläubigen aus mindestens 79 Nationen der Erde im Rahmen unserer weltweiten Jesaja-62-Initiative. Sie können sich auf www.icej.dedazu anmelden. Gebet ist unverzichtbar, doch es ist nicht genug.

Unser Auftrag in den Nationen
Unsere Vision, die wir vom Herrn Jesus empfangen haben, führt uns nicht nur in die Gemeinden verschiedene Länder, um weltweites Gebet für Israel zu initiieren. Unser Ziel ist es auch, Gottes Pläne für Israel in so vielen Kulturen und Sprachen zu vermitteln, wie uns nur möglich ist. Wir dienen kontinuierlich in Ortsgemeinden auf der ganzen Welt. Der Herr hat uns auch einen wachsenden Fernsehdienst über Daystar und GOD TV anvertraut, ebenso wie ein Radioprogramm; dadurch können wir nahezu überall grenzüberschreitend tätig sein; und immer mehr christliche Fernsehsender zeigen Interesse an unseren Sendungen aus Jerusalem.

Weltweite Unterstützung Israels
Unsere Internetpräsenz bringt uns in Länder, wo es lebensgefährlich ist, Jesus als den einzigen Weg zum Vater zu bekennen oder Israel zu segnen. Wir haben seit neuestem chinesisch- und spanischsprachige Koordinatoren in unserer Hauptstelle in Jerusalem, die uns den Weg in riesige neue Bevölkerungsgruppen und Erntefelder ebnen.

Unsere Mission ist es, effektive weltweite Unterstützung aufzubauen und „vergängliche“  Finanzen aus den Nationen in Gottes Land zu leiten, die dort dann in etwas von ewigem Wert umgewandelt werden. Vergessen wir nicht, dass Finanzen nur nützlich sind, wenn sie zum Erwerb von etwas Gutem eingesetzt werden! Unser vom Heiligen Geist inspiriertes Ziel ist es, die Herzen der Gläubigen und den Gemeinden in den Nationen zu erwecken, so dass sie Israel auch materiell segnen.

Politischer Einfluss
Unser Ziel ist es auch, Politiker und Entscheidungsträger in den Nationen zu erreichen, damit sie zugunsten Israels in ihren Ländern einen Unterschied machen und Einfluss ausüben. Wir strecken uns kontinuierlich nach neuen Ländern und Leitern aus. Wir wollen eine Präsenz in jedem einzelnen Land der Erde etablieren, um die nichtjüdischen Nationen mit Jerusalem und dem jüdischen Volk in Israel in Verbindung zu bringen.

Der Grund unseres Engagements
Warum wollen wir die Gemeinde und die Nationen mit Israel verbinden? Die Antwort ist klar und eindeutig und kommt von Jesus selbst: „Das Heil kommt von den Juden!“ (Johannes 4,22). Wir sind Schuldner der Juden und müssen unsere Dankesschuld den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs zurückzahlen (siehe Römer 15,27)
Wer in der Liebe Gottes unterwegs ist, hat das Verlangen, seine Wertschätzung sowohl der Quelle (Gott) als auch dem Werkzeug (den Juden) zu zeigen. Wir als Nichtjuden haben alle unsere geistlichen Reichtümer durch das jüdische Volk erhalten. Die Bibel verheißt uns auch, dass derjenige gesegnet wird, der Israel segnet! Und die Bibel fordert uns auf, für den Frieden Jerusalems zu beten. Lasst uns daher das Wort Gottes hören und es im Glauben annehmen!

Die richtige Antwort
All dies ist jetzt umso wichtiger, da der Geist des radikalen Islam den Westen bedrängt. Die richtige Antwort darauf lautet, in Liebe zu wandeln, nicht zu schweigen, nicht zurückzuschrecken oder nachzugeben, sondern laut und deutlich über unsere Liebe zu Jesus, zum jüdischen Volk und zur wiederhergestellten Nation Israel zu sprechen, genauso wie über unsere Liebe zu allen Nationen, Kulturen und Bevölkerungsgruppen! „Und sie haben ihn (Satan) überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses” (Offenbarung 12,11).

Einsatz für verfolgte Christen

Während der Feier des Laubhüttenfestes im letzten Herbst hat die ICEJ gemeinsam mit zwei großen jüdischen und christlichen Organisationen insgesamt120 Staats- und Regierungschefs eindringlich dazu aufgefordert, effektive Maßnahmen gegen die brutale Christenverfolgung im Nahen Osten zu ergreifen. Zusätzlich zu den westlichen Luftangriffen zur Rückgängigmachung der Gebietsgewinne des IS im Irak und Syrien haben demokratische Staaten bisher durch humanitäre Hilfe in den Flüchtlingslagern und die Zulassung höherer Flüchtlingskontingente reagiert. Doch darüber hinaus hat sich die Weltgemeinschaft als wenig effektiv erwiesen, um diese andauernde Tragödie zu beenden, so dass die ICEJ sich gedrängt fühlte, Alarm zu schlagen.

Historische christlich-jüdische Initiative

Der Geschäftsführende ICEJ-Direktor Dr. Jürgen Bühler, der Präsident des „World Jewish Congress“ Ronald S. Lauder und Dr. William M. Wilson, Präsident und Vorsitzender des Empowered 21 Global Councils, unterzeichneten den Brief gemeinsam. Dr. Bühler erklärte, dass die Beteiligung Lauders, als Leiter der Hauptdachorganisation des Judentums weltweit, diese Initiative zu einer historischen machte. In den letzten Monaten hat die ICEJ offizielle Antwortschreiben mehrerer Staatsoberhäupter und Außenministerien erhalten.

Auszüge aus den Antwortschreiben:

Die Regierung Südkoreas schreibt, dass sie sich „verpflichtet sieht, die Beachtung der Menschenrechte für alle ohne Unterschied nach Rasse, sexueller Orientierung, Sprache oder Religion zu fördern und zu ermutigen...Wir werden weiterhin eng mit Regierungen, Bürgern anderer Länder und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um Diskriminierungen aus religiösen Gründen zu bekämpfen.“

Der Präsident Portugals schreibt: „Christliche Gemeinschaften...müssen im Namen der universalen Werte der Toleranz zwischen allen Menschen und im Namen der Religionsfreiheit verteidigt werden.“

Das Bundeskanzleramt in Berlin versprach, „weiterhin gegen jede Art der Verfolgung die Stimme zu erheben.“

Der Präsident Mazedoniens schreibt: „Christliche Gemeinschaften sind die Opfer engstirniger Individuen und Gruppen, die von religiösem Fundamentalismus durchdrungen sind. Während die Welt über Einheit in Vielfalt spricht, sind sich die radikalen Extremisten in ihrer Intention einig, die Vielfalt nieder zu reißen und ihre Jahrhunderte alten Kulturkreise zu zerstören.“

Das Büro des australischen Premierministers erklärt: „Das Niederbrennen von Kirchen, das Plündern von Geschäften, erzwungene Glaubensübertritte von Familienmitgliedern und der Mangel an Gerechtigkeit im Angesicht der Verfolgung sind vollkommen inakzeptabel. Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, das Leiden von Minderheiten bekannt zu machen und rufen zu weiteren internationalen Maßnahmen auf, um sie zu schützen und ihre Not zu lindern.“

Das Außenministerium der Niederlande schreibt: „Menschenrechte sind der Eckstein unserer Außenpolitik“. Es versicherte, dass es das Ziel der holländische Regierung sei, „ein starker Verteidiger der Menschenrechte und aller Minderheiten, einschließlich der christlichen Minderheiten im Nahen Osten“ zu sein. 

Das britische Außenministerium erwähnte, dass es kürzlich Meriam Ibrahim Asyl gewährt habe, einer sudanesischen Christin, die wegen Übertritt vom Islam zum Tode verurteilt worden war. “Wir arbeiten daran sicherzustellen, dass das Recht auf Gedanken-, Gewissen- und Glaubensfreiheit den internationalen rechtlichen Schutz erfährt, den es verdient.”

 

 

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