Ein US-Bundesgericht in New York hat am Montag die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zu Schadenersatzzahlungen von mehr als 218 Millionen Dollar für die materielle Unterstützung von Terroristen verurteilt. Kläger sind zehn amerikanische Familien, die die PLO und PA wegen sechs Terroranschlägen zwischen 2002 und 2006 in Jerusalem verklagt hatten, unter ihnen die Familie Sokolov. Sowohl Jamie Sokolov als auch ihre Schwester Lauren, ihre Mutter Rena und ihr Vater Mark wurden bei einem Anschlag in Jerusalem im Januar 2002 verletzt.
Insgesamt kamen 33 Menschen bei den Terrorattacken während der zweiten palästinensischen Intifada ums Leben, 450 wurden verletzt. Die Anschläge wurden von Mitgliedern der Hamas-Terrororganisation und der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden verübt; einige der Attentäter standen auf der Gehaltsliste der PA bzw. PLO. „Jetzt wissen die PLO und die PA, dass es einen Preis für die Unterstützung von Terroristen gibt“, sagte Nitsana Darshan-Leitner, eine israelisch-amerikanische Anwältin der Kläger in einem Interview nach der Urteilsverkündung. Die Kläger hatten geltend gemacht, dass PA und PLO verurteilten Terroristen Geld gezahlt hätten, um sie in ihren Handlungen zu unterstützen.
Majid Farak, der Geheimdienstchef der PA sagte vor Gericht aus, dass die Zahlungen den Familien der verurteilten Männer helfen und wirtschaftliche Hindernisse zur Verübung weiterer Angriffe beseitigen sollten. Die palästinensische Politikerin und Mitglied des Exekutivkomitees der PLO Hanan Aschrawi, die nach Farak in den Zeugenstand trat, erklärte vor zwei Wochen, sie und andere palästinensische Politiker, unter ihnen der verstorbene Palästinenserführer Jassir Arafat, hätten damals mit den USA und Israel zusammen gearbeitet, um Terrorismus zu bekämpfen.
Die Verteidigung argumentierte, es gebe keine Beweise dafür, dass die Palästinensischen Behörden an den Anschlägen beteiligt gewesen seien, obwohl Mitglieder ihrer Sicherheitskräfte aus diesem Grund von israelischen Gerichten verurteilt worden waren. Die Schadensersatzsumme kann sich unter der amerikanischen Antiterrorgesetzgebung nochmals verdreifachen. Die Palästinenser haben angekündigt, in die Berufung zu gehen.