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Commentary

Stopp den Unsinn, Irland!

Der Gesetzesentwurf, der sich gerade im irischen Parlament durchsetzt und den Handel mit Waren aus israelischen Siedlungen kriminalisiert, könnte nicht skandalöser sein! Als gebürtiger Deutscher und Bürger der Europäischen Union halte ich diesen Gesetzesvorschlag für vollkommen fehlgeleitet, extrem ungerecht, absolut kontraproduktiv für Friedensbemühungen und – dies vor allem – moralisch empörend. (Foto: Dr. Jürgen Bühler)

Diskriminierung von Juden

Der Gesetzesentwurf sieht eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Euro oder fünf Jahre Gefängnis für den Import oder Verkauf von Waren und Dienstleistungen aus den „besetzten Gebieten“ vor. Aber die Unterstützer des Gesetzesentwurfs haben ihn sorgfältig und bewusst so formuliert, dass er nur für die „israelischen Siedlungen“ im Westjordanland (Judäa und Samaria), für Ost-Jerusalem und die Golanhöhen gilt. Diejenigen, die sich für diesen Gesetzesvorschlag einsetzen, haben das sehr klar gemacht und stolz verkündet, dass Irland Europa und die Welt aus dem gegenwärtigen Stillstand der Verhandlungen herausführe hin zum Frieden. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein!

Unterlaufen des Friedensprozesses

Der Gesetzesentwurf ist völlig fehlgeleitet, denn er führt auf einen falschen Weg, der keinen echten Frieden bringen kann. Die internationale Gemeinschaft hat den israelisch-palästinensischen Konflikt immer als eine Auseinandersetzung betrachtet, die letztlich von den beteiligten Parteien selbst gelöst werden muss. Von Resolution 242 an erfolgte jede Entscheidung des UN-Sicherheitsrats zu dieser Auseinandersetzung unter Artikel 6 der UN-Charta, bei dem es um freiwillige Konfliktlösung geht. Alles war darauf ausgerichtet, den Parteien einen Weg zum Frieden vorzuschlagen und beide Seiten zu ermutigen, ihre Differenzen in direkten Gesprächen zu klären. Dieser Ansatz half dabei, die von der EU unterzeichneten Osloer Verträge hervorzubringen, gemäß denen das rechtliche Schicksal der Siedlungen einem finalen Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern überlassen wird.

Aber die irische Republik versucht jetzt, eine Lösung einseitig zu erzwingen, als ob die Resolution 242 und ihre Nachfolger nach Artikel 7 der UN-Charta beschlossen worden wären – Resolutionen nach Artikel 7 sind bindend und können einer Nation aufgezwungen werden. Inwiefern bringt es uns dem Frieden näher, wenn jemanden in ein irisches Verlies geworfen wird, weil er eine Flasche des international preisgekrönten Shiraz vom Psagot-Weingut oder eine mit Gold ausgezeichnete Flasche Cabernet Sauvignon vom Weingut Tura kauft? Eine Hausfrau, die Salat mit Olivenöl aus Silo zubereitet oder vielleicht eine Nachspeise mit Erdbeeren oder Dattel aus dem Jordan Tal, könnte unwissentlich ihre Familie finanziell ruinieren. Wird ein judenhassender Nachbar solche verbotene Ware in ihrer Küche entdecken und die Familie bei den irischen Behörden anzeigen? Wie kann man jemals solch ein absurdes Strafrecht gut durchsetzen?

Der Gesetzesentwurf ist auch kontraproduktiv für den Frieden, weil er die palästinensische Unnachgiebigkeit belohnt. Welchen Anreiz hätten die Palästinenser jetzt noch, Zugeständnisse zu machen, wenn sich aller Druck ausschließlich gegen Israel richtet und alle Schuld ausschließlich dem jüdischen Staat zugerechnet wird? Sind die Juden, die in das Herz ihrer alten Heimat zurückgekehrt sind, eine größere Gefahr für den Weltfrieden als die Palästinenser und die arabischen Nachbarn, die Israel seit Jahrzehnten gewaltsam angreifen?

Irisches Gesetz schadet Palästinensern am meisten

Dieses Strafrecht würde außerdem Palästinensern am meisten schaden. Wie der Soda-Stream-Vorfall deutlich gemacht hat, beschäftigen viele Geschäfte und Fabriken in den israelischen Siedlungen palästinensische Arbeiter und zahlen ihnen im Durchschnitt vierfach höhere Gehälter, als Palästinenser sonst üblicherweise verdienen. Diese Brötchenverdiener müssen oft große, weitreichende Familienzweige unterstützen. Deshalb könnten zehntausende Palästinenser betroffen sein, sollten die israelischen Unternehmen diese Arbeiter entlassen und mit ihren Betrieben an einen anderen Standort umziehen müssen.

Der Gesetzesentwurf ist auch deshalb fehlerhaft, weil er dem Handelsverständnis der Europäischen Union widerspricht, wonach internationaler Handel von Brüssel definiert wird und nicht von einer einzelnen nationalen Regierung. Außerdem würde dieses Gesetz amerikanische und irische Unternehmen, die im jeweils anderen Land Geschäfte tätigen, zwingen, sich zu entscheiden, entweder dieses irische Gesetz zu verletzen oder gegen die Anti-Israel-Boykott-Gesetze zu verstoßen, die in den USA in den letzten Jahren sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene erlassen wurden.

Moderner Antisemitismus

Aber das ist noch der am wenigsten ärgerliche Aspekt dieses Gesetzes. Wirklich abstoßend ist der unverhohlene Antisemitismus, der aus diesem irischen Gesetz spricht, weil es sich nur gegen jüdische „Besetzer“ richtet und nicht gegen irgendeine andere Besatzungsmacht der Welt. Wie kann etwas, das so offensichtlich diskriminierend ist, in Wahrheit gerecht sein, wie die irischen Unterstützer behaupten? Was ist mit Olivenöl vom türkisch-besetzten Teil Zyperns, Fisch von der russisch-besetzten Krim oder Datteln aus der marokkanisch-besetzten Westsahara? Alle diese Produkte dürfen problemlos in die Eurozone importiert werden, während Juden wieder einmal eine Lektion erteilt werden muss.

In meinen Augen katapultieren uns diese irischen Gutmenschen direkt zurück zu den rassistischen Gesetzen der 1930er Jahre in Deutschland. „Kauft nicht bei Juden!“, so lautete das Gesetz damals und genau das ist es, was auch dieses Gesetz irischen Bürgern heute sagt – es ist nur in eine nett polierte Juristensprache und das Lippenbekenntnis zur Förderung des Friedens und „europäischer Werte“ gekleidet.

Stoppt dieses einseitige, rassistische Gesetz!

Im Namen aller nationalen Zweigstellen und Mitglieder der ICEJ in Europa fordere ich die Europäische Union dazu auf, diesen rassistischen Gesetzentwurf zu verurteilen und sich klar dagegen zu positionieren. Während ich diese Zeilen schreibe, begehen wir den Internationalen Holocaust-Gedenktag, und wenn wir wirklich etwas aus dem Völkermord der Nazis an den Juden gelernt haben, wird Europa diesen Versuch zurückweisen, einseitig Juden zur Bestrafung herauszugreifen.

Ich möchte die irischen Gesetzgeber außerdem auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen: Wenn sie wirklich besorgt und bemüht sind um einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten, dann sollten sie sich gerade die israelischen Unternehmen zum Vorbild nehmen, die im Westjordanland diese gut bezahlten Job für palästinensische Arbeiter anbieten. Denn gerade sie sind das beste Beispiel dafür, wie gute Koexistenz und Toleranz bestmöglich unter den gegebenen Umständen aussehen können. Hier verdienen Juden und Palästinenser nicht nur die gleichen Gehälter, sondern haben oft auch dieselben Bildungschancen. Es sind Orte, die sich im Alltag bewährt haben, hier erlebt man Kooperation und eine friedliche Koexistenz. Darum verdienen sie europäische Unterstützung und Investition, statt abgewürgt zu werden. Deshalb stoppe bitte diesen Unsinn, Irland!

ICEJ-Petition für die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels

Die ICEJ-Deutschland fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel per Petition dazu auf, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die Deutsche Botschaft von Tel-Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Im Mai 2018 haben die USA und Guatemala den Umzug ihrer Botschaften nach Jerusalem umgesetzt. Auch mehrere EU-Staaten erwägen, ihre Vertretungen in Jerusalem zu eröffnen. Die deutsche Bundesregierung hat sich bisher ausdrücklich von einem solchen Schritt distanziert. Deshalb hat die ICEJ eine Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel initiiert. „Wir, die Unterzeichnenden, fordern Sie daher als Zeichen der besonderen Verbundenheit Deutschlands mit Israel und dem jüdischen Volk dazu auf, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die deutsche Auslandsvertretung von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen“, heißt es in dem an Frau Merkel adressierten Petitionstext. „Bitte stehen Sie zur historischen Wahrheit und wagen Sie diesen Schritt!“

JETZT DIE ICEJ-PETITION ONLINE UNTERZEICHNEN: www.petition.icej.de

Solidarität mit Israel

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) setzt sich seit fast vierzig Jahren dafür ein, dass Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates anerkannt wird. In ihrer mehr als 3000 jährigen Geschichte war Jerusalem nie die Hauptstadt eines anderen Staates außer Israels. Seit der Gründung des jüdischen Staates vor 70 Jahren ist Jerusalem de facto nun wieder die Hauptstadt Israels. Israel erklärte die Stadt 1980 mit dem Jerusalem-Gesetz zu seiner ewigen, ungeteilten Hauptstadt. Aufgrund der arabischen Androhung eines Ölembargos verlegten 13 Länder mit Botschaften in Jerusalem damals ihre Vertretungen nach Tel Aviv. Um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen und den Anspruch des jüdischen Staates auf Jerusalem als Hauptstadt zu unterstützen, gründeten Christen aus aller Welt bei der christlichen Laubhüttenfestfeier im Herbst 1980 die ICEJ in Jerusalem.

UNTERZEICHNEN AUCH SIE DIE JERUSALEM-PETITION!
Online auf www.petition.icej.de oder bestellen Sie die Unterschriftenliste per E-Mail petition@icej.de oder Tel. 0711-83889480.

Wagt zu träumen!

Die Wiederherstellung Israels ist nichts weniger als ein wahr gewordener Traum. 2.000 Jahre lang beteten Juden an jedem Passafest: „Nächstes Jahr in Jerusalem.” Aber es dauerte bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis der Traum endlich wahr wurde. Der Psalmist kündigte eine Zeit in Gottes Kalender mit den Worten an: „Du wirst dich erheben, dich Zions zu erbarmen, denn es ist Zeit sie zu begnadigen, denn die ihr bestimmte Frist ist eingetreten.” (Psalm 102,14)

Ein Traum wird wahr

Diese gesetzte Zeit war eingetroffen. 1881 gründete Leo Pinsker eine Bewegung namens Hovevei Zion (Freunde Zions) in Russland, einer Nation, die zu jener Zeit Pogrome gegen Juden verübte. Leo Pinsker organisierte die allererste Alija-Welle russischer Juden, die nach Palästina zurückkehrten.

Nur wenige Jahre später schrieb der jüdische Journalist Theodor Herzl in Wien ein Buch mit dem Titel „Der Judenstaat”, in dem er die Gründung einer nationalen Heimstätte für die Juden einforderte. Im folgenden Jahr, 1898, lud Herzl jüdische Leiter nach Basel in die Schweiz zum ersten Zionistenkongress ein. Einige Tage nach dem Kongress schrieb er in sein Tagebuch: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.” Herzl starb 1904. Doch genau fünfzig Jahre, nachdem Herzl sein Buch geschrieben hatte, rief David Ben Gurion am 14. Mai 1948 in Tel Aviv den Staat Israel aus.

Der Traum war Realität geworden! Zahllose Prophetien, die vor tausenden von Jahren gegeben worden waren, hatten ihre Erfüllung gefunden. Welch' eine Erfüllung das war! Sie übertraf sogar den größten Traum eines jeden Zionisten, politischen Analysten und prophetischen Lehrers. In den frühen Jahrzehnten Israels sagten viele Experten noch das Ende des jüdischen Staates voraus. Es widersprach jeglicher Logik, dass eine junge Nation von Pionieren ohne eine richtige Armee inmitten einer feindlich gesonnenen Umgebung überleben würde, umringt von arabischen Nationen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Juden ins Meer zurückzutreiben.

Israels wunderbare Entwicklung

Heute steht Israel nicht nur als stabile und hochentwickelte Nation da, sondern frühere Feinde wie Saudi-Arabien oder Jordanien sehen in Israels Existenz einen Garanten für ihr eigenes Überleben, zumal Israel sie im Kampf gegen radikale Regime wie ISIS und den Iran unterstützt. Aus einer landwirtschaftlich orientierten Nation hervorgegangen, die gerade so über die Runden kam, ist Israel heute eine der weltweit stärksten Demokratien, betreibt eine der stärksten Armeen der Welt und hat einen wissenschaftlichen und technologischen Vorsprung, der sogar den von einigen der fortschrittlichsten westlichen Nationen übertrifft. Tatsächlich wurde der israelische Schekel erst kürzlich als die stärkste Währung der Welt bewertet.

Für viele Israelis der ersten Generation, insbesondere für Holocaustüberlebende, fühlt sich das exakt so an, wie es im Buch der Psalmen vorausgesehen wird: „Wenn der HERR die Heimkehrenden Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.” (Psalm 126,1) Die göttliche Erfüllung fühlte und fühlt sich immer noch an wie Träumen, d.h. zu schön, um wahr zu sein nach all den Jahrhunderten des Leids und der Verfolgung. Gott stellte Israel wieder her, „über die Maßen mehr, als wir erbitten oder verstehen.” (Epheser 3,20)

Am Wichtigsten ist, dass Gott noch nicht fertig ist mit Israel - das Beste noch kommt! Die Erfüllung vieler Prophetien, die von der geistlichen Wiederherstellung sprechen, steht noch aus, und wir können sicher sein, dass das Ausmaß der Erfüllung ebenfalls alles übertreffen wird, was wir erbitten oder verstehen können.

Israel - unser heutiges Vorbild
Sie sind im 70. Jahr der modernen Staatsgründung Israels nach Jerusalem zum Laubhüttenfest gekommen, und Gott lädt Sie zum Träumen ein. Wenn Sie mit Gottes Plänen übereinstimmen, dann wird das Unmögliche möglich. Die Gründung Israels lehrt uns viel darüber, wie Gott auch in unserem Leben wirken kann. Gottes Handeln mit Israel im Laufe der Geschichte dient „uns zur Belehrung, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.” (1. Korinther 10,11) Lassen Sie mich die folgenden Lektionen aus Israels moderner Geschichte vorstellen.

1.) Gott möchte der Urheber unserer Träume sein

Israels erfolgreiche Geschichte kann nur dadurch erklärt werden, dass Gott hingebungsvolle Pioniere gebrauchte, die es möglich machten. Israel existiert heute, weil es von Anfang an Gottes Plan war. Er verkündete schon den Ausgang, bevor es überhaupt begann. Er initiierte das zionistische Unternehmen und er wird es zu einer herrlichen Vollendung führen.

Gottes Wort ist nicht nur angefüllt mit seinen Plänen für Israel, sondern Gott will auch, dass seine Herrlichkeit die Erde erfüllt wie die Wasser das Meer bedecken, dass alle Menschen gerettet werden, dass seine Kinder sein Licht in einer Welt der Dunkelheit ausstrahlen, und vieles mehr. Dies sollte uns dazu inspirieren, den Herrn zu fragen, was unsere Rolle in seinem großen Plan ist.

In der Sonntagsschule lernte ich als Kind Psalm 37,4 auswendig: „Habe deine Lust am HERRN, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.” Ich dachte immer, dass wenn wir Gott genug lieben, dann würde er unsere Träume erfüllen. Während dies in einigen Fällen wahr sein mag, kam ich zu dem Schluss, dass es viel mehr bedeutet: Gott wird zum Urheber unserer Träume, während wir mit ihm gehen, und er legt seine Wünsche in unsere Herzen. Gott legte seinen Traum in das Herz der Juden, nach Zion zurückzukehren Er möchte auch Träume in Ihr Herz legen, die Ihnen ein gesegnetes und erfolgreiches Leben garantieren werden. Wenn Sie anfangen, mit Gott zu träumen, dann wird das, was Ben Gurion sagte, auch ein Grundsatz für Ihr Leben werden: „In Israel musst du, um Realist zu sein, an Wunder glauben.” Wenn Sie mit Gott träumen, werden Wunder zu einem natürlichen Teil Ihres Lebens. Bitten Sie Gott, während des diesjährigen Laubhüttenfestes einen Traum in Ihr Herz zu legen.
 

2.)Träume müssen in die Tat umgesetzt werden

In einem seiner Bücher erklärte Herzl im Hinblick auf den zukünftigen Staat Israel: „Wenn ihr es wollt, ist es kein Traum. Wenn ihr es nicht wollt, ist es ein Traum und es wird ein Traum bleiben.” Es war Gott, der die Schritte zu Israels Gründung koordinierte und segnete, doch nichtsdestotrotz bedurfte sie der unerbittlichen Aktion der Pioniere Israels.

Wenn wir nur in einem Zustand des Träumens verharren, wird nichts bei unseren Träumen herauskommen. Jede Vision oder jeder Traum erfordert einen ersten und realen Schritt von unserer Seite, um ihn geschehen zu lassen. Petrus' Traum, auf dem Wasser zu laufen, forderte von ihm, tatsächlich Schritte außerhalb des Bootes zu gehen. Paulus musste ein Boot mieten, um zu den Nationen zu fahren. Reinhard Bonnkes Vision einer afrikanischen Erweckung benötigte den ersten Glaubensschritt der Art, dass er ein großes Stadion mietete. George Müllers Traum von einem Waisenhaus ließ ihn die Stadt Bristol auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten durchstreifen und leitete ihn auf den Weg des Betens und Fastens. Wenn wir Gott nicht gehorchen und keine realen Schritte unternehmen, werden unsere Träume nur Träume bleiben, weiter nichts.

 

3.) Gottes Träume enttäuschen nie

Wenn wir Gehorsamsschritte in Bezug auf die Träume gehen, die Gott uns ins Herz gelegt hat, wird er uns nicht enttäuschen! Wir mögen geduldig auf deren Erfüllung zu warten haben, aber wenn Gott handelt, dann überrascht er uns immer mit dem Ausmaß seiner Güte. Kein Auge hat gesehen und kein Ohr hat die guten Dinge gehört, die Gott für Sie vorbereitet hat. Er wird antworten über Ihre Vorstellungskraft und Erwartungen hinaus. Wenn Ihr Traum zu klein ist, könnten Sie am Ende sagen, dass Sie es aus eigener Kraft geschafft hätten. Wenn Sie jedoch mit Gott träumen, wird es jedem klar sein, dass nur Gott das tun konnte.

Paulus beendet sein Gebet in Epheser 3 mit einem kraftvollen Lobpreis: „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde durch Christus Jesus auf alle Generationen hin, für immer und alle Zeiten. Amen.” (Epheser 3,20-21)

Laden Sie Gott ein, Sie zu überraschen!

Israels moderne erfolgreiche Geschichte fühlt sich wie ein Traum an. Israel geht tatsächlich von Kraft zu Kraft und wir wissen, dass das Beste noch kommt. Gleichfalls ermutige ich Sie, mit Gott einen großen Traum zu träumen. Begrenzen Sie Gott nicht durch das, was sogenannte „Experten“ Ihnen erzählen mögen. Betrachtet Sie Ihre Situation aus der himmlischen Perspektive und lassen Sie Gott seine Träume in Ihr Herz legen.

Wagt zu träumen!

Der Kampf um die Wahrheit

Als die Jünger Jesus auf dem Ölberg nach den Zeichen seiner Ankunft fragten, lautete seine erste Antwort: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!“ Diese Antwort finden wir in allen drei synoptischen Evangelien. Jesus verdeutlichte seinen Jüngern, dass der Kampf um die Wahrheit ein großes Schlachtfeld der Endzeit sein würde.

Bild: Das Tier aus Offenbarung Kapitel 13, Beatus Escorial; Wikipedia

Die künftige Täuschung

Diese Schlacht wird sowohl in der Gesellschaft als auch in der Gemeinde stattfinden. Ihre Auswirkungen werden immens sein. „Und sie werden viele verführen“, sagte der Messias (Matthäus 24,5). Der Apostel Paulus warnte ebenso Timotheus davor, dass Täuschungen dämonischen Ursprungs innerhalb der Gemeinde auftreten würden (1. Timotheus 4,1). Auch macht er die gläubigen Thessalonicher darauf aufmerksam, dass der Antichrist mit lügenhaften Zeichen und Wundern und in bösartiger Täuschung erscheinen würde (2. Thessalonicher 2,9-12). Die Menschen werden diese Lügen willentlich akzeptieren, weil sie „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen“ haben und weil sie „der Wahrheit nicht glaubten“ (Verse 10+12).

Die menschliche Neigung zur Lüge
Diese Verse verdeutlichen, dass es in der Natur des gefallenen Menschen liegt, von Täuschung und Lüge mehr angezogen zu werden als von der Wahrheit. Daraus können wir auch schließen, dass viele Täuschungen nicht allein ihren Ursprung in Missverständnissen, mangelnder Bildung oder einem falschen Schriftverständnis haben. Sie kommen vielmehr direkt aus der Hölle und sind dämonischen Ursprungs. Dieser Umstand macht sie besonders gefährlich, weil sie eine „dämonische Salbung“ in sich tragen. Der Einfluss dieser Täuschungen ist stärker als der Verstand oder die Bildung der betreffenden Menschen.

Ihre Kraft ist in ihrem Maul

Das Buch der Offenbarung porträtiert die endzeitliche Schlacht zwischen Satans System und dem Königreich Gottes als einen Kampf darum, wer die Schallwellen kontrolliert. Wer am lautesten spricht und am effektivsten andere beeinflusst und manipuliert, scheint die Oberhand zu gewinnen. Im Folgenden ein paar Beispiele:

·       Als die sechste Posaune erklang, sah der Apostel Johannes eine riesige Armee von Reitern, deren Pferde Löwenköpfe hatten. Ihre Aufgabe bestand darin zu töten. Die gefährlichste Waffe kam aus den Pferdemäulern: Feuer, Rauch und Schwefel. Johannes fasste es folgendermaßen zusammen: „...die Kraft der Rosse war in ihrem Maul“ (Offenbarung 9,19). Interessanterweise setzt Jesus die Mordabsichten Satans in direkte Beziehung zu der Tatsache, dass der Feind auch der Vater der Lüge ist (Johannes 8,44).

·       In Offenbarung 12 greift der Drache (Satan) die Frau (Israel) an, die ein männliches Kind zur Welt gebracht hat (Jesus). Der Drache hasst die Frau. Johannes sieht Folgendes: „die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her“ (Vers 15). Die Geschichte ist reich an Anschauungsbeispielen, dass es nach der Ankunft des Messias fast 2000 Jahre lang dämonische Angriffe gegen das jüdische Volk gab. Diese Flut der Lügen hatte viele Spielarten: „Juden sind Christusmörder“, „Sie wollen die Welt beherrschen“, „Sie sind eine minderwertige Rasse, die ausgerottet werden muss“ und so weiter. Die Liste der bösartigen und dämonischen Anklagen ist genauso lang wie die Geschichte des jüdischen Leidens.

·       Dem Tier, das sich aus dem Meer erhob, wurde „ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen“ (Offenbarung 13,5). Der Prophet des Tieres sah aus wie ein Lamm, doch er „redete wie ein Drache“. Er verlieh dem Bild des Tieres Geist, damit es „reden könne“ (Offenbarung 13,11+15). Erneut sieht die Bibel eine Hauptfähigkeit des antichristlichen Systems in mächtigen dämonischen Täuschungen, die nicht nur alle attackieren, „die auf Erden wohnen“. Es wurde ihm auch gegeben, „mit den Heiligen zu kämpfen.“

·       Als die sechste Schale über der Erde ausgegossen wurde (Offenbarung 16,12), hatte dies zur Folge, dass aus dem Maul des Drachens, des Tieres und des falschen Propheten drei unreine Geister herauskamen, die wie Frösche aussahen. Sie täuschten die Könige der gesamten Erde. Das bedeutet, dass die irreführenden Geister nicht nur den einfachen Mann auf der Straße täuschen werden, sondern ausdrücklich Staatsoberhäupter und Regierende.

·       Selbst bei der allerletzten Schlacht der Offenbarung (Offenbarung 20,8) mobilisiert Satan die Welt dadurch, dass er „die Völker an den vier Enden der Erde“ verführt. Ihr Angriffsziel ist erneut die Stadt Jerusalem, die Hauptstadt des jüdischen Volkes.

 

Das Arsenal Satans

Die Kunst der Kommunikation (oder Fehlkommunikation) scheint der Eckstein der Macht Satans zu sein. Sein Maul ist seine wichtigste Waffe. Das Arsenal, das er einsetzt, besteht aus stolzem Gerede, Versuchungen, Lügen und Halbwahrheiten, Täuschung, Gotteslästerung, Zweifel und vielem mehr. Daher nennt Jesus ihn den Vater der Lüge.

Dämonische Verführung

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte von Lügen und falschen Anschuldigungen gegen die Juden. Es ist kein Wunder, dass eines der wichtigsten Ministerien in Adolf Hitlers Nazi-Regierung das Propagandaministerium war, geleitet von dem berüchtigten Josef Goebbels. Er war ein Meister der modernen Kommunikationsmittel seiner Zeit. Warum Deutschland, eines der gebildetsten Länder der damaligen Welt, auf Hitlers Propaganda hereinfiel, ist immer noch vielen ein Rätsel. Allerdings hilft es unserem Verständnis, diese Propaganda als einen dämonischen Angriff zu betrachten. Ich erinnere mich daran, wie meine Großtante mir Folgendes erzählte: Wann immer der „Führer“ Hitler sprach, wurden alle davon angezogen wie von einem Magneten. „Es war irgendwie magisch, wenn er sprach“, sagte sie.

Satans Lügen und Halbwahrheiten sind seit dem Garten Eden am Werk. Bereits die Schlange, die „listiger“ war „als alle anderen Tiere des Feldes“, setzte einen Strom von Zweifel und Versuchung in Richtung Menschheit in Bewegung: „Sollte Gott wirklich gesagt haben?“, „Ihr werdet keinesfalls sterben“, „Ihr werdet so sein wie er“ (siehe 1. Mose 3,1-5). Das Eingehen auf diese Lügen verwandelte den Lauf der Menschheitsgeschichte in einen Weg der Rebellion und der Zerstörung.

Heute werden die Werte der Wahrheit und der Gerechtigkeit auf den Kopf gestellt. Das „Doppeldenk“ und „Neusprech“ aus George Orwells Werk scheint uns im heutigen politisch-korrekten Diskurs überall zu umgeben. Es hat ein solches Ausmaß erreicht, dass Menschen in vielen Ländern Folgendes klarzuwerden scheint: Sie empfinden, dass sogenannte fake News und politische Korrektheit zunehmend eine Nebelwand bilden, hinter der die wirklichen Fakten und die Realität unserer Welt versteckt werden.

Während die Regierung, die sich George Orwell in seinem Roman „1984“ ausgedacht hatte, verkündete: KRIEG IST FRIEDEN! FREIHEIT IST SKLAVEREI! UNWISSENHEIT IST STÄRKE!, lauten die Lügen unserer heutigen Zeit beispielsweise: „Terroristen sind Freiheitskämpfer“, „Mit Molotow-Cocktails werfende Randalierer sind friedliche Demonstranten“, und „Eine Armee, die ihre Bürger und ihre Grenzen verteidigt, besteht aus Kriegsverbrechern“ und natürlich „Die Juden von heute sind schlimmer als die Nazis der Vergangenheit“.

Es ist schwer zu verstehen, wie systematisch und vernunftwidrig sich die Welt gegen Israel stellt und gleichzeitig lieber Regimes im Nahen Osten fördert, die Terrorismus unterstützen. Selbst die Könige dieser Welt haben sich in einer unvernünftigen und bösartigen Haltung zu Israel und dem jüdischen Volk verfangen. Es ist unerklärlich, dass UN-Gremien mehr von Israel, der einzigen Demokratie im Nahen Osten, besessen sind, als von Unrechtsstaaten wie dem Iran, Nordkorea oder Venezuela. Es entzieht sich jeglicher Vernunft, dass Israel als einziges Land dieser Welt nicht seine eigene Hauptstadt bestimmen darf – oder warum die Vereinten Nationen bei den vor kurzem stattgefundenen Zusammenstößen an der Grenze zum Gazastreifen nur die Rolle Israels untersuchen wollten und nicht das Verhalten der Terrororganisation Hamas. Sie rief Frauen, Jugendliche und Kinder dazu auf, den Grenzzaun mit Israel zu stürmen. Diese Liste könnte man nahezu unendlich fortsetzen.

Solidarität in der Verfolgung

Derselbe Angriff richtet sich gegen die christliche Gemeinde. Offenbarung 12 berichtet, dass der Drache in seiner Verfolgung der Frau (Israels) nicht erfolgreich war, weil die Erde „der Frau half“. Als Konsequenz wurde der Drache zornig und „ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu“ (Offenbarung 12,17). Das bedeutet, dass wir wachsamer sein müssen als je zuvor. Wir müssen die Wahrheit des Wortes Gottes kennen und sie hochhalten.

Vier Ratschläge

Wir wollen uns an die Warnung Jesu erinnern, die er seinen Jüngern auf dem Ölberg gab: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!“ Hier sind einige Vorschläge, die uns helfen werden, heil durch diese komplexen Zeiten zu kommen, in denen wir leben:

Lasst uns Menschen der Wahrheit sein! Ein Grund dafür, dass die Täuschung in diese Welt kommt, liegt darin, dass sie „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben“ (2. Thessalonicher 2,10). Für uns als Gläubige ist es von großer Wichtigkeit, die Wahrheit zu kennen, um den Angriffen des Feindes zu entkommen. Erinnern wir uns daran, dass Jesus auf jede Versuchung des Teufels antwortete: „Es steht geschrieben…“ Daher sollten wir das Bibellesen zu einer täglichen Routine machen.

Lasst uns Menschen des Gebets sein! Epheser 6 erinnert uns daran, dass wir nicht „gegen Fleisch und Blut“ kämpfen. Eine der Waffen, die uns das Wort Gottes gibt, besteht in der Aufforderung: „Betet….allezeit im Geist“ (Epheser 6,18).

Lasst uns Zeugnis geben! Manchmal reicht es nicht aus, die Wahrheit zu kennen. Es wird Situationen geben, in denen wir unsere Stimme erheben müssen. Die Wahrheit zerstreut Lügen, wie das Licht die Finsternis vertreibt. Das Buch der Offenbarung beschreibt eine siegreiche Armee, die den Ankläger überwunden hat „durch das Wort ihres Zeugnisses“ (Offenbarung 12,11). Bitten wir Gott um Mut, für die Wahrheit unseres Glaubens und für Gottes auserwähltes Volk, die Juden, aufzustehen.

Lasst uns prophetische Menschen sein! Prophetie ist viel mehr, als nur in die Zukunft zu blicken. Sie bedeutet auch, den Herzschlag Gottes für diese Generation zu spüren. Die Propheten der alten Zeit forderten das Volk Gottes mit Gottes Herzenssicht für die damaligen Menschen heraus. Genau das liegt auch im Zentrum der Identität Jesu: „Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung“ (Offenbarung 19,10). Schließlich wollen wir uns durch das Wort des Johannes ermutigen lassen: „Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln“ (3. Johannes 4). Möge der Herr uns segnen, während wir dies tun.

Das Wunder der Wiedergeburt Israels

Die Neugeburt des Staates Israel vor siebzig Jahren ist ein absolut beispielloses Ereignis der Weltgeschichte, ein Wunder im wahrsten Sinne des Wortes. Es kann daher nur durch göttliches Eingreifen geschehen sein. Das gilt umso mehr, wenn man die Umstände betrachtet, unter denen Israel wieder im Kreise der Nationen erschien. Die Verhältnisse waren damals ganz besonders furchtbar. Der Prophet Jesaja spielt mit folgender Frage auf diese „Geburtswehen“ an: „Wer hat je so etwas gehört? Wer hat etwas Derartiges gesehen? Wurde je ein Land an einem Tag zur Welt gebracht? Ist je ein Volk auf einmal geboren worden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren“. (Jesaja 66,8)

Am Tiefpunkt angelangt

Im Jahr 1948 war das jüdische Volk von der Tragödie des Holocaust tief erschüttert. Man entdeckte immer mehr Beweise für das enorme Ausmaß und die Verderbtheit des Nazi-Völkermordes an den Juden. Mehr als die Hälfte der europäischen Juden war in großen Gruppen vergast oder erschossen worden. Die meisten Überlebenden standen kurz vor dem Verhungern und nur wenige wollten in ihre frühere Heimat zurückkehren. Sie wussten, dass ihre Nachbarn sie nie wirklich akzeptiert hatten und es wahrscheinlich auch nie tun würden. Diese Schicksalsschläge waren für die Juden nichts Neues. Jahrhunderte lang hatten sie unter Pogromen, Ritualmordlegenden, Vertreibungen und anderen Formen religiöser Verfolgung gelitten. Doch der Holocaust war der absolute Tiefpunkt. Der rassistische Antisemitismus der Nazis hatte sie zu Untermenschen erklärt, als wären sie Ungeziefer, das man zur Vernichtung auserkoren hatte. Als Volk hatten die Juden das Gefühl, in einer absoluten Sackgasse gelandet zu sein.

Gottes Auferstehungskraft

Der Prophet Hesekiel prophezeite, dass Israel als Volk einmal sagen würde: „Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!“ Doch Gott hatte verheißen, dass noch nicht alles verloren wäre. An ihrem absoluten Tiefpunkt würde er, so versicherte er ihnen, Folgendes tun: „Siehe, ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufbringen, und ich will euch wieder in das Land Israel bringen“ (Hesekiel 31,11+12). Das große Wunder der Wiedergeburt Israels bestand darin, dass es nur drei Jahre nach dem Ende des Holocaust geschah. Das jüdische Volk erhob sich aus der Asche der Schoah und errichtete in seinem alten Heimatland einen eigenen Staat. Im Moment seiner größten Schwäche empfing es die Stärke, die ihm seit Jahrhunderten prophezeit worden war. Nichts Geringeres als die Auferstehungskraft Gottes war hier am Werk.

Israel behauptet sich

Noch erstaunlicher ist, dass Israel sich bei seiner Neugeburt einer weiteren ernsten Vernichtungsdrohung gegenüber sah. Als sein Gründungsvater David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeit des jüdischen Staates ausrief, wurde das Land sofort von fünf arabischen Armeen angegriffen, die es bestürmten. Diese arabischen Truppen waren gut bewaffnet und ausgebildet. In einigen Fällen wurden sie von Offizieren der damaligen Weltmächte befehligt. Im Gegensatz dazu hatte die internationale Staatengemeinschaft ein Waffenembargo gegen den gerade entstandenen Staat Israel verhängt. Nur ein kleines Land, die Tschechoslowakei, hatte den Mut, sich ihm zu widersetzen. Die Tschechen lieferten den verzweifelten jüdischen Kämpfern Waffen. Vielfach wurden gebrechliche Holocaust-Überlebende, die gerade aus Europa angekommen waren, direkt in die Schlacht geschickt. Manche trugen nicht einmal Schuhe an ihren Füßen. Die arabischen Staatschefs hatten geschworen, „die Juden ins Meer zu treiben“, doch erstaunlicher Weise behauptete sich Israel.

Im darauffolgenden Jahr 1949 wurde Israel als Vollmitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen. Während dieser Zeit erlangten viele Länder ihre Unabhängigkeit und wurden Teil der Internationalen Gemeinschaft. Zahlreiche Nationen erhielten ihr Existenzrecht auch auf Grundlage des großen Leides, das ihnen während der beiden Weltkriege zugefügt worden war. Daher begegnete ihnen die Völkerfamilie mit großer Sympathie, genauso wie Israel. Allerdings stach Israel dadurch hervor, dass es die größten Widerstände überwunden und Geschichte geschrieben hatte.

Die Kraft der Hoffnung

Die Juden sind als einziges Volk zurückgekehrt und haben ihre nationale Unabhängigkeit in dem Land wiederlangt, aus dem sie völlig entwurzelt wurden. Weit und breit gibt es kein anderes Volk, dem das auch nur einmal gelungen wäre, doch die Juden haben es sogar zweimal geschafft! Noch bemerkenswerter ist, dass die Bibel, das Geschenk des jüdischen Volkes an diese Welt, all dies angekündigt hat, bevor es tatsächlich passierte. Die Heilige Schrift sagt voraus, dass das jüdische Volk zweimal in die Zerstreuung geführt und auch zweimal zurückkehren würde: das erste Mal aus Babylon und das zweite Mal aus allen Ländern der Welt. Genau diese Bibel hielt das jüdische Volk während der langen Jahrhunderte des Exils zusammen. Genau dieses Buch pflanzte eine prophetische Hoffnung in ihre Herzen, dass sie zurückkehren und ihr Land wieder errichten würden. Diese Hoffnung wurde zur treibenden Kraft, die sie sprichwörtlich aus ihren Gräbern zurück brachte.

Leben aus den Toten

Der Apostel Paulus bezieht sich auf diese prophetischen Passagen, wenn er im Römerbrief über die verheißene Wiederherstellung Israels spricht. Er führt aus, dass selbst die Zerstreuung Israels einen erlösenden Charakter hatte, denn dadurch erreichte das Evangelium alle Nationen. Viele Menschen wurden mit Gott versöhnt. Doch wenn die Zeit für Israels Wiederannahme kommt, sollten wir nichts Geringeres als „Leben aus den Toten!“ erwarten, schreibt er (Römer 11,11-15). Das bedeutet, die Auferstehungskraft Gottes wird auch dann noch am Werk sein, wenn der jüdische Staat endlich in seiner alten Heimat neu errichtet wird.

Wir leben in der Zeit, in der sich diese Prophezeiungen erfüllen. 70 Jahre nach der wunderbaren Wiedergeburt Israels stehen wir vor der Frage: Stehen wir auf der Seite derjenigen, die versuchen, die Juden wieder ins Grab zu bringen? Oder gehören wir zu denen, die sich an dem Wunder freuen, dass Gott den Staat Israel wieder zum Leben erweckt hat?

Siehe, ich wirke Neues!

Wir befinden uns inmitten eines zwölfmonatigen Zeitabschnitts, der in der Geschichte des modernen Staates Israel einzigartig ist. In diesem Jahreszeitraum begehen wir eine bemerkenswerte Reihe von Jubiläen. Am Anfang stand die Feier der Wiedervereinigung Jerusalems im Mai 2017. 12 Monate später freuen wir uns im Mai 2018 über den 70. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Israels. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals zuvor eine solche Häufung von Jubiläen historischer Schlüsselereignisse gab, die mit der Wiederentstehung Israels zu tun haben. Auch für die christliche Gemeinde und die Nationen stellen sie wichtige Meilensteine dar. Zu diesen Jubiläen gehören:

50 Jahre Wiedervereinigung Israels

70 Jahre UN-Teilungsplan

70 Jahre Unabhängigkeit Israels

100 Jahre Balfour-Erklärung

100 Jahre Befreiung Jerusalems von der osmanischen Herrschaft durch Gen. Edmund Allenby

120 Jahre Erster Zionistenkongress in Basel, zusammengerufen durch Theodor Herzl

150 Jahre Entdeckung der Stadt Davids durch Sir Charles Warren

Jede dieser Zahlen hat eine biblische Bedeutung.

Fünfzig Jahre – das Jubeljahr

Das biblische Jubeljahr steht am Ende eines Zeitabschnitts von insgesamt 50 Jahren. Laut 3. Mose 25 sollte jedes 50. Jahr ein Jubel – oder Erlassjahr sein. War ein Israelit in schwierige Lebensumstände geraten und musste daher sein Land oder sogar sich selbst in die Sklaverei verkaufen, so verhieß ihm das 50. Jahr nur Gutes. Er erhielt sein gesamtes Erbe und auch seine Freiheit wieder zurück. Es handelt sich tatsächlich um eine Zeit der Gnade und Güte Gottes (Jesaja 60,1ff; Lukas 4,18ff). Gott segnet dann sein Volk auf einzigartige Weise und stellt es wieder her.

In der Neuzeit hat Jerusalem in den letzten 50, 100 und 150 Jahren eine ganze Reihe dieser Jubeljahre durchlaufen. Sie deuten darauf hin, dass ein göttliches Muster der Wiederherstellung und Freisetzung über dieser Stadt wirksam ist.

Siebzig und 120 Jahre – ein ganzes Leben
Siebzig Jahre symbolisieren in der Bibel eine wichtige Zeitspanne. Moses bezeichnet 70 Jahre als die Untergrenze der menschlichen Lebenserwartung (Psalm 90,10). So lange befand Israel sich im babylonischen Exil. Die Israeliten verbrachten also ein ganzes Leben in der Gefangenschaft. Dann, nach Ablauf dieser Zeit, erinnerte Gott sich an seine Verheißung der Wiederherstellung und das jüdische Volk trat seine Rückkehr in die Heimat unter Esra und Nehemia an.

Der Prophet Daniel sah voraus, dass Israel und Jerusalem 70 Wochen bestimmt waren, um ihre göttliche Bestimmung zu erfüllen (Daniel 9,24 ff).

120 Jahre stehen für die Obergrenze der menschlichen Lebenserwartung. Zu Noahs Lebzeiten (1. Mose 6,3) setzte Gott den Menschen diese Lebensdauer fest. Auch Mose starb genau in diesem Alter. Seither hat keine biblische Figur dieses Alter jemals wieder erreicht. So repräsentieren sowohl 70 Jahre (für den Staat Israel) als auch 120 Jahre (für die zionistische Bewegung) eine Zeit des der Vollendung und der Errungenschaft.

Das jüdische Jahr

Der jüdische Kalender ist viel älter als der gregorianische. Er zählt die Jahre seit der Erschaffung Adams. Nach jüdischem Verständnis haben sich diese erstaunlichen Jubiläen im jüdischen Jahr 5777 ereignet. Es ging dann an Rosch HaSchana, dem jüdischen Neujahrsfest im September 2017, in das Jahr 5778 über. Sieben steht nach biblischem Verständnis immer für Vollständigkeit bzw. Vollkommenheit. Gott schuf die Welt in sieben Tagen. Jesus erklärte, dass wir sieben Mal 70 Mal vergeben müssten, was vollständige und totale Vergebung bedeutet. Die Zahl 777 repräsentiert die höchstmögliche Vollständigkeit oder Vollkommenheit. Der erste Tag der Woche ist damit eigentlich der achte Tag. Jesu‘ Auferstehung von den Toten geschah am achten Tag der Woche. Damit läutete er eine neue Zeit ein. Der Jahresübergang 5777/5778 signalisiert daher, dass eine neue Zeit begonnen hat.

Eine neue Zeit des Jubeljahres

Grundsätzlich ist es weise, die Symbolik von Zahlen nicht über zu bewerten. Diese Konzentration von Jubiläen mit höchst symbolischen Nummern enthält jedoch eine Botschaft für Israel und die Nationen.

50 Jahre repräsentieren Wiederherstellung und die Rückgabe an den ursprünglichen Eigentümer. Wir können sehen, wie dieser Zyklus des Jubeljahres für Jerusalem wirksam ist. Schlüsselereignisse in der Geschichte dieser Stadt reihen sich in Intervallen von genau 50 Jahren aneinander. Diese Intervalle künden von einer neuen Zeit für ihre wahren Eigentümer. Die Entdeckung der antiken Stadt Davids durch Sir Charles Warren erfüllte die russisch-jüdische Gemeinschaft mit großer Begeisterung und sorgte in den darauffolgenden Jahren für die erste große Welle der Alijah (hebräisch für Einwanderung) aus Russland. Die Befreiung Jerusalems durch General Allenby läutete gemeinsam mit der Balfour-Erklärung eine neue Zeit für die Bewohner Jerusalems ein und legte den Grundstein für die Gründung des Staates Israel. Und schließlich bedeutete die Wiedervereinigung Jerusalems im Jahr 1967, dass sich die biblische Altstadt das erste Mal seit fast 2000 Jahren wieder in jüdischer Hand befand.

Daher ist es nicht überraschend, dass es im diesjährigen Jubeljahr zu einem weiteren bahnbrechenden Ereignis gekommen ist, das mit der Wiederherstellung der Stadt zu tun hat. Die Entscheidung der Vereinigten Staaten, Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen, bestätigt endlich, was die Knesset bereits 1980 mit dem Jerusalem-Gesetz beschlossen hatte: dass Jerusalem die ewige (und ungeteilte) Hauptstadt des Staates Israel ist. Bis jetzt hat die Staatengemeinschaft Israel diese Anerkennung unangemessener Weise verwehrt. Daher war Israel bisher das einzige Land der Welt, das seine eigene Hauptstadt nicht selbst bestimmen durfte. Wie der Prophet Sacharja vorhergesagt hatte, wurde Jerusalem zu einem „Taumelbecher“ für die Nationen dieser Erde.

Doch diese neue Entscheidung der US-Regierung ist ein Schritt, der die internationale Anerkennung Jerusalems weiter voranbringen wird. Sie verändert die Spielregeln in der Frage, wie andere Länder künftig mit Israel umgehen werden. Es ist zu erwarten, dass weitere Nationen den Amerikanern folgen. Doch gleichzeitig werden andere Akteure der internationalen Gemeinschaft ihre Feindseligkeit gegenüber dem jüdischen Staat noch weiter intensivieren. Auf jeden Fall stärkt die amerikanische Entscheidung die historische Verbundenheit des jüdischen Volkes mit seiner Hauptstadt. Sie bekräftigt auch, dass das biblische Prinzip des Jubeljahres bis heute wirksam ist

Eine neue Zeit für Israel

Wenn wir 2018 den 70. Jahrestag der Wiederentstehung Israels als Nation feiern, dürfen wir uns auch auf eine neue Zeit für Israel freuen, in der die Erfüllung biblischer Prophetien eine neue Ebene erreichen wird. Die Grundidee der Zeitspannen von 70 und 120 Jahren besagt ja, dass ein Abschnitt zu seinem Ende gekommen ist und wir etwas Neues erwarten dürfen. Der Prophet Jesaja sagte immer wieder eine neue Zeit für Israel voraus: „Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.“ (Jesaja 43,19; siehe auch Jesaja 42,9; 48,6).

In den letzten 120 Jahren hat Gott bereits ein spannendes neues Kapitel für das jüdische Volk aufgeschlagen. Die Überschrift über diesem Kapitel lautete „Wiederherstellung“. Ein armer, landwirtschaftlich geprägter Pionierstaat ist zu einer Start-Up-Nation geworden, die heute in der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung weltweit an der Spitze steht. Ihre Erfindungen und ihre Effektivität können sich mit denen des Silicon Valley oder jeder anderen High-Tech-Region der Welt messen. Israel hat auch mehrere Kriege durchgestanden, die für das Land eigentlich hoffnungslos aussahen. Doch überraschender Weise ging der jüdische Staat aus ihnen als Sieger hervor. Heute ist seine militärische Überlegenheit in der Region unbestritten. Erst kürzlich ist Israel sogar zu einem strategischen Partner für sunnitisch-arabische Staaten geworden. Die wachsende Bedrohung durch den Iran und seine Terrormilizen, die Stellvertreterkriege für das Regime in Teheran führen, eint die ungleichen Verbündeten.

Wenn wir jetzt in diese neue Zeit eintreten, dürfen wir sogar eine noch tiefergehende Wiederherstellung erwarten. Die nationale und physische Erneuerung des jüdischen Staates wird weitergehen. Doch gleichzeitig dürfen wir auch etwas Neues erwarten, das über den natürlichen und politischen Bereich hinausgeht, insbesondere nach der amerikanischen Anerkennung Jerusalems. Wir wissen, dass eine der größten noch unerfüllten Verheißungen, die Gott dem jüdischen Volk gab, in der geistlichen Wiederherstellung Israels besteht. Fast jeder hebräische Prophet sah sowohl die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein Heimatland voraus als auch die geistliche Rückkehr zu seinem Gott und zwar als ganze Nation. „Denn ich will euch aus den Völkern herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen … Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben … Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln…“ (Hesekiel 36,24-27, siehe auch Jesaja 44,3, Sacharja 12,10; Jeremia 31,31ff)

Glaubt man dem Apostel Paulus, bedeutet dies auch die Freisetzung eines beispiellosen Segens für die ganze Welt. „Denn wenn ihr Verlust Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!“ (Römer 11,15, siehe auch V.12)

Israels Erweckung wird eine neue Ebene des Segens und des Auferstehungslebens unter den Nationen freisetzen. Wir konnten bereits beobachten, dass es in den letzten 120 Jahren, seit der zionistische Traum konkrete Gestalt angenommen hat, zur größten christlichen Erweckung gekommen ist, welche die Welt je gesehen hat. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung Jerusalems sind die evangelikalen Gemeinden auf der Südhalbkugel unserer Erde dramatisch gewachsen. Experten für Gemeindewachstum schätzen heute, dass die evangelikale Bewegung weit mehr als 600 Millionen Gläubige ausmacht. Was eine geistliche Erneuerung Israels für die Welt bedeuten wird, kann man sich vor diesem Hintergrund kaum vorstellen.

 

Kämpfe und Gericht

Oft findet sich der Gläubige in einer Phase des Kampfes oder sogar des Leidens wieder, bevor neue Zeiten der Herrlichkeit und der geistlichen Tiefe für ihn anbrechen.

Die Geburt der zionistischen Bewegung wurde durch eine intensive Welle des Antisemitismus in Europa ausgelöst. Dazu gehörten Pogrome in Russland und die Dreyfus-Affäre in Frankreich. Der Staat Israel entstand 1948 in Folge heftiger Kämpfe, und die Wiedervereinigung Jerusalem geschah im Rahmen des Sechstagekrieges. Beide Kriege schienen für Israel hoffnungslos zu sein. Die meisten Militärexperten gingen davon aus, dass der kleine jüdische Staat kaum eine Chance hätte, diese Auseinandersetzungen zu überleben.

Doch jede neue Ebene göttlicher Wiederherstellung hat immer Verlust für die Feinde Gottes zur Folge. Satan wird alles tun, um diese neue Zeit zu sabotieren und aufzuhalten. Dass es Widerstand gegen die neusten Entwicklungen in Jerusalem gibt, sollte uns daher nicht überraschen. Sowohl für Israel als auch für die Gemeinde bedeutet es, dass wir uns nicht nur darauf vorbereiten sollten, großartige „neue Dinge“ vom Himmel zu empfangen. Wir müssen uns vielmehr auch auf eine neue Welle des Widerstandes und des Kampfes vorbereiten.

Paulus formuliert es so: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ (Römer 8,18) Es wird siegreiche Zeiten geben, doch sie werden uns etwas kosten. Jakobs Begegnung mit Gott bestand aus einem heftigen Kampf, aus dem er zwar siegreich aber humpelnd hervorging.

Die neue Zeit, in die wir eintreten, wird von weiteren Durchbrüchen für Israel und größerer Autorität und göttlicher Herrlichkeit für die Gemeinde gekennzeichnet sein. Allerdings werden weltweite Erschütterungen und beispiellose Schlachten diese Entwicklungen begleiten.

Daher sollten wir uns in diesem Jahr auf neue Herausforderungen einstellen und gleichzeitig großartige neue Dinge vom Herrn erwarten. Gott ermutigt uns dazu, seine Träume zu träumen. Auch wenn die Welt erschüttert wird, so baut Gott doch gleichzeitig sein Königreich, das unerschütterlich ist. Die Wiederherstellung Israels wird an Dynamik gewinnen und zur verheißenen Ausgießung seines Geistes führen. Und wir dürfen auch erwarten, dass eine überwindende Gemeinde in eine neue Zeit der Heiligkeit, der Autorität und des Segens eintritt.

Ich möchte ihnen folgende Handlungsvorschläge machen:

  • ·       Unterstützen Sie, was Gott in der Gemeinde und in Israel tut. Bitten Sie den Herrn darum, Ihnen zu zeigen, welchen Plan er für Ihr Leben hat und finden Sie Ihren Platz in seinem Königreich.
  • ·       Stellen Sie sicher, dass Ihr Fundament solide und unerschütterlich ist. Seien Sie Mitglied einer Gemeinde, die Ihr Leben stärkt, Ihren Glauben aufbaut und Sie herausfordert, größere Dinge von Gott zu erwarten und Ihr Leben vor Ihm in Heiligkeit zu führen.
  • ·       Verbringen Sie täglich Zeit mit dem Herrn, beten Sie und lesen Sie sein Wort.
  • ·       Tragen Sie die Waffenrüstung Gottes und benutzen Sie sich auch! Unsere Kämpfe werden zunehmen. Sie richten sich nicht gegen „Fleisch und Blut, sondern gegen geistliche Mächte…“. Bereiten Sie sich auf das vor, was vor uns liegt!

Lassen Sie uns in dieser neuen und aufregenden Zeit gemeinsam große Taten für unseren König vollbringen!

Siehe, ich wirke Neues!

Wir befinden uns inmitten eines zwölfmonatigen Zeitabschnitts, der in der Geschichte des modernen Staates Israel einzigartig ist. In diesem Jahreszeitraum begehen wir eine bemerkenswerte Reihe von Jubiläen. Am Anfang stand die Feier der Wiedervereinigung Jerusalems im Mai 2017. 12 Monate später freuen wir uns im Mai 2018 über den 70. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Israels. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals zuvor eine solche Häufung von Jubiläen historischer Schlüsselereignisse gab, die mit der Wiederentstehung Israels zu tun haben. Auch für die christliche Gemeinde und die Nationen stellen sie wichtige Meilensteine dar. Zu diesen Jubiläen gehören: (Foto: shutterstock_275013248)

50 Jahre Wiedervereinigung Israels

70 Jahre UN-Teilungsplan

70 Jahre Unabhängigkeit Israels

100 Jahre Balfour-Erklärung

100 Jahre Befreiung Jerusalems von der osmanischen Herrschaft durch Gen. Edmund Allenby

120 Jahre Erster Zionistenkongress in Basel, zusammengerufen durch Theodor Herzl

150 Jahre Entdeckung der Stadt Davids durch Sir Charles Warren

Jede dieser Zahlen hat eine biblische Bedeutung.

Fünfzig Jahre – das Jubeljahr

Das biblische Jubeljahr steht am Ende eines Zeitabschnitts von insgesamt 50 Jahren. Laut 3. Mose 25 sollte jedes 50. Jahr ein Jubel – oder Erlassjahr sein. War ein Israelit in schwierige Lebensumstände geraten und musste daher sein Land oder sogar sich selbst in die Sklaverei verkaufen, so verhieß ihm das 50. Jahr nur Gutes. Er erhielt sein gesamtes Erbe und auch seine Freiheit wieder zurück. Es handelt sich tatsächlich um eine Zeit der Gnade und Güte Gottes (Jesaja 60,1ff; Lukas 4,18ff). Gott segnet dann sein Volk auf einzigartige Weise und stellt es wieder her.

In der Neuzeit hat Jerusalem in den letzten 50, 100 und 150 Jahren eine ganze Reihe dieser Jubeljahre durchlaufen. Sie deuten darauf hin, dass ein göttliches Muster der Wiederherstellung und Freisetzung über dieser Stadt wirksam ist.

Siebzig und 120 Jahre – ein ganzes Leben
Siebzig Jahre symbolisieren in der Bibel eine wichtige Zeitspanne. Moses bezeichnet 70 Jahre als die Untergrenze der menschlichen Lebenserwartung (Psalm 90,10). So lange befand Israel sich im babylonischen Exil. Die Israeliten verbrachten also ein ganzes Leben in der Gefangenschaft. Dann, nach Ablauf dieser Zeit, erinnerte Gott sich an seine Verheißung der Wiederherstellung und das jüdische Volk trat seine Rückkehr in die Heimat unter Esra und Nehemia an.

Der Prophet Daniel sah voraus, dass Israel und Jerusalem 70 Wochen bestimmt waren, um ihre göttliche Bestimmung zu erfüllen (Daniel 9,24 ff).

120 Jahre stehen für die Obergrenze der menschlichen Lebenserwartung. Zu Noahs Lebzeiten (1. Mose 6,3) setzte Gott den Menschen diese Lebensdauer fest. Auch Mose starb genau in diesem Alter. Seither hat keine biblische Figur dieses Alter jemals wieder erreicht. So repräsentieren sowohl 70 Jahre (für den Staat Israel) als auch 120 Jahre (für die zionistische Bewegung) eine Zeit des der Vollendung und der Errungenschaft.

Das jüdische Jahr

Der jüdische Kalender ist viel älter als der gregorianische. Er zählt die Jahre seit der Erschaffung Adams. Nach jüdischem Verständnis haben sich diese erstaunlichen Jubiläen im jüdischen Jahr 5777 ereignet. Es ging dann an Rosch HaSchana, dem jüdischen Neujahrsfest im September 2017, in das Jahr 5778 über. Sieben steht nach biblischem Verständnis immer für Vollständigkeit bzw. Vollkommenheit. Gott schuf die Welt in sieben Tagen. Jesus erklärte, dass wir sieben Mal 70 Mal vergeben müssten, was vollständige und totale Vergebung bedeutet. Die Zahl 777 repräsentiert die höchstmögliche Vollständigkeit oder Vollkommenheit. Der erste Tag der Woche ist damit eigentlich der achte Tag. Jesu‘ Auferstehung von den Toten geschah am achten Tag der Woche. Damit läutete er eine neue Zeit ein. Der Jahresübergang 5777/5778 signalisiert daher, dass eine neue Zeit begonnen hat.

Eine neue Zeit des Jubeljahres

Grundsätzlich ist es weise, die Symbolik von Zahlen nicht über zu bewerten. Diese Konzentration von Jubiläen mit höchst symbolischen Nummern enthält jedoch eine Botschaft für Israel und die Nationen.

50 Jahre repräsentieren Wiederherstellung und die Rückgabe an den ursprünglichen Eigentümer. Wir können sehen, wie dieser Zyklus des Jubeljahres für Jerusalem wirksam ist. Schlüsselereignisse in der Geschichte dieser Stadt reihen sich in Intervallen von genau 50 Jahren aneinander. Diese Intervalle künden von einer neuen Zeit für ihre wahren Eigentümer. Die Entdeckung der antiken Stadt Davids durch Sir Charles Warren erfüllte die russisch-jüdische Gemeinschaft mit großer Begeisterung und sorgte in den darauffolgenden Jahren für die erste große Welle der Alijah (hebräisch für Einwanderung) aus Russland. Die Befreiung Jerusalems durch General Allenby läutete gemeinsam mit der Balfour-Erklärung eine neue Zeit für die Bewohner Jerusalems ein und legte den Grundstein für die Gründung des Staates Israel. Und schließlich bedeutete die Wiedervereinigung Jerusalems im Jahr 1967, dass sich die biblische Altstadt das erste Mal seit fast 2000 Jahren wieder in jüdischer Hand befand.

Daher ist es nicht überraschend, dass es im diesjährigen Jubeljahr zu einem weiteren bahnbrechenden Ereignis gekommen ist, das mit der Wiederherstellung der Stadt zu tun hat. Die Entscheidung der Vereinigten Staaten, Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen, bestätigt endlich, was die Knesset bereits 1980 mit dem Jerusalem-Gesetz beschlossen hatte: dass Jerusalem die ewige (und ungeteilte) Hauptstadt des Staates Israel ist. Bis jetzt hat die Staatengemeinschaft Israel diese Anerkennung unangemessener Weise verwehrt. Daher war Israel bisher das einzige Land der Welt, das seine eigene Hauptstadt nicht selbst bestimmen durfte. Wie der Prophet Sacharja vorhergesagt hatte, wurde Jerusalem zu einem „Taumelbecher“ für die Nationen dieser Erde.

Doch diese neue Entscheidung der US-Regierung ist ein Schritt, der die internationale Anerkennung Jerusalems weiter voranbringen wird. Sie verändert die Spielregeln in der Frage, wie andere Länder künftig mit Israel umgehen werden. Es ist zu erwarten, dass weitere Nationen den Amerikanern folgen. Doch gleichzeitig werden andere Akteure der internationalen Gemeinschaft ihre Feindseligkeit gegenüber dem jüdischen Staat noch weiter intensivieren. Auf jeden Fall stärkt die amerikanische Entscheidung die historische Verbundenheit des jüdischen Volkes mit seiner Hauptstadt. Sie bekräftigt auch, dass das biblische Prinzip des Jubeljahres bis heute wirksam ist

Eine neue Zeit für Israel

Wenn wir 2018 den 70. Jahrestag der Wiederentstehung Israels als Nation feiern, dürfen wir uns auch auf eine neue Zeit für Israel freuen, in der die Erfüllung biblischer Prophetien eine neue Ebene erreichen wird. Die Grundidee der Zeitspannen von 70 und 120 Jahren besagt ja, dass ein Abschnitt zu seinem Ende gekommen ist und wir etwas Neues erwarten dürfen. Der Prophet Jesaja sagte immer wieder eine neue Zeit für Israel voraus: „Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.“ (Jesaja 43,19; siehe auch Jesaja 42,9; 48,6).

In den letzten 120 Jahren hat Gott bereits ein spannendes neues Kapitel für das jüdische Volk aufgeschlagen. Die Überschrift über diesem Kapitel lautete „Wiederherstellung“. Ein armer, landwirtschaftlich geprägter Pionierstaat ist zu einer Start-Up-Nation geworden, die heute in der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung weltweit an der Spitze steht. Ihre Erfindungen und ihre Effektivität können sich mit denen des Silicon Valley oder jeder anderen High-Tech-Region der Welt messen. Israel hat auch mehrere Kriege durchgestanden, die für das Land eigentlich hoffnungslos aussahen. Doch überraschender Weise ging der jüdische Staat aus ihnen als Sieger hervor. Heute ist seine militärische Überlegenheit in der Region unbestritten. Erst kürzlich ist Israel sogar zu einem strategischen Partner für sunnitisch-arabische Staaten geworden. Die wachsende Bedrohung durch den Iran und seine Terrormilizen, die Stellvertreterkriege für das Regime in Teheran führen, eint die ungleichen Verbündeten.

Wenn wir jetzt in diese neue Zeit eintreten, dürfen wir sogar eine noch tiefergehende Wiederherstellung erwarten. Die nationale und physische Erneuerung des jüdischen Staates wird weitergehen. Doch gleichzeitig dürfen wir auch etwas Neues erwarten, das über den natürlichen und politischen Bereich hinausgeht, insbesondere nach der amerikanischen Anerkennung Jerusalems. Wir wissen, dass eine der größten noch unerfüllten Verheißungen, die Gott dem jüdischen Volk gab, in der geistlichen Wiederherstellung Israels besteht. Fast jeder hebräische Prophet sah sowohl die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein Heimatland voraus als auch die geistliche Rückkehr zu seinem Gott und zwar als ganze Nation. „Denn ich will euch aus den Völkern herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen … Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben … Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln…“ (Hesekiel 36,24-27, siehe auch Jesaja 44,3, Sacharja 12,10; Jeremia 31,31ff)

Glaubt man dem Apostel Paulus, bedeutet dies auch die Freisetzung eines beispiellosen Segens für die ganze Welt. „Denn wenn ihr Verlust Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!“ (Römer 11,15, siehe auch V.12)

Israels Erweckung wird eine neue Ebene des Segens und des Auferstehungslebens unter den Nationen freisetzen. Wir konnten bereits beobachten, dass es in den letzten 120 Jahren, seit der zionistische Traum konkrete Gestalt angenommen hat, zur größten christlichen Erweckung gekommen ist, welche die Welt je gesehen hat. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung Jerusalems sind die evangelikalen Gemeinden auf der Südhalbkugel unserer Erde dramatisch gewachsen. Experten für Gemeindewachstum schätzen heute, dass die evangelikale Bewegung weit mehr als 600 Millionen Gläubige ausmacht. Was eine geistliche Erneuerung Israels für die Welt bedeuten wird, kann man sich vor diesem Hintergrund kaum vorstellen.

Kämpfe und Gericht

Oft findet sich der Gläubige in einer Phase des Kampfes oder sogar des Leidens wieder, bevor neue Zeiten der Herrlichkeit und der geistlichen Tiefe für ihn anbrechen.

Die Geburt der zionistischen Bewegung wurde durch eine intensive Welle des Antisemitismus in Europa ausgelöst. Dazu gehörten Pogrome in Russland und die Dreyfus-Affäre in Frankreich. Der Staat Israel entstand 1948 in Folge heftiger Kämpfe, und die Wiedervereinigung Jerusalem geschah im Rahmen des Sechstagekrieges. Beide Kriege schienen für Israel hoffnungslos zu sein. Die meisten Militärexperten gingen davon aus, dass der kleine jüdische Staat kaum eine Chance hätte, diese Auseinandersetzungen zu überleben.

Doch jede neue Ebene göttlicher Wiederherstellung hat immer Verlust für die Feinde Gottes zur Folge. Satan wird alles tun, um diese neue Zeit zu sabotieren und aufzuhalten. Dass es Widerstand gegen die neusten Entwicklungen in Jerusalem gibt, sollte uns daher nicht überraschen. Sowohl für Israel als auch für die Gemeinde bedeutet es, dass wir uns nicht nur darauf vorbereiten sollten, großartige „neue Dinge“ vom Himmel zu empfangen. Wir müssen uns vielmehr auch auf eine neue Welle des Widerstandes und des Kampfes vorbereiten.

Paulus formuliert es so: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ (Römer 8,18) Es wird siegreiche Zeiten geben, doch sie werden uns etwas kosten. Jakobs Begegnung mit Gott bestand aus einem heftigen Kampf, aus dem er zwar siegreich aber humpelnd hervorging.

Die neue Zeit, in die wir eintreten, wird von weiteren Durchbrüchen für Israel und größerer Autorität und göttlicher Herrlichkeit für die Gemeinde gekennzeichnet sein. Allerdings werden weltweite Erschütterungen und beispiellose Schlachten diese Entwicklungen begleiten.

Daher sollten wir uns in diesem Jahr auf neue Herausforderungen einstellen und gleichzeitig großartige neue Dinge vom Herrn erwarten. Gott ermutigt uns dazu, seine Träume zu träumen. Auch wenn die Welt erschüttert wird, so baut Gott doch gleichzeitig sein Königreich, das unerschütterlich ist. Die Wiederherstellung Israels wird an Dynamik gewinnen und zur verheißenen Ausgießung seines Geistes führen. Und wir dürfen auch erwarten, dass eine überwindende Gemeinde in eine neue Zeit der Heiligkeit, der Autorität und des Segens eintritt.

Ich möchte ihnen folgende Handlungsvorschläge machen:

·       Unterstützen Sie, was Gott in der Gemeinde und in Israel tut. Bitten Sie den Herrn darum, Ihnen zu zeigen, welchen Plan er für Ihr Leben hat und finden Sie Ihren Platz in seinem Königreich.

·       Stellen Sie sicher, dass Ihr Fundament solide und unerschütterlich ist. Seien Sie Mitglied einer Gemeinde, die Ihr Leben stärkt, Ihren Glauben aufbaut und Sie herausfordert, größere Dinge von Gott zu erwarten und Ihr Leben vor Ihm in Heiligkeit zu führen.

·       Verbringen Sie täglich Zeit mit dem Herrn, beten Sie und lesen Sie sein Wort.

·       Tragen Sie die Waffenrüstung Gottes und benutzen Sie sich auch! Unsere Kämpfe werden zunehmen. Sie richten sich nicht gegen „Fleisch und Blut, sondern gegen geistliche Mächte…“. Bereiten Sie sich auf das vor, was vor uns liegt!

Lassen Sie uns in dieser neuen und aufregenden Zeit gemeinsam große Taten für unseren König vollbringen!

Der Streit um Zion

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, endlich Jerusalem als die Hauptstadt Israels anzuerkennen und die amerikanische Botschaft dorthin zu verlegen, war sehr mutig und längst überfällig. Die Jerusalem-Frage ist das Herzstück der historischen und nationalen Identität des jüdischen Volkes. Sie steht auch im Mittelpunkt des Mandats der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem. Diese wurde als Akt christlicher Solidarität mit dem jüdischen Volk und seiner tiefen Verbundenheit zu Jerusalem gegründet.

Erleichterung statt Euphorie

Die Reaktion vieler Israelis auf diese amerikanische Entscheidung war mehr von Erleichterung als von Euphorie geprägt. In Zeiten, in denen die Vereinten Nationen ständig die jüdische Verbindung zu Jerusalem leugnen, tat es ihnen einfach gut, dass jemand ihre besondere Beziehung zu dieser Stadt bestätigte. Immer und immer wieder werden sie mit dem bizarren Vorwurf konfrontiert, Jerusalem zu „judaisieren“. Manche halten es sogar für ein „Kriegsverbrechen“, wenn eine jüdische Familie in Ostjerusalem einen Balkon an ihr Wohnhaus anbaut. Deshalb war es tröstlich für die Israelis, dass das Staatsoberhaupt einer Weltmacht ihrer uralten Verbundenheit zu dieser Stadt empathisch und ruhig Nachdruck verlieh.

Enttäuschung und Zorn

Die Palästinenser reagierten auf Trumps Erklärung größtenteils enttäuscht, wobei es scheint, dass viele sich damit abgefunden hatten, dass es eines Tages sowieso passieren würde. Trotzdem verliehen palästinensische und arabisch/muslimische Politiker ihrem Zorn Ausdruck und drohten damit, den Botschaftsumzug durch gewalttätige Proteste und vielleicht sogar Schlimmeres scheitern zu lassen. Manche meinen offensichtlich, ihre Verehrung Jerusalems nur durch Blutvergießen beweisen zu können.

Rivalisierende Ansprüche

Das Hauptproblem besteht darin, dass der historisch begründete jüdische Anspruch auf Jerusalem durch rivalisierende Ansprüche zweifelhaften Ursprungs in Frage gestellt wird. Zu letzteren gehört auch ein nationalistisches Anrecht der Palästinenser auf die Stadt. Sie behaupten, dass Jerusalem die Hauptstadt ihres Staates sei bzw. werden müsste. Ein religiös begründeter Anspruch wird zudem von Muslimen erhoben, die geltend machen, dass der Haram al-Scharif (der Tempelberg) die drittheiligste Stätte des Islam sei und daher ausschließlich ihnen gehöre. Beide Behauptungen sind über die Jahre so oft wiederholt worden, dass Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt ihnen glauben.

Muslimische Verehrung Jerusalems

Muslimische Gelehrte weisen jedoch darauf hin, dass die muslimische Verehrung Jerusalems politisch begründet sei und erst mehrere Jahrzehnte nach Mohammeds Tod ihren Anfang nahm. Damals verlor die Omaijaden-Dynastie, die in Damaskus herrschte, die Kontrolle über Mekka und beschloss, Jerusalem zu einem Pilgerort für Muslime zu erheben. Um dies begründen zu können, brachten sie die mystische Nachtreise des Propheten mit der gerade neu errichteten Al-Aksa-Moschee in Verbindung, die auf dem Tempelberg stand. Doch viele Muslime haben diese Bestimmung zum Pilgerort als eine spätere Hadith (Tradition) des Islam zurückgewiesen. Wissen sie doch, dass die Al-Aksa-Moschee zu Mohammeds Lebzeiten noch gar nicht existierte und dass Mohammed Jerusalem den Rücken zuwandte, als bestimmt wurde, dass von nun an gen Mekka gebetet werden sollte. Darüber hinaus findet Jerusalem kein einziges Mal im Koran Erwähnung.

Palästinensische Aspirationen

Unterdessen belegen glaubwürdige Berichte aus den 1920er Jahren, dass der palästinensisch-nationalistischen Anspruch auf Jerusalem von bestimmten Vertretern des britischen Mandats in die Welt gesetzt wurde. Sie waren gegen den Zionismus eingestellt und versuchten, die Umsetzung der Balfour-Erklärung zu verhindern. Diese britischen Antisemiten verliehen dem lokalen Araberführer Hadsch Amin al-Husseini den hochtrabenden Titel des Großmuftis von Jerusalem und verwandelten den Felsendom in das Symbol der neuen palästinensisch-nationalistischen Bewegung. Der Mufti landete schließlich in Berlin, wo er Hitlers Kampagne des Völkermords gegen die Juden unterstützte. Gleichzeitig veröffentlichte allerdings die muslimische Verwaltungsbehörde Wakf, die für den Felsendom zuständig war, Reiseführer, die „unumstritten“ anerkannten, dass das Gebäude auf dem früheren Standort des Tempels Salomos errichtet worden war.

Globale Bedeutung Jerusalems

Natürlich kann man nicht ignorieren, dass Jerusalem heute für Milliarden Gläubige auf der ganzen Welt große historische und religiöse Bedeutung hat. Doch diese weltweite Verehrung Jerusalems hat ihren Ursprung im jüdischen Volk und seiner engen spirituellen Verbundenheit mit dieser Stadt. Ohne diese grundlegende göttlich-inspirierte Verbindung zwischen den Juden und Jerusalem hätte sich sonst niemand um diese entlegene Stadt im judäischen Bergland gekümmert.

Historische und biblische Quellen

Die Bibel selbst erwähnt Jerusalem viele hundert Male. Historiker haben antike griechische und römische Schriften durchforscht, die alle Jerusalem als eine „jüdische Stadt” und „Hauptstadt der Juden” bezeichnen. In den vielen Jahrhunderten ihres Exils sehnten sich die Juden immer danach, in die Stadt Jerusalem zurückzukehren und ihre vergangene Pracht wieder herzustellen. Seit sieben Jahrzehnten dient Jerusalem nun wieder als Hauptstadt Israels; auch wenn sie bedrohlich von Feinden umzingelt war und die Nationen dieser Welt sich weigerten, sie als solche anzuerkennen. Diese beharrliche Treue zu Jerusalem hat erneut bewiesen, wie wichtig diese Stadt für das jüdische Volk ist.

Geistlicher Konflikt

Dennoch sollte es uns nicht überraschen, dass ein schwerer weltweiter Konflikt über das jüdische Anrecht an Jerusalem entbrannt ist. Die Bibel sagt deutlich voraus, dass eines Tages ein großer „Rechtsstreit“ über Zion unter allen Nationen ausbrechen werde (Jesaja 34,8, siehe auch Sacharja 12,2+3). Doch Gott wird ihn dadurch schlichten, dass er „seinen König weiht auf Zion, seinem heiligen Berg!" (siehe Psalm 2,6) Diese Verse beziehen sich auf die Segenszeit, in welcher der Messias kommen wird, um den Thron seines Vaters David zu besteigen. Dieser wird unzweifelhaft auf dem Berg Zion in Jerusalem stehen (Jesaja 2,1-4; 9,7; 16,5; 24,23; Jeremia 31,6; Joel 3,17; Micha 4,1-7; Sacharja 8,3; Lukas 1,32; Offenbarung 14,1).

Erschütterung der Nationen

Die Bibel prophezeit auch, dass vor dem Kommen des Messias ein anderer den Thron für sich beanspruchen werde, ein falscher Messias oder Antichrist (Matthäus 24:5; 2. Thessalonicher 2,1-12; 1. Johannes 2,18, 4,3; Offenbarung Kapitel 11 bis 20). Aus diesen Schriftstellen geht hervor, dass auch eine Falschbehauptung über den tatsächlichen Standort des Thrones in Jerusalem erhoben wird. Wie dies alles mit den aktuellen konkurrierenden Ansprüchen auf Jerusalem und den Tempelberg zusammenhängt, ist noch nicht klar ersichtlich. Doch wir können bereits erkennen, wie ein solcher Rechtsstreit über Zion die Macht hat, alle Nationen zu erschüttern.

In der Zwischenzeit muss sich jede einzelne Nation entscheiden, ob sie in der Jerusalem-Frage eine biblische Position einnehmen will oder nicht. Letztlich geht es darum, ob die Ehrfurcht vor Gott und seinem Wort überwiegt oder die Menschenfurcht.

Heilsgeschichtliche Bestimmung
Seit Beginn des Jahres 2017 hat uns Gott darauf hingewiesen, dass über Jerusalem in unserer Zeit ein besonderer Zyklus des Jubeljahres wirksam ist. Alle 50 Jahre passiert etwas Dramatisches, das die Stadt immer weiter in ihre prophetische Bestimmung eintreten lässt. Seit Monaten verkünden wir, dass Jerusalem dieses Jahr im Rahmen dieses Zyklus eine weitere Freisetzung erleben werde; diese Freisetzung scheint jetzt eingetreten zu sein. Präsident Trump hat eine geopolitische Entscheidung getroffen, doch sie signalisiert auch eine Veränderung in der geistlichen Welt. Die Folgen dieser Entscheidung können wir noch nicht absehen. Wir wissen auch noch nicht, wie lange sie sich hinziehen werden. Doch wir sind überzeugt, dass Jerusalem seiner heilsgeschichtlichen Bestimmung einen großen Schritt näher gekommen ist und dass diese Veränderung eine enorme Auswirkung auf die weltweite christliche Gemeinde haben wird.

Die Stadt Gottes

Keine andere Stadt der Welt trägt den Titel „Stadt Gottes” - nur Jerusalem. Das bedeutet, dass Gott höchstpersönlich auf ganz besondere Weise mit Jerusalem in Beziehung steht. Gott bezeichnet Jerusalem als „die Stadt, die ich mir auserwählt habe, um meinen Namen dort wohnen zu lassen.” (1. Könige 11,36).

Jerusalems ewige Berufung

Jerusalem ist eine Stadt, die sich einer sehr besonderen Beziehung zu Gott erfreut, einer Beziehung, die in bemerkenswerter Weise vergleichbar ist mit derjenigen zwischen Gott und dem Gläubigen. Jerusalem ist eine von Gott auserwählte Stadt, wenn sie sich auch oft in Kampf und Rebellion gegen Gottes Berufung befindet. Folglich wurde sie von Gott verurteilt und ihre Einwohner zweimal ins Exil geschickt. Die Stadt wird oft von Gott in persönlicher Weise angesprochen, und Jesus weinte sogar über sie: „Und als er nahe hinzukam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest an diesem Tag, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du besucht worden bist.”Lukas 19,41-44

Jerusalem hat eine einzigartige Rolle inne, die mit der Erlösung der ganzen Welt zu tun hat. Der Prophet Daniel fasst diese Berufung wie kein anderer zusammen: „Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Schuld zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Vision und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.” (Daniel 9,24)

Das bedeutet, dass es Gemeinsamkeiten bezüglich der Berufung der Stadt Jerusalem und des jüdischen Volkes gibt. Ihre Aufgabe ist es, sich in den Dienst der Erlösung der Welt zu stellen gemäß Gottes Versprechen, das er Abraham gab: „In dir werden alle Familien dieser Erde gesegnet.” (1. Mose 12,3) Deshalb musste Jesus in Jerusalem sterben und von den Toten auferstehen. Jesus wies seine Jünger an, „in Jerusalem zu bleiben”, weil dort Gottes Geist das erste Mal auf sie ausgegossen werden würde. Jesus stieg von Jerusalem aus in den Himmel auf, und er wird nach Jerusalem zurückkommen.

Jerusalems Wiederherstellung

Die Worte Jesu in Lukas 19,41 wurden auf tragische Weise erfüllt, als die Stadt durch die Römische Armee geplündert wurde. Jerusalem und der Tempel wurden in einem solchen Ausmaß zerstört, dass „kein Stein auf dem anderen blieb” wie Jesus es vorausgesagt hatte.

Jedoch ist das dem Wort Gottes zufolge nicht das Ende für Jerusalem. Es gibt eine herrliche Zukunft für Jerusalem, die sich im Prozess der Erfüllung befindet, eine große Berufung, die sowohl irdisch als auch himmlisch ist. Im Irdischen sahen die Propheten die physische Wiederherstellung von Jerusalem voraus und einen erneuten Besuch Gottes in dieser Stadt: „So spricht der HERR Zebaoth: Ich eifere für Zion mit großem Eifer und eifere um seinetwillen in großem Zorn. So spricht der HERR: Ich kehre wieder auf den Zion zurück und will zu Jerusalem wohnen, dass Jerusalem eine Stadt der Treue heißen soll und der Berg des HERRN Zebaoth ein heiliger Berg.“(Sacharja 8,2-3)

Jerusalem wird eine weitere Ausgießung des Heiligen Geistes erfahren, und eine geistliche Wiederbelebung, die die Stadt und seine ganze Einwohnerschaft betreffen wird: Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben...”(Sacharja 12,10)

Diese Wiederherstellung wird globale Auswirklungen haben und Frieden und Wiederherstellung auf Erden bringen wie nie zuvor. „Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, … Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.“(Jesaja 2,1-3)

Es wird einen großen geistlichen Kampf gegen diese Wiederherstellung geben. Der Prophet Sacharja sieht eine globale Allianz voraus, die sich formt, um die ewige Bestimmung, die Gott für Jerusalem hat, zu durchkreuzen. „So spricht der HERR, … Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, … Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; alle Völker auf Erden werden sich gegen Jerusalem versammeln.”(Sacharja 12,1-3)

In den letzten Jahren, Monaten und sogar Wochen haben wir in den Nachrichten gesehen, dass sich dieser Konflikt vor unseren Augen entfaltet. Internationale Gremien wie die EU halten immer noch an der sinnlosen Idee der Internationalisierung der Stadt fest. Die Vereinten Nationen (UN), deren Aufgabe es ist, durch die UNESCO kulturelle Aufsicht und Schutz zu gewährleisten, haben jahrelang versucht, Jerusalem aller seiner jüdischen (und christlichen) Wurzeln zu berauben. Es ist sehr irritierend, dass Repräsentanten der sogenannten “christlichen Nationen” offen eine Agenda der Islamisierung Jerusalems unterstützen oder sich der Stimme enthalten, um ihre Hände in Unschuld zu waschen. In Verbindung mit den kürzlich stattgefundenen Krawallen und dem Blutvergießen auf dem Tempelberg, zeigt uns das alles, dass wir tatsächlich Zeuge eines historischen Kampfes werden, der zur göttlichen Wiederherstellung Jerusalems und seiner Einwohner führen wird.

Dieses Jahr ist von ganz besonderer historischer Bedeutung für die Stadt Jerusalem. Wir feiern das 50-jährige Jubiläum seit Jerusalem während des Sechs-Tage-Krieges 1967 wiedervereint wurde. Es ist ein Jubeljahr für Jerusalem, und wir können einen weiteren Schritt hin zur Wiederherstellung erwarten. Das biblische Konzept des Jubel-Zyklus hat mit der Rückgabe des Erbes an seinen ursprünglichen Eigentümer zu tun. Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seinem Besitz und zu seiner Sippe kommen.”(3. Mose 25,10)

Was dieses Jahr noch geschehen wird, wissen wir nicht, aber wir können erwarten, dass Gottes Zeituhr der Wiederherstellung sich einen Tick weiter auf Jerusalems große Bestimmung zubewegen wird. In der Zwischenzeit ruft Gott uns auf, zu beten und ihm keine Ruhe zu lassen, bis Jerusalem zu einem „Lobpreis auf Erden” geworden ist. (Jesaja 62,7)

Die ewige Stadt

Das größte und letzte Kapitel Jerusalems wird nicht hier auf der Erde stattfinden. Der Apostel Johannes sieht eine ewige und herrliche Zukunft für Jerusalem. In Erwartung die Braut Jesu, die Gemeinde, zu sehen, erblickt Johannes eine Stadt: „Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, … und sprach: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes.”(Offenbarung 21,9–11)

Das ist die Bestimmung und die Berufung der Stadt, die bestätigt, dass die Zukunft jedes Gläubigen unerschütterlich mit Jerusalem verknüpft ist. Diese Stadt wird ewiglich mit den 12 Aposteln des Lammes verbunden sein, die ihre Grundfesten sind, und mit dem Volk Israel, dessen 12 Stämme die Tore in die glorreiche Stadt darstellen.

Ganz gleich, wie Ihre Beziehung zu Jerusalem heute auch sein mag, als Jesu Nachfolger sind Sie ewiglich mit ihr verbunden. Deshalb sollten wir für sie und ihre Einwohner beten, mehr als für jede andere Stadt. Jerusalems Kampf ist unser Kampf und die Freude der Stadt ist unsere Freude. Darum freuen wir uns mit Jerusalem, das Laubhüttenfest in dieser Stadt zu feiern, besonders in diesem Jubeljahr! Die Internationale Christliche Botschaft kann ihren Sitz in keiner anderen Stadt als in Jerusalem haben – in der Stadt Gottes!

Jerusalem, ein Lobpreis auf Erden

Als Gott vor 4000 Jahren den mesopotamischen Händler Abraham erwählte, gab er ihm eine Bestimmung, welche die Welt radikal verändern würde (1.Mose 12,1-3). Mit Abraham wurde ein Volk erwählt, dem Gott Großes versprach. Diese Verheißungen des Segens an Israel waren dabei nicht Verheißungen zum Selbstzweck. Es ging nicht darum, dass Gott sich von all den Völkern der Erde etwa ein Lieblingsvolk küren wollte. Es ging um viel mehr. Gottes Erwählung von Abraham und seinen Nachkommen nach ihm hatte die Errettung der ganzen Welt zum Ziel. „... und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ (1.Mose 12,3) Paulus sah in dieser Verheißung bereits eine erste Proklamation des Evangeliums Jesu Christi. „Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: „In dir sollen alle Völker gesegnet werden“ (Gal 3,8).

Land und Leute

Was jedoch oft und gerne übersehen wird ist die Tatsache, dass Gott nicht nur ein Volk auserwählte, aus dem „dem Fleisch nach der Christus“ stammt (Röm 9, 5), sondern dass er sich auch einen geografischen Ort erwählte. Gott versprach Abraham nicht nur, ihn zu einem großen und gesegneten Volk zu machen, er versprach ihm auch „das Land, das ich dir zeigen werde!“ (1.Mose 12,1) Genauso wie Abrahams Nachkommen ein Segen für alle Familien der Erde sein sollten, so würde dieser bestimmte Landstrich strategische Bedeutung für die Errettung der Menschheit haben. Es war sozusagen der Brückenkopf, der Himmel und Erde verbinden sollte. Oder anders gesagt: Dort im Lande Kanaan schloss Gott die Tür für die ganze Menschheit auf, damit sie freien Zugang in das Himmelreich Gottes erhalten sollten.

Epizentrum Jerusalem

Das Epizentrum dieses besonderen Landes der Verheißung ist dabei die Stadt Jerusalem. Bereits Abraham hatte zwei eindrückliche Erfahrungen an diesem Ort. Beide Erfahrungen sollten dieser Stadt ein ewiges und bedeutungsschweres Siegel aufdrücken. Zuerst hatte Abraham dort eine Begegnung mit jenem geheimnisvollen König Melchisedek. Dieser war der König von Salem, das später Jerusalem heißen sollte. Mit Brot und Wein kam er Abraham entgegen und trat als König des Friedens und gleichzeitig als König der Gerechtigkeit auf. Melchisedek war nicht nur ein irdischer Herrscher, sondern gleichzeitig der Priester des allerhöchsten Gottes – diese Kombination hatte eindeutig messianische Qualität. Ebenso wie König David sah der Schreiber des Hebräerbriefes in ihm einen Vorläufer des verheißenen Welterlösers. Viele Jahre später sollte Abraham nochmals in die bergige Region Jerusalems zurückkehren, als Gott ihm den unerbittlichen Auftrag gab, dort seinen geliebten Sohn Isaak, den Sohn der Verheißung, zu opfern. Abraham stieg im Gehorsam und gleichzeitig in der vollen Gewissheit auf diesen Berg, dass Gott imstande ist, Isaak von den Toten aufzuerwecken (Hebr 11,19). Aber es dauerte fast tausend Jahre, bis schließlich David die Bedeutung dieses Ortes erkennen sollte. Er verlegte die Hauptstadt seines Reiches nach Jerusalem, wohl wissend, dass Gott in dieser Stadt seinen Tempel errichten würde. Dieser Tempel sollte dabei nicht nur ein rein jüdisches Gebetshaus sein. In der Bibel heißt es, dass selbst der Fremdling, der nicht zum Volk Israel gehört, dort den Gott Israels finden könnte, „damit alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen und dich fürchten.“ (1. Kön 8,43) Jesaja bezeichnete den Tempel daher später als „Bethaus für alle Nationen.“ (Jes 56,7)

Verheißung in Babylon

Als im Jahre 480 v.Chr. Jerusalem von den Babyloniern erobert und der Tempel zerstört wurde, brach für viele Juden eine Welt zusammen. Wie konnte Gott dies zulassen? Die Weggeführten verstanden Gott und die Welt nicht mehr. „An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten“ (Ps 137,1). Es war der Prophet Daniel, der die Hoffnung für Jerusalem nie aufgab und der wie kein anderer die ewige Bestimmung dieser ewigen Stadt erkannte. Als Ministerpräsident des babylonischen Weltreiches betete er für den Wiederaufbau Jerusalems und für die Rückführung der Juden aus Babylon. Dann, so berichtet er, „als ich meine Sünden und die Sünden meines Volkes bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg vor Gott brachte“ erschien ihm der „Mann Gabriel“ und unterwies ihn. Seine Worte sollten Theologen und Bibelforscher über Jahrhunderte hinweg beschäftigen: „Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben“ (Dan 9,24). Es gibt kaum eine Stelle in der Bibel, welche die einzigartige Berufung des jüdischen Volkes und der Stadt Jerusalem klarer und deutlicher formuliert. Gott hat ein bestimmtes Zeitfenster für das Volk der Juden und die Stadt Jerusalem bestimmt, in dem er die folgenden Aufgaben erfüllen will: Der Übertretung ein Ende zu machen, die Sünde abzutun, die Missetat zu sühnen, eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.

Keine Stadt dieser Erde trägt solch eine Berufung in sich.

1.)         Der Übertretung ein Ende machen: Die Übertretung der Ordnungen Gottes ist das große Problem der Menschheit. „Alle sind abgewichen“ verkündet bereits der Psalmist (Ps 14,3). Aber dieser Krankheit der Rebellion gegen Gott und seine Gebote soll ein Ende bereitet werden.

2.)         Die Sünde abtun: Die Wurzel der menschlichen Rebellion gegen Gott liegt im Wesen des Menschen begründet. Aus unseren Herzen, so erklärt Jesus, entspringt eine Quelle der Gottlosigkeit. „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen“ (Mt 15,19). Kein Mensch ist davor gefeit. Aber diese sündhafte Natur des Menschen soll abgetan werden. Das hebräische Wort erlaubt auch die Übersetzung ‚versiegelt werden‘. Das heißt Gott wird diese Quelle ein für alle Mal und vollständig versiegeln.

3.)         Die Missetat sühnen: Alle bereits geschehenen Sünden sollen gesühnt werden. Selbst wenn die Sünden blutrot sind und zum Himmel schreien, sollen sie doch so weiß werden wie der Schnee (Jes 1,18).

4.)         Eine ewige Gerechtigkeit herbeiführen: Jesaja verkündet: „Meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht“ (Jes 51,8). Es wird also nicht nur eine kurze Periode der Gerechtigkeit sein, wie etwa unter König David oder Hiskia, denen wieder gottlose Herrscher folgten. Sondern diese Herrschaft der Gerechtigkeit wird von Ewigkeit zu Ewigkeit bestehen: „Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun!“ (Jes 9,7)

5.)         Gesicht und Weissagung versiegeln: Das heißt alle Gottesverheißungen, wie groß und unglaublich sie uns erscheinen mögen, sollen ihre Erfüllung finden. Es wird kein Jota dahin fallen von den Verheißungen Gottes. 

6.)         Ein Heiligtum salben: Ob damit ein zukünftiges Heiligtum in Israel, das ewige Heiligtum des himmlischen Jerusalem, der Tempel der Gemeinde oder der Leib des einzelnen Gläubigen als Tempel gemeint ist - es kann alles umfassen. John Wesley sah darin in erster Linie die dreifache Salbung des Messias als König, Priester und Prophet.

„Welch herrliche Prophetie!” schreibt der Theologe H.C.Leupold. „In diesen sechs Aussagen sind alle guten Dinge enthalten, die Gott den Menschen verheißen hat.“ Daniel bindet dabei diese gewaltigen Verheißungen fest an das jüdische Volk und die Stadt Jerusalem. „Über dein Volk und über deine heilige Stadt...“ Es überrascht daher nicht, dass Jesus von Anfang an seine Mission in Jerusalem zu erfüllen hatte. Keine andere Stadt konnte dafür in Frage kommen. Auf dem Berg der Verklärung besprach sich Jesus mit Mose und Elia. „Diese erschienen in Herrlichkeit und redeten von seinem Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte“ (Lk 9,30+31). Jerusalem war die von Gott vorherbestimmte Stadt für die Erlösung der Welt. Dort in Jerusalem starb Jesus „ein für alle Mal“ für die Sünden der Welt. Abraham sah diesen Tag bereits, als er seinen Sohn dort auf dem Berg Moriah auf den Altar band (Joh 8,56). Wie Daniel voraussah, sühnte Jesus dort vor den Toren der Stadt auf dem Hügel Golgatha die Sünden der Welt. Dort in Jerusalem besiegte er den Tod, als er von den Toten auferstand, und schaffte so die vollständige Erlösung der Menschheit.

Jerusalem, die Modellgemeinde

Dass Jesus dann vom Ölberg im Osten Jerusalems gen Himmel fuhr, war für die ersten Jünger zunächst Grund zur Besorgnis. Aber Jesus versprach ihnen, dass er sie nicht alleine lassen würde. Ein Tröster sollte kommen. Und der kam auch, genau am Pfingsttag und wiederum in Jerusalem. Der Geist Gottes setzte sich wie Feuerzungen auf jeden einzelnen der 120 Jünger. Gewöhnliche Menschen wurden von der Gegenwart Gottes erfüllt und starteten einen kraftvollen Dienst der tausende Menschen ins Königreich Gottes brachte. In Jerusalem wurde die erste Gemeinde gegründet. Eine kraftvolle Gemeinschaft, die sich nicht nur auf gut ausgearbeitete theologische Vorträge verließ, sondern auf die wirksame Dynamik der Proklamation des Evangeliums. Diese Jerusalemer Gemeinde vertraute nicht auf kulturelle Anpassung, um kirchenfremde Menschen anzulocken, sondern vielmehr auf die verändernde und wunderwirkende Kraft des Heiligen Geistes. Sie hatten auch keine Kathedralen oder große Gemeindekassen, aber sie konnten sagen: „Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!“ (Apg 3,6). Von allen Modellgemeinden der Welt, von allen Erweckungsbewegungen der Christenheit hat keine mehr Relevanz für uns als die Gemeinde in Jerusalem.

Jerusalem oder Rom?

Tertullian fragte einmal: „Was hat Jerusalem mit Athen zu tun?“ Seine Antwort war klar, das Evangelium Christi hat wenig mit griechischer Philosophie zu tun. Aber umgekehrt müssen wir sagen, dass wir alle gut daran tun nach Jerusalem zu schauen. Jerusalems Kreuz und Auferstehungskraft haben Relevanz für Athen, Berlin, Peking, New York und den Rest der Welt. Jesus kommt noch heute aus den Toren der Stadt Jerusalem jedem Menschen mit Brot und Wein entgegen. Der Psalmist schreibt nicht von ungefähr: „Vergesse ich dich, Jerusalem, so erlahme meine Rechte!“ (Ps 137,5). Wir sollen nie vergessen: In Jerusalem und nicht in Rom liegt die Wiege unseres Glaubens.

Der Konflikt um Jerusalem

Es ist also nicht verwunderlich, dass diese Stadt wie keine andere umkämpft ist. Der Prophet Sacharja sieht eine globale Eskalation über Jerusalem voraus: „Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum ... und zum Laststein für alle Völker; ... und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln“ (Sach 12,2+3). Jerusalem soll geteilt, internationalisiert oder gar dem Vatikan unterstellt werden. Die Pläne für die Zukunft dieser Stadt sind zahlreich. Gott warnt die Nationen: Alle, die diesen Laststein heben wollen, „werden sich gewisslich daran wund reißen.“ Jerusalem ist die Stadt Gottes (Ps 46 + 48), und Gott ist leidenschaftlich besorgt um diese Stadt. „Ich eifere für Jerusalem und für Zion mit großem Eifer“ (Sach 1,14; 8,2). Wenn Gott etwas sein Eigen nennt und seinen Eifer so deutlich zum Ausdruck bringt, dann tun wir gut daran Jerusalem zum „Anliegen unseres Herzens“ zu machen (Jer 51,50).

Jerusalem, unsere Hoffnung

Aber in Jerusalem liegt nicht nur die Wurzel unseres Glaubens. Dort ist auch die Hoffnung unseres Glaubens. Denn nach Jerusalem wird der Erlöser „in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!“ (Apg 1,11) Seine Füße werden dann weder in der Asuzastreet oder in Brownsville stehen, noch in Wittenberg oder Herrenhut, sondern wiederum auf dem Hügel östlich von Jerusalem, dem Ölberg. Dann wird Christus als Friedefürst seine messianische Herrschaft antreten, und die Verheißungen Daniels werden ihre vollständige Erfüllung finden. Jerusalem wird als Haupt der Nationen fest gegründet stehen. „Von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“ Als Folge davon werden sie ihre „Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Rebmessern; kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr erlernen“ (Jes 2,1-4). Jerusalem wird dann ein Lobpreis auf Erden sein und nicht mehr der Taumelbecher der Nationen. Dies geschieht jedoch nicht einfach so. Gott sucht unsere Mitarbeit. Unsere Aufgabe darin beschreibt Jesaja so:

„O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern gestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht einen Augenblick schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet, und bis er es zum Ruhm auf Erden setzt!“ (Jes 62,6+7) Gott sucht also Fürbitter, die bereit sind, sich in seinen großartigen Erlösungsplan für die Welt und für Israel einbinden zu lassen. Beten Sie mit für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohlgehen, die Jerusalem lieben! (Ps 122,6)

 

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