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ICEJ-Alijah

Wie wir helfen, das jüdische Volk nach Hause zu bringen

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Von Howard Flower, ICEJ-Alijah-Direktor

29.März 2011

Empfang russischer Neueinwanderer durch die ICEJ in IsraelIn den frühen Morgenstunden des 28. Mai 1990 landete der erste von Christen finanzierte Alijah-Flug mit sowjetischen Juden auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv. Als die müden Neueinwanderer das El-Al-Flugzeug verließen, wurden sie von einer Gruppe freudig singender Christen erwartet. Viele der sowjetischen Juden brachen bei diesem Anblick in Tränen aus. Wie ein Blitz verbreitete sich die Nachricht an diesem Tag in den israelischen Medien. Es war, als ob ein prophetischer Augenblick Menschen im ganzen Land ergriff und berührte. In den folgenden Wochen und Monaten verbreitete sich die Neuigkeit weltweit unter den Christen.

Deutsch-finnische Zusammenarbeit
Die Idee für den Flug wurde Anfang des Jahres auf der Konferenz der nationalen Direktoren der ICEJ in Finnland geboren und organisiert. Ulla Järvilehto, Direktorin des finnischen Zweiges der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, erinnert sich: „In Finnland fand ein Treffen der nationalen Direktoren statt. Die Deutschen brachten Geld für Exodus-Projekte mit. Wir erkundigten uns bei Ascher Naim, dem israelischen Botschafter in Finnland, wie wir das Geld am besten verwenden könnten, um die Alijah zu unterstützen. Er schlug vor, die Kosten für einen Flug zu übernehmen. Die Deutschen waren einverstanden. Sie konnten einen Flug zur Hälfte finanzieren. Die andere Hälfte zahlte der finnische Zweig. Das ist die Geschichte des allerersten ICEJ-Alijah-Fluges, den wir „Hesekiel“ nannten.“

Bis Ende der 1990er Jahre finanzierte die ICEJ 54 voll ausgebuchte Flüge und brachte mehr als 15.000 Olim (Hebräisch für Neueinwanderer) „auf Adlerflügeln“ nach Hause.

Im folgenden Jahrzehnt setzte die ICEJ das Projekt der Alijah-Flüge fort, da das Büro der Jewish Agency, der israelischen Einwanderungsbehörde, in Finnland 2004 aufgrund von Sparmaßnahmen geschlossen wurde. Die Anzahl der Alijah-Willigen aus der ehemaligen Sowjetunion nahm ab und weniger Geld stand zur Verfügung. Die ICEJ finanzierte Flüge für Gruppen und Einzelpersonen von Finnland, Russland, Schweden und Frankreich nach Israel.

ICEJ-Finnland übernimmt Verantwortung
Ulla und das Exodus-Komitee boten an, die volle Verantwortung für die Organisation der jüdischen Einwanderung über Finnland zu übernehmen und auch für die Kosten der Flüge aufzukommen. Die Israelis nahmen dieses Angebot dankbar an. Da die israelische Fluggesellschaft El Al ihre Direktflüge von Helsinki nach Israel eingestellt hatte, wurden Charterflüge gebucht, um die Alijah über die finnische Route fortzusetzen. Das verkomplizierte die Situation.

Ulla erklärte mir: „Howard, es gibt viele Verse in der Bibel, die uns von Gottes Plan für Israel und die Juden berichten, aber es gibt eine Sache, die Gott ausdrücklich von uns fordert: Das jüdische Volk nach Hause zu bringen!“

Weil jedes Jahr so viele Finnen Israel besuchten, wurden Charterflüge organisiert. Zu Beginn konnte die ICEJ Sitze in den Maschinen buchen, die leer nach Israel zurückkehrten, nachdem sie die finnischen Touristen wieder in ihre Heimat gebracht hatten. So konnten russische Juden mit diesen Leerflügen nach Hause geschickt werden, was gut funktionierte.

Gemeinschaftsflüge
In den nächsten Jahren bemühte sich der finnische Flugkonzern aus wirtschaftlichen Gründen, die Leerflüge zu reduzieren. So wurden russische Juden mit den Flügen für finnische Christen, die in Israel Urlaub machten, nach Hause gebracht. Diese christlichen Zionisten waren hocherfreut, auf ihre Israelreisen jüdische Familien mitzunehmen, die nach Israel einwanderten.

Später waren auch schwedische Olim bereit, mit den finnischen Flügen nach Israel zu reisen, da die von Muslimen ausgeübte antisemitische Gewalt in Städten wie Stockholm und Malmö zunahm.

Heute treibt der muslimische Antisemitismus die Alijah aus Frankreich an. Im Dezember 2010 entschied die ICEJ, Alijah-Flüge von Frankreich nach Israel zu finanzieren.

Biblische Grundlagen und Prophezeiungen
Der Prophet Jesaja schrieb: „Und sie [die Nationen] werden alle eure Brüder aus allen Völkern herbringen dem Herrn zum Weihgeschenk … nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge, spricht der Herr, gleichwie Israel die Opfergaben in reinem Gefäße zum Hause des Herrn bringt.“

Im nicht kanonischen Buch Henoch finden wir einen Hinweis auf die Rückkehr aus dem Exil: „In Wagen, die vom Wind getragen werden, sollen sie aus dem Exil vorangetragen werden mit gewaltigem Schall.“ Könnte das bedeuten, dass die Juden in Flugzeugen nach Hause kommen würden? Ganz gewiss!

Warum errichtet der Herr sein Banner unter den Nationen? Es ist sein Plan, die Kinder Israels nach Hause zu bringen. Das ist ein Zeichen für die Nichtgläubigen, dass er Gott ist und dass sein Wort wahrhaftig ist. Diejenigen, die er zum Helfen beruft, sind die Gläubigen. Sie lesen sein Wort, verstehen seinen Plan und reagieren durch den Heiligen Geist auf seinen Ruf, dabei zu helfen, sein Volk aus dem Exil nach Israel zu bringen.

In den Büchern Esra und Nehemia finden wir ein Beispiel dafür, dass die Nationen den Juden halfen, nach der babylonischen Gefangenschaft in ihr Land zurückzukehren. Der Prophet Jesaja kündigte dies schon 400 Jahre im Voraus an!

In 1. Mose 15,13+14 gibt Gott Abraham ein Versprechen: „Das sollst du wissen, dass deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut.“

Als die Kinder Israels aus der Gefangenschaft erlöst wurden, gaben ihnen die Ägypter wertvolle Dinge aller Art, mit denen die Kinder Israels die Stiftshütte bauten.

Weitere Alijah-Projekte der ICEJ
Neben der Finanzierung von Flügen engagiert sich die ICEJ auch in vielen anderen Alijah-Bereichen. 1981 organisierte die ICEJ mit dem „Mordechai-Aufruf“ weltweit Demonstrationen, um im Gefängnis sitzende sowjetische Juden zu unterstützen. Als die Hauptwelle der Alijah einsetzte, half die ICEJ russischen Juden durch die Übernahme von Flugkosten, über Finnland nach Israel zu reisen. Es wurden auch Busse finanziert, die Juden nach Warschau und Budapest brachten, damit sie von dort nach Israel gelangen konnten. In Budapest wurde auch das Raoul-Wallenberg-Zentrum der ICEJ als sichere Zuflucht für ukrainische Juden auf dem Weg nach Israel eröffnet. Später sandte die ICEJ einen Bus von Finnland nach Usbekistan, um dort bei der Beförderung der Olim zu helfen. Wir haben weiterhin „Fischer“ in dem Land, die seither helfen, die Juden nach Hause zu bringen.

Alijah aus Kanada
Die ICEJ rief Programme ins Leben, um Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, die in die USA, nach Kanada und Deutschland immigrierten, zu helfen. Donna Holbrook, Direktorin des kanadischen Zweiges der ICEJ, leitete diese Programme. Während einer ICEJ-Konferenz in den Schweizer Bergen kam Donna zu mir und sagte: „Howard, der Herr zeigte mir, dass russische Juden über Kanada nach Israel gehen werden. Ich habe das mit Malcolm Hedding besprochen und er hat es bestätigt. Was denkst du, woher werden sie kommen und wie können wir ihnen helfen?“ Nach intensivem Gebet antwortete ich Donna einige Zeit später: „Sie sind bereits in Kanada. Als eine Million russischer Juden nach Israel zog, gingen weitere 800.000 in die USA, nach Kanada und Deutschland, genau wie ihre Vorfahren es nach den Pogromen vor mehr als 100 Jahren taten.“ Nach den Ereignissen des 11. September 2001 begannen russische Juden aus den USA und Kanada, nach Israel zu kommen. Donna organisierte das Unterstützungs-Programm für die Alijah, das noch heute in Kanada und den USA durchgeführt wird.

Hilfe für mehr als 110 000 Neueinwanderer
Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem hat mehr als 110.000 Juden auf irgendeine Weise bei ihrer Heimreise geholfen. Tausende waren in den letzten 22 Jahren direkt an diesem Projekt beteiligt. Mehr als 42 Millionen Dollar wurden eingesetzt, um Gottes Volk nach Hause zu holen. Es gibt viele Geschichten, die über diesen Dienst erzählt werden könnten. Ich wünschte, ich könnte mich bei jedem für seinen oder ihren Beitrag persönlich bedanken!

Alijah auf dem roten Teppich
Heute wird die Arbeit in Russland, Weißrussland, Usbekistan und den baltischen Staaten fortgesetzt. Wie zur Zeit der großen Auswanderungswelle aus der Sowjetunion hat die ICEJ auf Hilfsanfragen der Jewish Agency reagiert. Eines unserer neuesten Projekte ist, die Finanzierung des Programmes „Alijah auf dem roten Teppich“ zu unterstützen. Einwandernden Familien wird geholfen, in den ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft nahezu alle benötigten Dokumente zu bekommen, Bankkonten zu eröffnen und Mobilfunkverträge abzuschließen. Die Olim werden ein oder zwei Nächte in einem der guten Jerusalemer Hotels untergebracht, während sie eine intensive „Alijah-Messe“ und die feierliche Zeremonie zur Übergabe ihres israelischen Ausweises besuchen. Die Bibel verheißt, dass die Erlösten des Herrn heimkehren und mit Jauchzen nach Zion kommen werden! (Jesaja 51,10)

   

 

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