Ende Februar ist in Israel ein muslimisch-arabischer Israeli an den Obersten Gerichtshof berufen worden. Khaled Kabub war bisher Vizepräsident des Bezirksgerichts Tel Aviv. Er ist der erste Muslim, der eine ständige Berufung innehat. Seit 1999 wurden immer wieder arabische Israelis in die höchste Gerichtsinstanz des Landes berufen. Bisher hatten jedoch nur christliche Araber das Amt eines ständigen Richters ausgeübt. Zeitgleich mit Kabub erhielt im Februar auch die erste jüdische Frau mit orientalischen (misrachischen) Wurzeln einen Sitz im Obersten Gericht. Gila Kanfi-Steinitz war bisher Vizepräsidentin des Jerusalemer Bezirksgerichts. Einen weiteren Meilenstein erreichte in derselben Woche Ghaida Rinawie Zoabi, Knesset-Abgeordnete der linken Meretz-Partei. Sie wurde zur neuen israelischen Generalkonsulin in Schanghai ernannt und ist damit die erste arabisch-israelische Frau in einem solchen Amt.
Im Januar wurde auch erstmals eine Muslimin zur Bezirksrichterin ernannt. Die 1973 geborene Osaila Abu Assad wurde 2012 ans Magistratsgericht Nordisraels berufen, 2016 wechselte sie zum Magistratsgericht in Nazareth. Dort wurde sie nun zur Richterin des Bezirksgerichts Nazareth, eines von sechs Bezirksgerichten in Israel, befördert. Israels Gerichtswesen setzt sich aus drei Stufen zusammen. An der Spitze steht der Oberste Gerichtshof. Darauf folgen sechs Bezirksgerichte. Auf unterster Stufe stehen 30 Magistratsgerichte. Einer Datenerhebung von 2019 zufolge sind 8,4% der israelischen Richter Araber.
(Foto: Wikimedia Commons, Israels Oberster Gerichtshof, Symbolbild)
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