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Die Hisbollah: Gefahr für Israel und den Libanon

Libanonhilfe nach Explosionen in Beirut

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Posted on: 
26 Aug 2020
Die Hisbollah: Gefahr für Israel und den Libanon

Die Suche nach den Schuldigen für die verheerenden Explosionen in der libanesischen Hauptstadt Beirut am 4. August 2020 führt ohne Frage auch zur schiitisch-libanesischen Terrororganisation Hisbollah, die das Land politisch wie militärisch im Würgegriff hält.

Foto: Pixabay, Hisbollah-Poster im Libanon, Symbolbild

Explosionen in Beirut

Die libanesischen Behörden fanden schnell heraus, dass im Hafen bei Schweißarbeiten in einer Halle gelagerte Feuerwerkskörper in Brand gerieten. Diese entzündeten in der benachbarten Lagerhalle 2.750 Tonnen hochexplosives Ammoniumnitrat. Es soll seit 2014 unsachgemäß im Hafen gelagert worden sein. Ammoniumnitrat wird als Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet. Die Explosion verursachte eine gewaltige Druckwelle, die noch in 20 km Entfernung Schäden verursachte. Mehr als 220 Menschen starben, Tausende wurden verletzt und Hunderttausende obdachlos.

Von Krisen geschüttelt

Schon vor dieser Katastrophe befand sich der Libanon in einer schweren Wirtschaftskrise, die das Land ernsthaft destabilisieren und zu einem erneuten gesellschaftlichen Bruch entlang der Konfessionen führen könnte. Die Landeswährung hatte beinahe 80% ihres Wertes verloren und damit viele Libanesen in die Armut getrieben. Auf Facebook tauschten Menschen ihre Güter und Dienstleistungen gegen Lebensmittel ein. Die schwächelnde Regierung hatte damit begonnen, Kisten mit Obst und Gemüse an die Straßen zu stellen, um die verzweifelte Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen. Das hatte es nicht einmal während des 15-jährigen Bürgerkriegs (1975-1990) gegeben. Bevor die Corona-Pandemie das Land traf, befand es sich schon lange in einer finanziellen Notlage. Viele Beobachter machen die Hisbollah dafür verantwortlich. Diese soll die Ressourcen des Landes zur Befeuerung ihrer Zerstörungs-Kampagne gegen Israel und zur Finanzierung ihrer Militärpräsenz in Syrien verwendet haben. Laut dem Bericht einer amerikanischen Stiftung für Demokratie, der Anfang August 2020 veröffentlicht wurde, hatte der Libanon bereits vor den Explosionen 78 Milliarden Euro Schulden. Die Schäden durch die Katastrophe werden auf mindestens 4,2 Milliarden Euro geschätzt.

Machtübernahme

In den frühen 1980er Jahren entstand die Hisbollah als rivalisierende Terrormiliz zur Amal-Miliz. Beide richteten sich gegen Israel, wurden vom Iran finanziert und suchten die Unterstützung der schiitischen Bevölkerung des Libanon in Beirut und im südlichen Grenzgebiet zu Israel. Amal gab ihre militärischen Agitationen auf und wurde zu einer politischen Partei. In den frühen 1990er Jahren ging auch die Hisbollah in die Politik, behielt aber ihre schwer bewaffnete Miliz bei. Im Laufe der Zeit wurde die Hisbollah-Miliz so stark wie die libanesischen Streitkräfte. Das gab ihr ein größeres politisches Gewicht, als es ihr der Größe ihrer kleinen Fraktion im Parlament nach zugekommen wäre. Infolgedessen erhielt die Hisbollah im Grunde ein Vetorecht hinsichtlich der Entscheidungen der libanesischen Regierung und wurde sogar im Doha-Abkommen (Mai 2008), das eine 18-monatige politische Krise beendete, festgeschrieben.

Bedrohungslage

Für die jüngsten Explosionen in Beirut wird die Hisbollah mitverantwortlich gemacht. Ihr wird vorgeworfen, die „inoffizielle Kontrolle“ über den Hafen zu haben - kein Im- und Export erfolgt ohne ihre Zustimmung und bei allen verdient sie mit, auch an den Rauschgiftexporten aus der Bekaa-Ebene. Die Hisbollah wusste um die tödliche Explosionskraft des Ammoniumnitrats und hielt es höchstwahrscheinlich zurück, um es gegen Israel einzusetzen. Dass das Ammoniumnitrat in einem geschäftigen Stadtgebiet gelagert wurde, schien die Hisbollah nicht zu stören. Seit Jahrzehnten versteckt sie Raketen und Munition inmitten jeder Stadt und in jedem Dorf im Südlibanon. Mit Hilfe Syriens baute der Iran die Hisbollah zu einer regionalen Militärmacht auf. Nur eine Handvoll Staaten verfügt über mehr Raketen als die Terrororganisation. Ihr Raketenarsenal umfasst mehr als 150.000 Raketen und ist eine reale Bedrohung für den jüdischen Staat. Inzwischen gehören auch zahlreiche präzisionsgesteuerte Langstreckenraketen dazu, die Ziele in ganz Israel treffen können, und verbesserte „Killer“-Drohnen, deren Fähigkeiten der israelischen Armee bisher anscheinend nicht bekannt sind.

Aufruhr im Libanon

Vom wirtschaftlichen Zusammenbruch und der Corona-Krise jeglicher Hoffnung beraubt, kritisierten viele mutige Libanesen die Hisbollah bereits vor den Explosionen in aller Öffentlichkeit für ihre Rolle in der nationalen Krise. Darunter sind auch viele Schiiten, die anprangern, dass die Hisbollah ihre Nation in den Bankrott getrieben und ihre Söhne in den syrischen Bürgerkrieg geschickt hat. Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah, der in der arabischen Welt einst als Held galt, wird nun offen von arabischen Führern und Medien verspottet, weil er sich immer in seinem Bunker versteckt hält. Doch gleichzeitig wächst die Befürchtung, dass die radikale Terrororganisation einen Krieg mit Israel suchen könnte, um sich der Verantwortung für die prekäre wirtschaftliche Lage zu entziehen. Die Explosionen im Hafen von Beirut am 4. August haben die Krise im Libanon noch verschlimmert und die Wut der Bevölkerung auf die korrupte und scheinbar inkompetente Regierung angefeuert. Nach Massenprotesten trat die libanesische Regierung unter Premierminister Hassan Diab am 10. August 2020 zurück.

Gebetsanliegen: Beten wir, dass Gott sich über den Libanon erbarmt und den Menschen Frieden und Freiheit schenkt. Lassen Sie uns um Trost für die Trauernden, Versorgung für alle Betroffenen und für einen schnellen Wiederaufbau bitten. Beten wir um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Libanon und Israel. Israel hat dem Libanon, mit dem es keine diplomatischen Beziehungen unterhält und seit 1948 im Krieg ist, Hilfe in der Krise angeboten.


Libanonhilfe nach Explosionen in Beirut

ICEJ hilft libanesischen Christen

Durch die verheerenden Explosionen am 4. August 2020 im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut sind große Teile der Stadt zerstört oder beschädigt worden. Mehr als 150 Menschen starben, etwa 6.000 wurden zum Teil schwer verletzt und rund 300.000 Bewohner der Hafenstadt sind obdachlos. Auch örtliche Kirchen und Gemeinden sowie christliche Werke sind betroffen. Seit 40 Jahren unterstützt die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) Christen im Nahen Osten, die unter Verfolgung, Konflikten, Katastrophen und vielen weiteren Herausforderungen leiden. Derzeit sind wir dabei, unseren libanesischen Brüdern und Schwestern nach den verheerenden Explosionen in Beirut zu helfen. Wir unterstützen örtliche christliche Kirchen und Dienste, so dass sie die Schäden beseitigen und in der Liebe Christi auch anderen, die dringend auf Hilfe angewiesen sind, beistehen und helfen können.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns mit Ihren Gebeten und Gaben helfen, unseren Geschwistern im Libanon zur Seite zu stehen! Als Verwendungszweck bitte „Libanonhilfe” angeben, herzlichen Dank!

 

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