

Von:
Von Dr. Jürgen Bühler, Präsident der ICEJ in Jerusalem
Die Wiederherstellung Israels ist nichts weniger als ein wahr gewordener Traum. 2.000 Jahre lang beteten Juden an jedem Passafest: „Nächstes Jahr in Jerusalem.” Aber es dauerte bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis der Traum endlich wahr wurde. Der Psalmist kündigte eine Zeit in Gottes Kalender mit den Worten an: „Du wirst dich erheben, dich Zions zu erbarmen, denn es ist Zeit sie zu begnadigen, denn die ihr bestimmte Frist ist eingetreten.” (Psalm 102,14)
Ein Traum wird wahr
Diese gesetzte Zeit war eingetroffen. 1881 gründete Leo Pinsker eine Bewegung namens Hovevei Zion (Freunde Zions) in Russland, einer Nation, die zu jener Zeit Pogrome gegen Juden verübte. Leo Pinsker organisierte die allererste Alija-Welle russischer Juden, die nach Palästina zurückkehrten.
Nur wenige Jahre später schrieb der jüdische Journalist Theodor Herzl in Wien ein Buch mit dem Titel „Der Judenstaat”, in dem er die Gründung einer nationalen Heimstätte für die Juden einforderte. Im folgenden Jahr, 1898, lud Herzl jüdische Leiter nach Basel in die Schweiz zum ersten Zionistenkongress ein. Einige Tage nach dem Kongress schrieb er in sein Tagebuch: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.” Herzl starb 1904. Doch genau fünfzig Jahre, nachdem Herzl sein Buch geschrieben hatte, rief David Ben Gurion am 14. Mai 1948 in Tel Aviv den Staat Israel aus.
Der Traum war Realität geworden! Zahllose Prophetien, die vor tausenden von Jahren gegeben worden waren, hatten ihre Erfüllung gefunden. Welch' eine Erfüllung das war! Sie übertraf sogar den größten Traum eines jeden Zionisten, politischen Analysten und prophetischen Lehrers. In den frühen Jahrzehnten Israels sagten viele Experten noch das Ende des jüdischen Staates voraus. Es widersprach jeglicher Logik, dass eine junge Nation von Pionieren ohne eine richtige Armee inmitten einer feindlich gesonnenen Umgebung überleben würde, umringt von arabischen Nationen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Juden ins Meer zurückzutreiben.
Israels wunderbare Entwicklung
Heute steht Israel nicht nur als stabile und hochentwickelte Nation da, sondern frühere Feinde wie Saudi-Arabien oder Jordanien sehen in Israels Existenz einen Garanten für ihr eigenes Überleben, zumal Israel sie im Kampf gegen radikale Regime wie ISIS und den Iran unterstützt. Aus einer landwirtschaftlich orientierten Nation hervorgegangen, die gerade so über die Runden kam, ist Israel heute eine der weltweit stärksten Demokratien, betreibt eine der stärksten Armeen der Welt und hat einen wissenschaftlichen und technologischen Vorsprung, der sogar den von einigen der fortschrittlichsten westlichen Nationen übertrifft. Tatsächlich wurde der israelische Schekel erst kürzlich als die stärkste Währung der Welt bewertet.
Für viele Israelis der ersten Generation, insbesondere für Holocaustüberlebende, fühlt sich das exakt so an, wie es im Buch der Psalmen vorausgesehen wird: „Wenn der HERR die Heimkehrenden Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.” (Psalm 126,1) Die göttliche Erfüllung fühlte und fühlt sich immer noch an wie Träumen, d.h. zu schön, um wahr zu sein nach all den Jahrhunderten des Leids und der Verfolgung. Gott stellte Israel wieder her, „über die Maßen mehr, als wir erbitten oder verstehen.” (Epheser 3,20)
Am Wichtigsten ist, dass Gott noch nicht fertig ist mit Israel - das Beste noch kommt! Die Erfüllung vieler Prophetien, die von der geistlichen Wiederherstellung sprechen, steht noch aus, und wir können sicher sein, dass das Ausmaß der Erfüllung ebenfalls alles übertreffen wird, was wir erbitten oder verstehen können.
Israel - unser heutiges Vorbild
Sie sind im 70. Jahr der modernen Staatsgründung Israels nach Jerusalem zum Laubhüttenfest gekommen, und Gott lädt Sie zum Träumen ein. Wenn Sie mit Gottes Plänen übereinstimmen, dann wird das Unmögliche möglich. Die Gründung Israels lehrt uns viel darüber, wie Gott auch in unserem Leben wirken kann. Gottes Handeln mit Israel im Laufe der Geschichte dient „uns zur Belehrung, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.” (1. Korinther 10,11) Lassen Sie mich die folgenden Lektionen aus Israels moderner Geschichte vorstellen.
1.) Gott möchte der Urheber unserer Träume sein
Israels erfolgreiche Geschichte kann nur dadurch erklärt werden, dass Gott hingebungsvolle Pioniere gebrauchte, die es möglich machten. Israel existiert heute, weil es von Anfang an Gottes Plan war. Er verkündete schon den Ausgang, bevor es überhaupt begann. Er initiierte das zionistische Unternehmen und er wird es zu einer herrlichen Vollendung führen.
Gottes Wort ist nicht nur angefüllt mit seinen Plänen für Israel, sondern Gott will auch, dass seine Herrlichkeit die Erde erfüllt wie die Wasser das Meer bedecken, dass alle Menschen gerettet werden, dass seine Kinder sein Licht in einer Welt der Dunkelheit ausstrahlen, und vieles mehr. Dies sollte uns dazu inspirieren, den Herrn zu fragen, was unsere Rolle in seinem großen Plan ist.
In der Sonntagsschule lernte ich als Kind Psalm 37,4 auswendig: „Habe deine Lust am HERRN, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.” Ich dachte immer, dass wenn wir Gott genug lieben, dann würde er unsere Träume erfüllen. Während dies in einigen Fällen wahr sein mag, kam ich zu dem Schluss, dass es viel mehr bedeutet: Gott wird zum Urheber unserer Träume, während wir mit ihm gehen, und er legt seine Wünsche in unsere Herzen. Gott legte seinen Traum in das Herz der Juden, nach Zion zurückzukehren Er möchte auch Träume in Ihr Herz legen, die Ihnen ein gesegnetes und erfolgreiches Leben garantieren werden. Wenn Sie anfangen, mit Gott zu träumen, dann wird das, was Ben Gurion sagte, auch ein Grundsatz für Ihr Leben werden: „In Israel musst du, um Realist zu sein, an Wunder glauben.” Wenn Sie mit Gott träumen, werden Wunder zu einem natürlichen Teil Ihres Lebens. Bitten Sie Gott, während des diesjährigen Laubhüttenfestes einen Traum in Ihr Herz zu legen.
2.)Träume müssen in die Tat umgesetzt werden
In einem seiner Bücher erklärte Herzl im Hinblick auf den zukünftigen Staat Israel: „Wenn ihr es wollt, ist es kein Traum. Wenn ihr es nicht wollt, ist es ein Traum und es wird ein Traum bleiben.” Es war Gott, der die Schritte zu Israels Gründung koordinierte und segnete, doch nichtsdestotrotz bedurfte sie der unerbittlichen Aktion der Pioniere Israels.
Wenn wir nur in einem Zustand des Träumens verharren, wird nichts bei unseren Träumen herauskommen. Jede Vision oder jeder Traum erfordert einen ersten und realen Schritt von unserer Seite, um ihn geschehen zu lassen. Petrus' Traum, auf dem Wasser zu laufen, forderte von ihm, tatsächlich Schritte außerhalb des Bootes zu gehen. Paulus musste ein Boot mieten, um zu den Nationen zu fahren. Reinhard Bonnkes Vision einer afrikanischen Erweckung benötigte den ersten Glaubensschritt der Art, dass er ein großes Stadion mietete. George Müllers Traum von einem Waisenhaus ließ ihn die Stadt Bristol auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten durchstreifen und leitete ihn auf den Weg des Betens und Fastens. Wenn wir Gott nicht gehorchen und keine realen Schritte unternehmen, werden unsere Träume nur Träume bleiben, weiter nichts.
3.) Gottes Träume enttäuschen nie
Wenn wir Gehorsamsschritte in Bezug auf die Träume gehen, die Gott uns ins Herz gelegt hat, wird er uns nicht enttäuschen! Wir mögen geduldig auf deren Erfüllung zu warten haben, aber wenn Gott handelt, dann überrascht er uns immer mit dem Ausmaß seiner Güte. Kein Auge hat gesehen und kein Ohr hat die guten Dinge gehört, die Gott für Sie vorbereitet hat. Er wird antworten über Ihre Vorstellungskraft und Erwartungen hinaus. Wenn Ihr Traum zu klein ist, könnten Sie am Ende sagen, dass Sie es aus eigener Kraft geschafft hätten. Wenn Sie jedoch mit Gott träumen, wird es jedem klar sein, dass nur Gott das tun konnte.
Paulus beendet sein Gebet in Epheser 3 mit einem kraftvollen Lobpreis: „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde durch Christus Jesus auf alle Generationen hin, für immer und alle Zeiten. Amen.” (Epheser 3,20-21)
Laden Sie Gott ein, Sie zu überraschen!
Israels moderne erfolgreiche Geschichte fühlt sich wie ein Traum an. Israel geht tatsächlich von Kraft zu Kraft und wir wissen, dass das Beste noch kommt. Gleichfalls ermutige ich Sie, mit Gott einen großen Traum zu träumen. Begrenzen Sie Gott nicht durch das, was sogenannte „Experten“ Ihnen erzählen mögen. Betrachtet Sie Ihre Situation aus der himmlischen Perspektive und lassen Sie Gott seine Träume in Ihr Herz legen.
Wagt zu träumen!