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Ägyptische Grenze: Drei israelische Soldaten getötet

ICEJ-Nachrichten vom 06. Juni 2023

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Posted on: 
6 Jun 2023
Ägyptische Grenze: Drei israelische Soldaten getötet

In einem der schwersten Zwischenfälle an der israelisch-ägyptischen Grenze seit 1979 hat ein ägyptischer Polizist am frühen Samstagmorgen drei israelische Soldaten getötet. Aktuellen Ermittlungen zufolge drang der Angreifer durch ein kleines Tor im Grenzzaun auf israelisches Territorium ein. Das Tor wird bei Bedarf von der israelischen Armee in Abstimmung mit Ägypten genutzt und war Medienberichten nur mit einem Kabelbinder verschlossen. Zunächst tötete der Angreifer (22) zwei Soldaten, die an der Grenze stationiert waren. Da sie keine Schüsse abgaben, geht die Armee davon aus, dass sie vom Angriff überrascht wurden. Als sie wenige Stunden später tot aufgefunden wurden, startete die israelische Armee eine Suchaktion nach dem Angreifer. Er wurde durch eine Drohne rund 1,5 Kilometer von der Grenze entfernt aufgespürt. Beim Versuch, ihn zu stellen, wurde ein weiterer israelischer Soldat getötet. Der Angreifer wurde erschossen. Bei den getöteten Soldaten handelt es sich um eine 19-jährige Frau und zwei 20-jährige Männer. Alle drei gehörten dem Caracal-Bataillon an, eine aus Männern und Frauen bestehende Infanterieeinheit, die u.a. die ägyptisch-israelische Grenze sichert. (Foto: GPO/Kobi Gideon, Israels Grenzzaun zu Ägypten (Ausschnitt), Archivbild)

Die israelische Armee hat nun eine Kommission eingerichtet, die das „Systemversagen“ untersuchen soll, das zum tödlichen Angriff beitrug. Sie bestätigte zudem die „uneingeschränkte Kooperation“ der ägyptischen Armee bei den Ermittlungen. Die ägyptische Armee drückte den Hinterbliebenen der Opfer ihr „aufrichtiges Beileid“ aus und erklärte, der Polizist habe die Grenze überquert, um Schmuggler zu verfolgen. In der Nacht zum Samstag hatten israelische Soldaten rund drei Kilometer vom Anschlagsort entfernt einen Schmuggelversuch unterbunden und Drogen im Wert von 1,5 Millionen Schekel (ca. 375.000 Euro) beschlagnahmt. Seit dem Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten 1979 ist es an der Grenze der beiden Länder relativ ruhig. Israel hat in den letzten Jahren einen hochmodernen Grenzzaun errichtet, um auf der Sinai-Halbinsel agierende islamistische Terroristen fernzuhalten und illegale Einwanderung zu unterbinden. Die Grenze ist jedoch regelmäßig Schauplatz von Drogenschmuggel.

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Netanjahu, arabische Politiker wollen Verbrechen bekämpfen

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und die Vorsitzenden des arabischen Parteienbündnisses Hadasch-Ta’al Ayman Odeh und Ahmad Tibi haben am Montag die Bildung eines Lenkungsausschusses zur Bekämpfung von Gewaltverbrechen unter arabischen Israelis vereinbart. Wenige Stunden zuvor war in der nordisraelischen Beduinenstadt Khawaled ein 50-jähriger Mann erschossen worden. Er ist das 91. arabische Mordopfer seit Jahresbeginn. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (34) hat sich die Zahl der Morde fast verdreifacht. „Wir müssen politische Differenzen beiseitelegen, Spaltungen überwinden und zusammenarbeiten, um die Geißel der Kriminalität zu bekämpfen“, erklärte Netanjahu, der den Vorsitz des Ausschusses übernehmen soll. Hadash-Ta’al veröffentlichte zuvor einen 12-Punkte-Plan, in dem sie u.a. die Einrichtung einer Behörde im Büro des Premierministers fordern, die der Bekämpfung des organisierten Verbrechens gewidmet ist. Außerdem fordern die Parteien einen erleichterten Zugang zu Hypotheken und Krediten in arabischen Ortschaften, um die Schwarzmarkt-Finanzierung zu unterbinden, die kriminelle Aktivitäten befeuert. Die islamistische Ra’am-Partei unterstützt den Plan, lehnte aber ein Treffen mit Netanjahu ab. Ihr Vorsitzender Mansour Abbas forderte den Premierminister auf, „Ergebnisse“ zu liefern. Am Montag hatte auch Itamar Ben-Gvir, Minister für nationale Sicherheit, die Ernennung eines Koordinators zur Bekämpfung von Gewaltverbrechen im arabischen-israelischen Bevölkerungsteil angekündigt. Wegen araberfeindlicher Aussagen in der Vergangenheit wird Ben-Gvir jedoch von vielen arabischen Israelis mit Misstrauen betrachtet. Im vergangenen Jahr wurden in Israel 116 Araber ermordet. Motive sind meist das organisierte Verbrechen, Familienfehden und Ehrenmorde.

Marokko: Israel nimmt an Militärübung teil

Israelische Soldaten der Golani-Brigade sind am Sonntag nach Marokko aufgebrochen, um an der „African Lion“-Militärübung des AFRICOM, das Regionalkommando der US-Streitkräfte für Afrika, teilzunehmen. Es ist das erste Mal, dass die israelische Armee an der zehntägigen, multilateralen Übung, eine der größten US-geführten Militärübungen weltweit, beteiligt ist. Es findet jedes Jahr in dem nordafrikanischen Königreich statt. In diesem Jahr sind 18 Nationen, v.a. aus Afrika und Europa, mit rund 8.000 Soldaten beteiligt. Die israelische Armee hofft durch ihre Teilnahme an „African Lion“ u.a. internationale Beziehungen und die militärische Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu stärken. Die Golani-Brigade ist eine von fünf Infanterieeinheiten der israelischen Armee.

U20-WM: Israel im Halbfinale

Die israelische U20-Fußballnationalmannschaft ist am Samstag ins Halbfinale der U20-WM eingezogen. Die Mannschaft besiegte Brasilien mit 3-2. Torschützen waren der arabische Israeli Anan Khalaili, der beduinische Israeli Hamza Shibli und der jüdische Israeli Dor Turgeman. Es ist das erste Mal, dass die israelische Nachwuchsmannschaft an der U20-WM teilnimmt. Die A-Nationalmannschaft war bisher nur ein einziges Mal bei einer WM dabei: 1970 in Mexiko schied das Team in der Vorrunde aus. Am Donnerstag treffen die Israelis auf Uruguay. Gelingt ihnen der Einzug ins Finale, würden sie am Sonntag auf Italien oder Südkorea treffen. Die U20-WM wird in Argentinien ausgetragen. Nachdem es im zunächst vorgesehenen Gastgeberland Indonesien Proteste gegen die Teilnahme Israels gegeben hatte, entzog die FIFA dem südostasiatischen Inselstaat die Ausrichtung der WM.

 


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Quellen: u.a. AFP, AP, Arutz 7, BILD, CNN, DPA, Ha'aretz, IMRA, i24, IDF, Israel21c, Israelinsider, JCPA, Jediot Acharonot, Jerusalem Post, MAARIV, n-tv, Reuters, Spiegel Online, The Times of Israel, Welt Online, Ynetnews, Zeit Online.

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