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„Überraschende Vielfalt und Herzlichkeit“

Ägyptischer Student lobt Israel in Abschlussrede

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Posted on: 
19 Aug 2015
„Überraschende Vielfalt und Herzlichkeit“

Der Ägypter Haisam Hassanein hat dieses Jahr als Jahrgangsbester den internationalen Master-Studiengang an der Universität von Tel-Aviv abgeschlossen. Das berichtet „The Times of Israel“. Hassanein, der im ländlichen Ägypten aufwuchs und das Hauptfach Nahost-Studien belegt, erzählte letzte Woche in seiner Abschlussrede, wie sehr sein einjähriger Aufenthalt in Israel seine Sicht auf das Land verändert hätte.

 

Auf die Frage, warum er nach Israel einreisen wolle, antwortete er bei der Flughafenkontrolle: „Ich habe immer gehört, die Juden seien böse. Ich möchte jetzt selbst herausfinden, ob das stimmt.“

„Ich hatte erwartete, dass die Menschen in Israel unfreundlich wären und inbesondere unglücklich darüber, Ägypter zu treffen, doch genau die gegenteilige Reaktion hat mich angenehm überrascht“, erklärte er. „Ich wurde überallhin eingeladen, von Sabbat-Abenden bis zu Iftar-Feiern im Ramadan, zu Theateraufführungen und sogar zu politischen Veranstaltungen. Die Vielfalt, der ich hier begegnete, war genauso überraschend wie die Herzlichkeit der Leute.“

Hassanein bezeichnete es als eine seiner größten Offenbarungen, wie die Menschen im israelischen Alltag miteinander auskämen. „An meinem allerersten Tag hier an der Universität sah ich Männer mit Kippas auf dem Kopf und Frauen mit Kopftüchern und Hidschabs. Ich sah Soldaten, die friedlich in den Massen fröhlicher Studenten umhergingen. Ich lernte, dass es Menschen jeglicher Art an der Universtität gibt, und dass die Universität Platz für sie alle hat – für Juden, Muslime, Christen, Drusen, Beduinen und sogar internationale Studenten“, sagte er.

Er beendete seine Rede mit einem Appell an seine Zuhörer: „Wir müssen immer wieder unsere vorgefertigten Meinungen in Frage stellen. Hier in Israel zu sein hat mich gelehrt, dass das Leben voller Paradoxa und komplexer Zusammenhänge ist – nichts ist einfach, und oft sind die Dinge nicht so, wie sie dargestellt werden. Ganz egal, wieviel Bildung und Lebenserfahrung wir angesammelt haben, wir müssen immer noch tiefer graben.“

Die vollständige Rede auf youtube ist (auf Englisch) hier zu finden.

 

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