
1000 Christen aus ganz Deutschland haben sich am Himmelfahrtstag zum Impulstag der ICEJ in Stuttgart versammelt. „Jerusalem – zurück in die Zukunft“, lautete das Motto des Events, das einen Tag nach den offiziellen Feiern zum 50. Jahrestag der Wiedervereinigung Jerusalems unter israelischer Souveränität stattfand. „Jerusalem hat noch heute eine wichtige Bedeutung für unseren christlichen Glauben und den Plan Gottes für die ganze Welt“, erklärte Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland. „Wer die Gegenwart und Zukunft Jerusalems verstehen will, muss zurück in die Vergangenheit blicken.“
( Gottfried Bühler, Mitte, mit Liat Damoza und weiteren israelischen Ehrengästen; Foto: Levi Dörflinger)
Segensreiche Traditionen der Urgemeinde
Er forderte seine Zuhörer dazu auf, Jerusalem und Israel zu unterstützen und sich dabei ein Beispiel an der urchristlichen Gemeinde in Antiochia zu nehmen. Als eine weltweite Hungersnot prophezeit wurde, war es ihr wichtigstes Anliegen, eine Kollekte für Jerusalem zu erheben. „Stellt euch vor, was für ein Segen dies für unsere Gemeinden und unser Land bedeuten könnte, wenn diese alten Traditionen der Urgemeinden im heutigen Leib Christi wiederbelebt würden.“
Lange und gefährliche Heimkehr nach Israel
Die äthiopische Jüdin Liat Damoza aus Israel berichtete, wie sie als Dreijährige mit ihrer Familie die lange und gefährliche Reise von Äthiopien nach Israel unternahm. „Meine Volksgemeinschaft und Familie lebte seit über 2500 Jahren in Äthiopien“, erklärte sie. „Doch wir hatten nur einen Traum: Eines Tages wieder nach Jerusalem zurückzukehren.“ Als sie in der sudanesischen Wüste schließlich nach Israel ausgeflogen werden sollten, weigerten sie sich zunächst, in das Flugzeug einzusteigen. „Wir hatten noch nie ein Flugzeug gesehen und hatten Angst. Schließlich gelang es einem unserer Ältesten, uns doch noch zum Einsteigen zu überreden. „Erinnert Ihr Euch an die Geschichten in der Synagoge?“, fragte er. „Gott hat gesagt, dass der uns auf den Flügeln eines Adlers nach Jerusalem bringen würde. Schaut Euch das an, das sieht doch aus wie ein Vogel!“
Drei Vertreter der israelischen Organisation Keren Hayesod begleiteten Liat, unter ihnen Udi Lehavi von Keren Hayesod Deutschland. „Du bist der Sohn eines Wehrmachtssoldaten“, sagte Lehavi, an Gottfried Bühler gewandt. „Als Sohn eines Holocaustüberlebenden freue ich mich, gemeinsam mit Dir hier auf der Bühne zu stehen.“ Dani Viterbo und Ben-Zion Malka, die beide Keren Hayesod repräsentierten, gehörten ebenfalls zu den israelischen Ehrengästen der Veranstaltung.
Versöhnung entlang der Jesaja19-Straße
Steve Carpenter, Gründer und Leiter von „Highway19 Ministries“ aus Jerusalem stellte seinen Versöhnungs- und Hilfsdienst entlang der Jesaja19-Straße in der arabischen Welt vor. „Es ist das Herzensanliegen Gottes, dass Versöhnung stattfindet zwischen den Söhnen Isaaks (den Juden) und Ischmaels (den Muslimen)“, sagte Carpenter, der ursprünglich aus den USA stammt und seit zehn Jahren in Israel lebt. Highway19 Ministries ist in Ägypten, Israel, Syrien, dem Libanon, der Türkei und dem Irak tätig. Carpenter berichtete, wie Jesus sich vielen Muslimen in dieser Region offenbare. „Lasst uns beten, dass Gott seinen Geist im Nahen Osten ausgießt“, sagte er, bevor er die Konferenzteilnehmer in die Fürbitte für die Völker der Region anleitete.
Israels Anspruch auf Jerusalem
Der Theologe Horst Krüger aus Aachen, langjähriger Brasilien-Missionar und Mitarbeiter am „Jerusalem Institute for Synoptic Research“ sprach über „Jerusalem, unsere Liebe“ und umrahmte seinen Vortrag mit zwei bewegenden, selbst vorgetragenen Liedern. Er kritisierte die aktuellen Versuche der UNESCO, Jerusalem ihren jüdischen Charakter abzusprechen und die heiligen Stätten des Juden- und des Christentums zu islamisieren. „Jerusalem ist real und beruht auf steinharten Fakten. Die Steine Jerusalems erzählen eine viertausendjährige Geschichte“, erklärte er. „Die Behauptung, dass andere Religionsgemeinschaft auf die Stadt Anspruch hätten, beruht auf einer Fiktion! Dadurch verarmt unsere Theologie. Israels Anspruch auf Jerusalem ist eine unumstößliche historische Tatsache, die von der Archäologie untermauert wird.“
Gebet für die deutsch-israelischen Beziehungen
Christoph Scharnweber, politischer Berater der ICEJ, gab wertvolle Impulse zum Gebet für die deutsch-israelischen Beziehungen, die sich gerade auf einem Tiefstand befänden. Nach einer gründlichen Analyse der Ursachen forderte er die Teilnehmer am Impulstag dazu auf, insbesondere dafür zu beten, dass die Bundesregierung eine segnende Haltung gegenüber Israel einnähme. „Unsere Entscheidungsträger brauchen gute Ratgeber“, betonte er. Mit Blick auf die Bundestagswahlen im September sei es wichtig, für die Zusammensetzung des neuen Kabinetts zu beten. „Lasst uns Gott bitten, dass mehr Israel-Freunde im künftigen Bundestag sitzen werden“, sagte er.
Das Königreich Gottes
Peter Tsukahira, Mitbegründer der messianisch-jüdischen Karmel-Gemeinde in Nordisrael, betonte schließlich, dass sich die christliche Gemeinde weltweit wieder Israel zuwenden müsste, um ihren Auftrag erfüllen zu können. „Wir müssen zurück zum Evangelium des Königreiches Gottes, statt das Evangelium des Gemeindewachstums zu verkünden. Israel ist das Modell für das Königreich Gottes für alle anderen Nationen. Die meisten Pastoren betrachten das Thema Israel nur als Ablenkung, wenn es ihnen kein Gemeindewachstum bringt. Das Königreich Gottes fing jedoch nicht mit dem Auftreten Jesu an, sondern bereits mit der Berufung Israels zu Gottes Volk am Sinai. Dort berief er sie zu einem Königreich von Priestern. Daher tut wir gut daran, das Thema Israel nicht auszuklammern.“
Die Veranstaltung fand im GOSPEL FORUM statt. Die Tanzgruppe Profil bereicherte das Programm durch ihre mitreißenden Israeltänze. Steve Carpenter und Gottfried Bühler leiteten gemeinsam mit der ICEJ-Band die Lobpreis- und Anbetungszeiten.
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