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ICEJ-Nachrichtenredaktion
In Israel ist die Zahl der Covid-19-Fälle rapide angestiegen. Am Montag wurden 37.887 Personen positiv auf das Virus getestet, am Sonntag waren es 30.970 Personen. Zu Jahresbeginn lag die Zahl täglicher Neuinfektionen bei knapp 4.200. Die Zahl der aktiven Fälle liegt inzwischen bei 185.753, von ihnen sind 247 Personen schwer erkrankt. Laut Gesundheitsministerium sind 45% der schwer Erkrankten nicht gegen das Coronavirus geimpft. Die israelische Regierung forderte die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen. Mehr als 6,6 Millionen Israelis sind mindestens einfach, rund 6 Millionen mindestens zweifach geimpft. Etwa 4,3 Millionen Israelis haben eine Drittimpfung erhalten. Die fünfte Welle hat inzwischen mehrere Bereiche des öffentlichen Lebens erfasst. Am Montag gab Außenminister Jair Lapid bekannt, positiv getestet worden zu sein. Er befindet sich in häuslicher Quarantäne, eigenen Angaben zufolge geht es ihm gut. Omer Barlev, Minister für öffentliche Sicherheit, sowie mehrere Knesset-Abgeordnete wurden am Wochenende ebenfalls positiv auf das Virus getestet.
Foto: Pixabay, Corona-Krise in Israel, Symbolbild
Armee und Schulen betroffen
Zurzeit sind auch über 6.300 Armeeangehörige - Soldaten und zivile Mitarbeiter - mit dem Virus infiziert. Die Zahl hatte sich innerhalb einer Woche verfünffacht. Laut Armeeangaben haben alle Infizierten leichte Symptome. Weitere knapp 7.000 Armeeangehörige befinden sich als Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Die Armee hat einige Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus unter den Truppen einzudämmen. Unter anderem soll die Quarantänezeit für symptomfreie Soldaten verkürzt werden und die vierte Impfung für Armeeangehörige jeden Alters ermöglicht werden. Bisher ist eine vierte Impfung Personen über 60 Jahren, medizinischem Personal oder Personen mit Vorerkrankungen vorbehalten. Auch das Schulsystem ist von der fünften Welle betroffen. Mehr als 38.000 Schüler und über 6.000 Lehrer sind zurzeit mit dem Virus infiziert, weitere 85.000 Schüler und Lehrer befinden sich als Kontaktpersonen in Quarantäne. Trotz der hohen Infektionszahlen findet weiterhin Präsenzunterricht statt, auch in Gemeinden, die als Hochrisikogebiete gelten. Die Forderungen des Lehrerverbands, zum Online-Unterricht zu wechseln, lehnt das Bildungsministerium ab, da der „psychische Schaden“ für die Kinder zu groß sei, erklärte Efrat Laufer, Gesundheitsbeauftragte des Ministeriums. Experten gehen davon aus, dass der Scheitelpunkt der fünften Welle noch nicht erreicht ist.
Israel erwartet 2022 zunehmende „Apartheid“-Diffamierung
Israel wird 2022 mit einer zunehmenden Diffamierung als „Apartheid-Staat“ konfrontiert werden. Das sagte Außenminister Jair Lapid vergangene Woche bei einer Zoom-Besprechung mit israelischen Journalisten. „In diesem Jahr wird es eine in ihrer Giftigkeit und Intensität noch nie dagewesene Debatte um die Worte ‚Israel als Apartheid-Staat‘ geben.“ Als Beispiele nannte er das Bestreben der Palästinenser, Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) und dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag anzuklagen, sowie die Schaffung einer ständigen Untersuchungskommission durch den UN-Menschenrechtsrat (UNHRC). Die Kommission sei hinsichtlich des zeitlichen Rahmens sowie ihrer Zuständigkeit unbegrenzt und verfüge über ein jährliches Budget von 5,5 Millionen US-Dollar (ca. 4,8 Millionen Euro) sowie 18 Mitarbeiter. Die Untersuchungskommission zum syrischen Bürgerkrieg verfüge über ein Budget von 2,5 Millionen US-Dollar (2,2 Millionen Euro) und 12 Mitarbeiter. „Man sieht, welche Richtung eingeschlagen wird“, sagte Lapid. Den Vorwurf, Israel sei ein Apartheid-Staat, bezeichnete er als „abscheuliche Lüge“.
Gewaltkriminalität in Israel: Junge (4) erschossen
Am Donnerstag ist im nordisraelischen Dorf Bir al-Maksur ein vierjähriger arabischer Junge erschossen worden. Ammar Muhammad Hujayrat spielte auf einem Spielplatz, als er von einer Kugel tödlich getroffen wurde. Die Polizei geht von einem Querschläger aus, der von einer etwa 300 Meter entfernten Schießerei stammte. Der Junge ist das erste Todesopfer der Gewaltkriminalität in arabischen Ortschaften dieses Jahr. Am selben Tag, wenige Stunden später, starb ein 43-jähriger Mann aus dem zentralisraelischen Lod an den Folgen einer Schussverletzung. Israels arabischer Bevölkerungsteil leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. 2021 wurden 126 Araber ermordet, 2020 waren es 96. Bei den Motiven handelt es sich meistens um organisiertes Verbrechen, Familienfehden und Ehrenmorde. Immer wieder geraten jedoch Unbeteiligte ins Kreuzfeuer oder werden Opfer von Verwechslungen. Omer Barlev, Minister für öffentliche Sicherheit, bezeichnete den Tod Hujayrats als „herzzerreißend“ und versprach, „die Verbrechen und die Gewalt, die der arabischen Öffentlichkeit so unbarmherzig schaden“, zu bekämpfen.
Mehrheit der Christen in Israel „zufrieden“
Rund 84% der Christen in Israel sind mit ihrem Leben in Israel „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Das geht aus einem Bericht hervor, den Israels Zentrales Statistikamt Ende Dezember veröffentlichte. Die christliche Minderheit ist 2020 um 1,4% gewachsen und zählt inzwischen 182.000 Personen. Christen machen 1,9% der israelischen Gesamtbevölkerung sowie etwa 7% der arabischen Bevölkerung aus. 76,7% der Christen in Israel sind Araber. Arabische Christen leben vor allem in Nazareth (21.400), Haifa (16.500), Jerusalem (12.900) und Schefar’am (10.400). Die Mehrheit der nicht-arabischen Christen lebt im Großraum Tel Aviv. Die christliche Bevölkerung in Israel ist auf zahlreichen Gebieten überdurchschnittlich erfolgreich. Beispielsweise schlossen 53,1% der christlich-arabischen Abiturienten spätestens acht Jahre nach ihrem Abitur ein Bachelor-Studium ab. Unter den Abiturienten hebräischsprachiger Schulen lag der Anteil bei 47,2%, unter arabischen Abiturienten insgesamt bei 34%. Im Studienjahr 2020/2021 waren 61,8% der christlichen Studenten Frauen, ein höherer Anteil als bei Studenten insgesamt (59,8%). In Master-Studiengängen lag der Frauenanteil bei 72,9% (63,8% insgesamt), unter Promovierenden bei 64,1% (53,2%). Im Vergleich zur jüdischen und muslimischen Bevölkerung weisen Christen die geringste Arbeitslosenquote auf. Kurz vor der Veröffentlichung des Berichts hatten Kirchenvertreter, u.a. Francesco Patton, Hüter der katholischen Heiligen Stätten im Heiligen Land, sowieJustin Welby, Erzbischof von Canterbury, und Hosam Naoum, Anglikanischer Erzbischof von Jerusalem, davor gewarnt, Christen drohe die Vertreibung aus dem Heiligen Land seitens extremistischer Israelis.
Israeltag der ICEJ in Bad Gandersheim
Mitte Dezember hat die ICEJ-Deutschland gemeinsam mit dem Glaubenszentrum in Bad Gandersheim einen Israeltag zum Thema „Die Tage des Elia“ veranstaltet. 150 Bibelschüler und Mitarbeiter des Glaubenszentrums waren vor Ort dabei, hunderte weitere Zuschauer nahmen per Livestream an den Gottesdiensten teil. „Ich begrüße euch im Namen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das ist der Name, den Gott sich selbst gegeben hat“, sagte Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland. „Es ist ein mehr als deutliches Bekenntnis zum jüdischen Volk und zu Israel, dem wir uns anschließen sollten.“ In einer zuvor aufgezeichneten Videobotschaft forderte der messianisch-jüdische Pastor und Unternehmer Samuel Smadja (Jerusalem) Christen auf, Jeschua noch intensiver als bisher in den Büchern des Alten Testaments zu suchen und zu entdecken. Weitere Sprecher waren Jesaja-62-Gebetskoordinator Christoph Scharnweber und ICEJ-Jugendreferent Timon Kaiser. Die Predigten des Israeltags können auf dem YouTube-Kanal „ICEJ Deutschland“ angeschaut werden.