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Drei Monate Terror in Israel: Albträume, Angst und Tränen

170 Attacken mit 22 Todesopfern und 276 Verletzten

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Posted on: 
22 Dez 2015
Drei Monate Terror in Israel: Albträume, Angst und Tränen

Die seit drei Monaten andauernde Gewaltwelle in Israel fordert einen hohen Preis. Überlebende der vielen palästinensischen Messer-, Auto- und Schussattacken haben mit Albträumen und Angstzuständen zu kämpfen, viele können nicht allein sein oder trauen sich kaum noch auf die Straße. Durch die 170 Angriffe wurden seit dem 13. September 22 Menschen getötet und 276 verletzt.

"Ich habe Angst, tief in meinem Innern. Wenn ich nach draußen gehe, trage ich eine schusssichere Weste in Hebron, Kirjat Arba und sogar in Jerusalem. Ich will nicht sterben und ich will eine solche Situation nicht noch einmal erleben“, sagt Meir Pavlovsky (25) der durch einen Messerangriff am 8. Oktober in Kirjat Arba schwer verletzt wurde.

Auf dem Weg zum Krankenhaus verlor er drei Liter Blut. „Ich wiederholte immer wieder das Schma Israel und hatte Angst davor zu sterben“, berichtet der junge Mann gegenüber ynet, der durch sechs Messerstiche Verletzungen an Leber, Lunge und Eingeweiden erlitt und noch immer in Behandlung ist.

Mosche Hen von der israelischen Verkehrspolizei verhinderte am 11. Oktober einen Terroranschlag am Checkpoint Al Zaim. Eine palästinensische Selbstmordattentäterin zündete nur wenige Meter von Hen entfernt einen Sprengsatz in ihrem Auto. Hen erlitt Verbrennungen am ganzen Körper, rettete jedoch gleichzeitig durch sein beherztes Eingreifen vielen weiteren Menschen das Leben. Der erfahrene Polizeibeamte befindet sich in psychologischer Behandlung, leidet unter Albträumen und muss weinen, wenn er an die Explosion denkt. Mittlerweile ist er wieder im Dienst, jedoch noch nicht wieder draußen auf der Straße.

„Ich kann noch nicht wieder raus auf die Straße mit einer schusssicheren Weste und einer Waffe in der Hand“, sagt er. „Ich bin noch nicht so weit. Ich weiß, dass ich viele Menschen gerettet und einen größeren Anschlag verhindert habe. Vielleicht gibt mir das die Kraft für jeden Tag, aber der Preis ist hoch.“

 

 

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