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Gaza: Waffenstillstand nach Raketenterror

ICEJ-Nachrichten vom 25. Februar 2020

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Posted on: 
25 Feb 2020
Gaza: Waffenstillstand nach Raketenterror

Israel und die im Gazastreifen agierende Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) haben einen Waffenstillstand vereinbart. Dieser trat am Montagabend in Kraft, nachdem die Terroristen zuvor rund 90 Raketen auf Südisrael gefeuert hatten. Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) konnte die meisten Geschosse abfangen. Einige Menschen verletzten sich, als sie Zuflucht in Schutzbunkern suchten, andere mussten wegen Schock behandelt werden. Israel ließ Straßen und eine Bahnlinie im Grenzgebiet schließen, für rund 55.000 israelische Schüler wurde der Unterricht ausgesetzt. Infolge des Raketenbeschusses griff die israelische Luftwaffe Stellungen des PIJ im Gazastreifen und nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an. Einem Armeesprecher zufolge hatte die Terrororganisation dort Waffen und Raketentreibstoff entwickelt, um sie in Syrien und dem Gazastreifen einzusetzen. Der israelische Generalstabschef Avi Kochavi warnte, die Lage sei weiterhin instabil und könnte „unbeabsichtigt“ zu einem offen ausgetragenen Konflikt führen. Auslöser der jüngsten Eskalation war die Tötung eines Terroristen des PIJ durch die israelische Armee, als er versuchte, einen Sprengsatz am Gaza-Grenzzaun zu legen.

Foto: Raketenabwehrsystem Iron Dome, Archivbild, IDF

43 äthiopische Juden treffen in Israel ein

Am heutigen Dienstagmorgen sind 43 äthiopisch-jüdische Neueinwanderer in Israel eingetroffen. Die neun Familien gehören zu den rund 400 äthiopischen Juden, deren Einwanderung Anfang Februar per Kabinettsbeschluss genehmigt wurde. Zuvor hatten sie über Jahre in Flüchtlingslagern in Gondar auf ihre Einreiseerlaubnis gewartet. „Ich sehe heute endlich meine zwei Kinder und drei Enkelkinder“, freute sich Zauda Bogala auf die Ankunft ihrer Familie. Die israelische Regierung hatte 2015 beschlossen, alle noch in Äthiopien verbleibenden Juden (über 7.000) nach Israel zu bringen. Aufgrund sich wandelnder behördlicher Richtlinien und Zulassungen warten die meisten von ihnen weiterhin darauf, Alijah (Einwanderung nach Israel) zu machen.

 

EU-Kommission verurteilt antisemitische Karnevalsfiguren

Die EU-Kommission hat antisemitische Verkleidungen und Figuren beim Aalster Karnevalsumzug (Belgien) am Montag verurteilt. Bei dem traditionellen Umzug wurden u.a. orthodoxe Juden als Insekten dargestellt. Die Figuren seien mit den Werten der EU „unvereinbar“ und sollten „75 Jahre nach der Schoa nicht auf europäischen Straßen stolzieren“ dürfen, sagte EU-Kommissionssprecher Adalbert Jahnz. Bereits 2019 sorgte der Karnevalsumzug weltweit für Empörung. Einige Kritiker, so auch der israelische Außenminister Israel Katz, forderten ein Verbot der antisemitischen Darstellungen. Der Aalster Bürgermeister Christoph D’Haese wies den Antisemitismus-Vorwurf zurück. „Hier machen wir uns über alles lustig – die Königsfamilie, die Politik und jede Religion“, sagte er. Aufgrund der Vorfälle strich die UNESCO im Dezember 2019 den Karneval aus ihrem Verzeichnis Immaterieller Kulturgüter.

 

Israel: Fromme Muslimin wird Polizeileutnant

Zum ersten Mal in der Geschichte Israels wird eine kopftuchtragende Muslimin Offizierin der israelischen Polizei. Sabrina Saadi, eine Beduinin aus Nordisrael, dient zurzeit als leitende Ermittlerin in der Jugendabteilung der Polizei Kafr Kana in Galiläa. Bereits nach ihrem Schulabschluss leistete sie freiwillig Nationaldienst in der Polizei und begann anschließend eine Ausbildung auf der Polizeischule. Nach dem Abschluss eines Offizierslehrgangs wird sie nun den Rang eines Leutnants bekleiden. Die fromme Muslimin, die fünfmal am Tag betet, hat eine Botschaft an andere muslimisch-arabische Frauen: „Die Polizei ist ein guter Platz für euch. Ihr könnt euch weiterentwickeln, euch beweisen und euch ebenbürtig fühlen.“ Von der Kritik einiger Familienmitglieder und von Drohungen in sozialen Netzwerken lässt Saadi sich nicht beirren. „Ich fürchte mich nur vor Gott“, sagt sie. Die israelische Polizei bemüht sich seit mehreren Jahren darum, mehr arabische Israelis zu rekrutieren. Die Bevölkerungsgruppe, die rund 20% der israelischen Einwohner ausmacht, sieht sich mit einer steigenden Kriminalitäts- und Mordrate konfrontiert. Allein 2019 wurden rund 90 israelische Araber ermordet, die Hauptgründe waren organisierte Kriminalität, Rache- und Ehrenmorde. Viele Araber werfen den israelischen Behörden, insbesondere den Sicherheitskräften, Untätigkeit vor.

 

Israel: Politischer Stillstand schadet sozial Schwachen

Der andauernde politische Stillstand in Israel und die damit einhergehende Einschränkung öffentlicher Ausgaben schadet insbesondere den bedürftigen Menschen des Landes. „Die Schwächsten sind am stärksten betroffen“, warnt Prof. Karnit Flug vom Israelischen Demokratie-Institut, einem Forschungs- und Aktionszentrum in Jerusalem. Staatlich geförderte Sozialdienste müssten nun private Spender suchen. Es fehlten z.B. die nötigen Mittel, Hilfsdienste für Menschen mit Behinderung oder die Gesundheitsversorgung für Arme zu verbessern, meint Flug. Da die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu seit Dezember 2018 nur noch geschäftsführend im Amt ist, konnte für 2020 bisher kein neuer Haushalt verabschiedet werden. Zahlungen an die verschiedenen Ressorts erfolgen nun Monat für Monat auf Grundlage des Haushalts von 2019. Auch die israelische Armee ist betroffen: Ihr üblicherweise mehrjähriges Budget endete 2019, ein neues wird dringend benötigt, um die Umsetzung langfristiger Pläne zu ermöglichen. Aktuellen Umfragen zufolge wird bei den am 2. März anstehenden dritten Parlamentswahlen innerhalb eines Jahres erneut kein klares Ergebnis erwartet.

Gebetsanliegen: Bitte beten Sie mit uns für die anstehenden Knesset-Wahlen. Beten wir für eine handlungsfähige Regierung, die die verschiedenen Herausforderungen Israels mit Weisheit bewältigen kann.

 

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