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Israel: Über 2.000 positiv Getestete

ICEJ-Nachrichten vom 27. Juli 2021

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Posted on: 
27 Jul 2021
Israel: Über 2.000 positiv Getestete

In Israel sind am Montag 2.212 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es ist der höchste tägliche Anstieg der Corona-Fallzahlen seit März. Die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 13.147. Bei mindestens 10% von ihnen soll es sich Medienberichten zufolge um Reiserückkehrer handeln. Inzwischen sind 138 Personen schwer an Covid-19 erkrankt, etwa doppelt so viele wie vor einer Woche. Israels Regierung sieht die Zahl der Schwererkrankten als Basis für eine mögliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Einen erneuten Lockdown hat sie bisher abgelehnt und stattdessen auf die Durchsetzung der Masken- und Quarantänepflicht sowie die Ausweitung der Impfkampagne gesetzt. Am Donnerstag beschloss das Kabinett die Wiedereinführung des „Grünen Passes“ für Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern sowie für Fitnessstudios, Restaurants und Synagogen, Kirchen und Moscheen. Zutritt erhalten dann nur Personen, die geimpft oder genesen sind oder ein negatives Testergebnis vorweisen können. Ab dem 8. August sollen Corona-Tests zudem kostenpflichtig werden. Außerdem stufte die Regierung weitere Länder, Großbritannien, Georgien, Zypern und die Türkei, als Hochrisikogebiete ein, für die ein Reiseverbot gilt.

Foto: Pixabay, Teststation, Symbolbild

Brände in Südisrael, Explosion in Gaza

Terroristen im von der islamistischen Terrororganisation Hamas beherrschten Gazastreifen haben am Sonntag Brandballons nach Südisrael geschickt und mehrere Brände verursacht. Die israelische Armee bombardierte daraufhin Stellungen der Hamas. Ein Stützpunkt der Terroristen soll sich in der Nähe ziviler Einrichtungen befunden haben, darunter eine Schule. Israel hat der Hamas und anderen im Gazastreifen agierenden Terrororganisationen wiederholt vorgeworfen, Waffen und Munition gezielt in der Nähe von Zivilisten zu deponieren. Am Donnerstag ereignete sich eine Explosion in einem Waffendepot des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ). Das Depot befand sich in einem mehrstöckigen Haus in der Nähe eines Marktes in Gaza-Stadt. Ein Palästinenser wurde getötet, 14 weitere verletzt, darunter sechs Kinder. Teile des Hauses stürzten ein, anliegende Häuser und Geschäfte wurden beschädigt. Die genaue Ursache der Explosion ist weiterhin unklar, der PIJ übernahm jedoch die Verantwortung. „Statt der Aufforderung der UN nachzukommen, den Gazastreifen wiederaufzubauen, produzieren Terrororganisationen weiterhin Waffen und bauen ihre militärischen Stützpunkte weiter aus“, sagte Israels Militärsprecher Avischai Adrai. „Diese Terrororganisationen lagern ihre Waffen inmitten von Wohngebieten und unter Zivilisten, die sie damit direkter Gefahr aussetzen.“ Im Gazastreifen kommt es immer wieder zu Explosionen, verursacht von Waffen, die in Wohnhäusern gelagert werden. Im Januar wurde ein Wohnhaus zerstört, als Terroristen dort mit Sprengstoff hantierten. Dabei wurden 30 Menschen verletzt.

Olympia: Gedenken an Opfer des München-Attentats von 1972

In einer Schweigeminute ist am Freitag der elf israelischen Sportler gedacht worden, die während der Olympischen Spiele 1972 in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurden. Es ist das erste offizielle Gedenken an die Ermordeten während einer Olympia-Eröffnungsfeier. „Wir gedenken insbesondere jener, die ihr Leben während der Olympischen Spiele verloren“, sagte der Stadionsprecher. „Eine Gruppe nimmt in unserer Erinnerung einen besonderen Platz ein: die Angehörigen der israelischen Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München.“ Am 5. September 1972 waren bei einer Geiselnahme durch palästinensische Terroristen der Terrororganisation Schwarzer September zwei Israelis im Olympischen Dorf und neun weitere auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck, während eines gescheiterten Befreiungsversuchs, ermordet worden. Seitdem setzten sich die Hinterbliebenen für eine offizielle Ehrung der Opfer durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) ein. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London, vierzig Jahre nach dem Attentat, hatte sich das IOC noch geweigert, eine Gedenkminute während der Eröffnungsfeier abzuhalten. „Endlich gibt es Gerechtigkeit für unsere Ehemänner, Söhne und Väter“, sagten die Witwen Ankie Spitzer und Ilana Romano am Freitag. „Wir haben 49 Jahre gekämpft und nie aufgegeben. Wir können unsere Tränen nicht zurückhalten. Dies ist der Moment, auf den wir gewartet haben.“

Afrikanische Union: Israel erhält Beobachterstatus

Israel wird der Afrikanischen Union (AU) als Beobachterstaat beitreten. Das gab das israelische Außenministerium am Donnerstag bekannt. „Dies ist ein Feiertag für israelisch-afrikanische Beziehungen“, sagte Außenminister Jair Lapid. Israel war bis 2002 Beobachter bei der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), der Vorgängerorganisation der AU, die 2002 aufgelöst wurde. Den Beobachterstatus bei der AU verlor der jüdische Staat auf Druck des damaligen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi. Die AU ist die wichtigste politische und wirtschaftliche Organisation afrikanischer Staaten. Sie zählt 55 Mitglieder, Israel unterhält Beziehungen zu 46 von ihnen. Als Beobachterstaat hofft Israel, bestehende Kooperationen mit einzelnen Staaten, u.a. in der Sicherheitspolitik, der Landwirtschaft und der Hightech-Industrie, weiter auszubauen und die Beziehungen zu jenen Staaten zu verbessern, die diplomatische Beziehungen bisher ablehnen. Algerien verurteilte die Aufnahme Israels in die AU, die „ohne vorangehende Beratungen mit allen Mitgliedstaaten“ erfolgt sei. Die Handlungen Israels seien „vollkommen unvereinbar mit den Werten“ der AU, deren „aktive Unterstützung der gerechten palästinensischen Sache“ unverändert bleibe, erklärte das algerische Außenministerium.

Israel: Drei verfügbare Medikamente wirksam gegen Covid-19

Israelische Wissenschaftler der Hebräischen Universität Jerusalem haben drei bereits zugelassene Medikamente gefunden, mit denen Covid-19 erfolgreich behandelt werden könnte. Bei Laborversuchen führten sie menschliche Zellen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, mit den Medikamenten zusammen. Fast 100% der Zellen überlebten. „Normalerweise wären etwa die Hälfte der Zellen zwei Tage nach Kontakt mit dem Virus abgestorben“, erklärte Prof. Isaiah Arkin, der die Neuverwendung bereits zugelassener Arzneimittel erforscht. Auf der Suche nach einer wirksamen Behandlung von Covid-19 hatten Arkin und seine Kollegen über 3.000 Medikamente untersucht. Bei den drei erfolgversprechenden Medikamenten handelt es sich um Darapladib, das bei Atherosklerose eingesetzt wird, Flumatinib, für die Behandlung von Krebserkrankungen, und ein Arzneimittel zur Hemmung von HIV. Arkin ist zuversichtlich, dass die Medikamente auch gegen Corona-Mutanten effektiv sein werden, da sie sich nicht gegen das Spike-Protein (Peplomer) des Virus richten, sondern gegen das Hüllprotein und das 3a-Protein. Im Gegensatz zum Spike-Protein, das sich bei Mutationen verändert, weisen Hüllprotein und 3a-Protein kaum Veränderungen auf. Der Vorteil der Neuverwendung zugelassener Arzneimittel ist, dass sie als sicher gelten und mögliche Nebenwirkungen bereits bekannt sind.

Israel testet Covid-19-Schluckimpfung

Israel wird in den kommenden Wochen mit klinischen Tests der ersten Schluckimpfung gegen Covid-19 beginnen. Es handelt sich um ein Vakzin des Unternehmens Oravax, ein im März gegründetes Joint Venture israelischer und indischer Pharmahersteller. Dabei wird die patentgeschützte, orale Verabreichungstechnologie von Oramed Pharmaceuticals (Jerusalem) und eine neue Impfstofftechnologie von Premas Biotech (Neu-Delhi) kombiniert. Sollte sich der Antigen-Impfstoff, der in einer Kapsel verabreicht wird, als wirksam erweisen, wäre das „eine Revolution für die ganze Welt“, sagte Nadav Kidron, Geschäftsführer von Oramed. Die Kapseln können bei Raumtemperaturen gelagert werden, was eine großflächige Verteilung vereinfachen würde. Für die Verabreichung sei zudem kein medizinisches Personal nötig, erklärte er. Oramed möchte den Impfstoff zunächst in Schwellenländern, wie z.B. Indien und Südamerika, auf den Markt bringen, wo bisher nur ein geringer Anteil der Bevölkerung geimpft wurde. Eine Zulassung durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA ist erst später geplant. Da die Oravax-Schluckimpfung auf drei Struktur-Proteine des Coronavirus abzielt, sollte es wirksamer gegen Covid-19 Mutanten sein als andere Impfstoffe, die sich allein gegen das Spike-Protein (Peplomer) richten, erklärte Kidron.


 

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