

Von:
ICEJ-Nachrichtenredaktion
Die Militärführungen Israels und einiger arabischer Staaten haben eine Grundsatzvereinbarung über Vorgehensweisen zur „schnellen Meldung von Bedrohungen aus der Luft“ getroffen. Berichten des Wall Street Journals vom Sonntag zufolge soll dies im März bei einem Treffen der Generalstabschefs und anderer hochrangiger Militärs aus Israel, Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA im ägyptischen Scharm El-Scheicherfolgt sein. Bei dem Treffen sei zudem besprochen worden, welche Streitkräfte auf welchen Vorfall reagieren sollen. Auf die nicht bindende Vereinbarung soll nun ein Abkommen auf politischer Ebene folgen. Israel hat sich bisher nicht zu dem Bericht geäußert. Das CENTCOM, das Regionalkommando der US-Streitkräfte für Nahost, Ostafrika und Zentralasien,erklärte lediglich, man setze sich „weiterhin für eine verstärkte regionale Zusammenarbeit und die Entwicklung einer integrierten Luft- und Raketenabwehrarchitektur zum Schutz unserer Streitkräfte und unserer regionalen Partner ein“. Vergangene Woche hatte Israels Verteidigungsminister Benny Gantz erklärt, eine „Allianz für Luftverteidigung im Nahen Osten“ habe bereits iranische Angriffe abgewehrt. Eine solche Allianz gebe es noch nicht, zitierte das Wall Street Journal einen israelischen Beamten, sie befinde sich jedoch „im Aufbau“. Hintergrund der Gespräche in Scharm El-Scheichund einer möglichen militärischen Zusammenarbeit zwischen Israel und arabischen Staaten, darunter Katar und Saudi-Arabien, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhalten, sind die Bedrohung durch den Iran sowie ein Wandel in der US-Außenpolitik, die dem Nahen Osten weniger Aufmerksamkeit schenkt und ihren Fokus mehr und mehr auf Russland und China richtet. (Foto: IDF, Israelische und ausländische Kampfflugzeuge bei der internationalen Militärübung "Blue Flag", Archivbild 2021)
Negev-Gipfel: Engere Zusammenarbeit
Diplomaten Israels, der USA und einiger arabischer Länder haben sich am Montag in Manama (Bahrain) auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Beim ersten Treffen des Lenkungsausschusses des „Negev-Gipfels“, dem Israel, Ägypten, Bahrain, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA angehören, einigte man sich auf die Einrichtung von sechs Arbeitsgruppen in den Bereichen regionale Sicherheit, Ernährungs- und Wassersicherheit, Energie, Gesundheit, Bildung und Toleranz sowie Tourismus. Jedes der sechs Länder wird den Vorsitz einer dieser Gruppen, die mehrmals im Jahr zusammenkommen sollen, übernehmen. „Es ist Teil der laufenden Bemühungen um den Aufbau einer regionalen Architektur, die sowohl militärischen als auch zivilen Charakter hat, mit einer bedeutenden amerikanischen Präsenz“, erklärte ein israelischer Diplomat. Der Name „Negev-Gipfel“ geht auf den im März in der israelischen Negev-Wüste abgehaltenen Gipfel der Außenminister der sechs Länder zurück.
Hamas: Gesundheit israelischer Geisel verschlechtert
Die Gesundheit einer im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geisel soll sich verschlechtert haben. Das behauptete die in der Enklave herrschende islamistische Terrororganisation Hamas am Montag. Bisher ist nicht bekannt, um welche Geisel es sich handelt. Zwei israelische Zivilisten, der äthiopisch-jüdische Avera Mengistu und der Beduine Hisham al-Sayed, werden seit 2014 bzw. 2015 im Gazastreifen festgehalten. Zuvor waren sie über den Gaza-Grenzzaun geklettert. Ihren Familien zufolge sind beide psychisch krank. Israelische Experten vermuten, dass es sich bei der Meldung um eine Provokation seitens der Terroristen handeln könnte, u.a. um Druck auf Israel auszuüben, ihren Bedingungen für eine Freilassung zuzustimmen. Israel verhandelt seit mehreren Jahren mit ägyptischer Hilfe über eine Freilassung der Geiseln. Immer wieder gibt es Meldungen, ein Gefangenenaustausch stünde kurz bevor. „Die Hamas hat heute bewiesen, dass sie eine zynische und kriminelle Terrororganisation ist, die entgegen allen internationalen Konventionen und Gesetzen psychisch kranke Zivilisten sowie die sterblichen Überreste von zwei israelischen Soldaten festhält“, sagte Premierminister Naftali Bennett am Montag. Neben Mengistu und al-Sayed befinden sich seit dem Gazakrieg 2014 auch die sterblichen Überreste der Soldaten Hadar Goldin und Oron Shaul in der Gewalt der Terroristen, die behaupten, die beiden seien noch am Leben. Letztes Jahr hatte der katarische Fernsehsender Al-Jazeera eine Audioaufnahme in gebrochenem Hebräisch veröffentlicht, in der eine Person behauptet, ein in Hamas-Geiselhaft befindlicher israelischer Soldat zu sein. Israel geht davon aus, dass die Aufnahme nicht authentisch ist, sondern einen Versuch darstellt, die israelische Öffentlichkeit zu manipulieren.
Hisbollah errichtet Wachposten an israelischer Grenze
Die schiitisch-libanesische Terrororganisation Hisbollah hat in den vergangenen Wochen rund 15 Wachposten entlang der libanesisch-israelischen Grenze errichtet. Angaben der israelischen Armee zufolge geschehe dies unter dem Deckmantel der libanesischen Umweltschutzorganisation „Grün ohne Grenzen“, die der Hisbollah nahesteht und vor allem im Südlibanon aktiv ist. Die Posten sind rund um die Uhr von Hisbollah-Kämpfern bemannt und befinden sich teilweise nur wenige Meter von der international anerkannten Grenze, der sog. „blauen Linie“, und somit von israelischen Armee-Stützpunkten entfernt. „Wir können die [Hisbollah-]Kämpfer sehen. Wir kennen sie: ihre Namen, wo sie herkommen und wo sie arbeiten”, sagte Generalmajor Amir Baram, Kommandeur des Nordkommandos der israelischen Armee. Er warnte, die israelische Armee werde „die komplette Infrastruktur zerstören“ und sie „auf Null reduzieren“. Israel sieht in den Hisbollah-Wachposten einen Verstoß gegen Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates, die u.a. die Präsenz paramilitärischer Gruppen südlich des libanesischen Litani-Flusses untersagt. Die israelische Armee hat bereits in der Vergangenheit gewarnt, Posten der Umweltschützer würden in Wahrheit von der Hisbollah zu Aufklärungszwecken genutzt. 2017 erklärte die im Südlibanon stationierte UN-Beobachtermission UNIFIL, zwar habe die Organisation in der Gegend Bäume gepflanzt, „unautorisierte bewaffnete Personen“ oder Verstöße gegen Resolution 1701 seien jedoch nicht beobachtet worden.
Türkei verhaftet iranische Attentäter
Türkische Sicherheitskräfte haben vergangene Woche mehrere Personen verhaftet, die Mordanschläge auf Israelis geplant haben sollen. Das berichteten türkische Medien am Donnerstag. Der türkischen Nachrichtenagentur IHA zufolge sollen acht Verdächtige, darunter einige iranische Staatsbürger, an mehreren Adressen in Istanbul verhaftet worden sein. Zudem sei eine „große Menge Waffen und Munition“ sichergestellt worden. Drei weitere iranische Zellen, als Geschäftsleute, Touristen und Studenten getarnt, sollen sich laut IHA weiterhin in Istanbul aufhalten, mit dem Ziel, Israelis zu ermorden oder zu entführen. Am Donnerstag reiste Israels Außenminister Jair Lapid zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu nach Ankara. „Das Leben israelischer Bürger konnte dank der Zusammenarbeit Israels und der Türkei gerettet werden“, sagte Lapid bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Während seines Besuchs traf er auch Hakan Fidan, Chef des türkischen Nachrichtendienstes MİT und Vertrauter von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Nach Bekanntwerden der Verhaftungen kündigten die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) an, ihren langjährigen Nachrichtendienstchef Hossein Taeb, der laut israelischen Medienberichten für die Planung der Anschläge auf Israelis in der Türkei verantwortlich ist, zu ersetzen. Seitdem Ende Mai ein hochrangiger IRGC-Kommandeur von Unbekannten getötet worden war, ist Israel wegen möglicher iranischer Vergeltungsschläge besorgt. Mitte Juni hob es die Reisewarnung für Istanbul auf die höchste Warnstufe an. Israelis wurden aufgefordert, die Stadt umgehend zu verlassen. Es wird vermutet, dass sich aktuell 2.000 Israelis in der Türkei aufhalten.