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Israel: Drittimpfung für Immunschwache

ICEJ-Nachrichten vom 13. Juli 2021

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Posted on: 
13 Jul 2021
Israel: Drittimpfung für Immunschwache

Israels Gesundheitsministerium hat am Montag eine dritte Covid-19-Impfung für Personen mit geschwächtem Immunsystem genehmigt. „Die Hinweise verdichten sich, dass Patienten mit Immunosuppression nach der Verabreichung von zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffes nicht ausreichend Antikörper bilden“, erklärte Dr. Emilia Anis, Leiterin der epidemiologischen Abteilung des Gesundheitsministeriums. Das Scheba Medical Center, Israels größtes Krankenhaus, lud noch am selben Tag dutzende Herztransplantationspatienten zu einer Drittimpfung ein. Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums, die von der Mehrheit der israelischen Mediziner begrüßt wird, erfolgte ohne vorherige Zulassung durch Aufsichtsbehörden wie die US-amerikanische FDA. Die Mehrheit der israelischen Erwachsenen ist bereits zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Eine Drittimpfung für Personen mit einem gesunden Immunsystem ist bislang nicht geplant. Am Montag wurden in Israel 730 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 4.623, von ihnen sind 45 Personen schwer erkrankt. Letzte Woche starben acht Personen mit oder an dem Coronavirus. Israels Regierung plant, einige Corona-Maßnahmen wieder einzuführen, wie z.B. eine Testpflicht für ungeimpfte Teilnehmer von Hochzeitsfeiern oder Kultur- und Sportveranstaltungen.

Foto: Unsplash, Covid-19-Impfstoff, Symbolbild

Archäologen entdecken 3.100 Jahre alte Inschrift

Archäologen in Israel haben eine Inschrift entdeckt, die möglicherweise aus der biblischen Zeit der Richter stammt. Drei rund 3.100 Jahre alte Tonscherben, die von einem kleinen Gefäß stammen, sind mit fünf Buchstaben in proto-kanaanäischer Schrift (auch proto-sinaitisch genannt) beschrieben. Die Inschrift kann als „Jerubbaal“ gelesen werden, ein Name des biblischen Richters Gideon (Richter 6,32). Das gab die Hebräische Universität Jerusalem am Montag in ihrem Jerusalemer Journal für Archäologie bekannt. „Jerubbaal ist die logischste und sinnvollste Lesart und ich halte es für ziemlich sicher“, erklärte der Epigraphiker Prof. Christopher Rollston von der George-Washington-Universität in Washington D.C., der den Text entziffert hatte. Ob das Gefäß dem biblischen Richter oder einem anderen Jerubbaal gehört hatte, ist nicht klar. In Israel wurden bisher nur knapp eine Handvoll weiterer Inschriften aus derselben Epoche gefunden. Der Fund hilft auch, die Zeitspanne zwischen der kanaanitischen Besiedelung und der Eroberung Kanaans durch die Israeliten besser zu verstehen. „Über Jahrzehnte hinweg gab es hier praktisch keine Inschriften aus dieser Zeit. Manche sagten sogar, dass es damals kein Alphabet gegeben habe, dass es keine Schreiber gegeben habe und dass die Bibel daher viel später geschrieben worden sein muss“, sagte Epigraphiker und Historiker Michael Langlois. Die wenigen bisher gefundenen Inschriften würden jedoch nicht nur belegen, wie sich das Alphabet entwickelte, sondern auch, dass „es eine Kontinuität in der Kultur, in der Sprache und in den Traditionen gab.“ Die Inschrift stammt aus einer zwischen Kirjat Gat und Lachisch gelegenen Ausgrabungsstätte, rund 70 Kilometer südwestlich von Jerusalem. Seit 2015 arbeitet hier ein Team von Forschern der Hebräischen Universität Jerusalem, der israelischen Altertumsbehörde und der Macquarie-Universität Sydney.

Grenze zum Libanon: Israel verhindert Waffenschmuggel

Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht zum Samstag 43 Handfeuerwaffen und Munition im Wert von rund 695.000 Euro abgefangen, die aus dem Libanon nach Israel geschmuggelt wurden. Es wird vermutet, dass sie für arabische Israelis bestimmt waren, die Kontakte zu Terrororganisationen unterhalten und in Israel Terroranschläge verüben sollten. Es handelt sich um den größten Schmuggelversuch seit Jahren, sowohl in der Anzahl als auch in der Qualität der Waffen. Da der Libanon von einer schweren Finanzkrise erschüttert wird, geht Israel davon aus, dass die schiitisch-libanesische Terrororganisation Hisbollah eine direkte Konfrontation mit dem jüdischen Staat vermeiden will. Stattdessen würden die Terroristen versuchen, andere für einen Anschlag innerhalb Israels zu mobilisieren. „Wie viel Milch für Kinder, wie viele Windeln, wie viele Liter Treibstoff und wie viele Medikamente könnte man mit diesem Geld für die libanesischen Bürger kaufen“, sagte Avischai Adrai, Sprecher der israelischen Armee angesichts des Wertes der sichergestellten Waffen. Seit Anfang 2021 wurden bei dutzenden Schmuggelversuchen an Israels Nordgrenze über 120 Gewehre und Pistolen abgefangen. Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass einige Schmuggelversuche erfolgreich gewesen sein könnten.

Gaza-Grenze: Bewaffnete Palästinenser abgefangen

Die israelische Armee hat am Samstag vier Palästinenser verhaftet, nachdem diese über den Gaza-Grenzzaun nach Israel eingedrungen waren. Drei der Palästinenser waren mit Messern bewaffnet. Trotz ober- und unterirdischer Sicherheitsanlage entlang der Grenze zur von der islamistischen Terrororganisation Hamas beherrschten Enklave bestehen weiterhin Lücken im Grenzzaun. Immer wieder versuchen palästinensische Terroristen, diese zu nutzen, um Terroranschläge gegen Israelis zu verüben. Im Juni war ein Mann, bewaffnet mit einer selbstgebastelten Bombe, einer Handgranate und zwei Messern, nach Israel eingedrungen. Im Mai drang ein mit mehreren Messern bewaffneter Palästinenser nach Israel ein. Rund fünf Kilometer vom Grenzzaun entfernt griff er einen israelischen Sicherheitsmann an und verletzte ihn.

Gebetsanliegen: Bitte beten Sie für die israelischen Soldaten und Sicherheitskräfte um Wachsamkeit, Stärke und Weisheit, dass es ihnen weiterhin gelingt, drohende Gefahren abzuwenden, Terroristen aufzuspüren und Waffenschmuggel zu unterbinden.

Bennett trifft Abdullah II. in Amman

Premierminister Naftali Bennett hat vergangene Woche Jordaniens König Abdullah II. in Amman getroffen. Das Treffen, das im Geheimen stattfand, ist das erste zwischen einem israelischen Regierungschef und dem Monarchen seit 2018. Das Verhältnis zwischen Abdullah und dem ehemaligen Premierminister Benjamin Netanjahu galt als schlecht. Zwei Tage später traf Außenminister Jair Lapid seinen jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi an der jordanisch-israelischen Grenze. Dabei kündigten sie an, dass Israel dieses Jahr 50 Millionen Kubikmeter Wasser an Jordanien liefern wird. Jordanien, eines der trockensten Länder der Welt, wird von einer schweren Dürre geplagt. Die Wasserknappheit hat sich in den letzten Jahren verschärft, seitdem das Land rund 1,8 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen hat. Laut einem Abkommen von 1994 sollte Israel Jordanien mit 50 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr versorgen, hat bisher aber nur rund 10 Millionen Kubikmeter jährlich geliefert. Außerdem vereinbarten die beiden Außenminister, dass jordanische Exporte in die Palästinensergebiete im Westjordanland von rund 135 Millionen auf 590 Millionen Euro aufgestockt werden können. Trotz des 1994 unterzeichneten Friedensvertrags ist die Beziehung zwischen Israel und Jordanien schwierig. Zuletzt kam es im März zu einem diplomatischen Schlagabtausch, nachdem Jordaniens Kronprinz Hussein einen Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem abgesagt und Israel bezichtigt hatte, ihn daran gehindert zu haben. Während des Hamas-Raketenkriegs im Mai beschuldigte Abdullah Israel, die Palästinenser provoziert zu haben und für die Eskalation verantwortlich zu sein.


 

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