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Israel eröffnet raketensichere Blutbank

ICEJ-Nachrichten vom 03. Mai 2022

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Posted on: 
3 Mai 2022
Israel eröffnet raketensichere Blutbank

In Israel ist am Montag die wohl sicherste Blutbank der Welt eingeweiht worden. Drei Stockwerke des sechsstöckigen Blutzentrums in Ramle (Zentralisrael) befinden sich unter der Erde - geschützt vor Terroranschlägen, Raketen, Angriffen mit biologischen oder chemischen Waffen sowie Erdbeben. Es ist außerdem gegen Cyberattacken geschützt. Ab dem Sommer soll die Blutbank des nationalen Rettungsdienstes Magen David Adom (Roter Davidstern) vollständig in Betrieb genommen werden. Dann würden fast alle Blutreserven des Landes, sowohl für Soldaten als auch Zivilisten, hier gelagert werden. Im bisherigen Gebäude, erbaut in den 1980er Jahren, mussten während Raketenangriffen immer wieder Blutspenden unterbrochen und Blutreserven in Schutzbunker verlegt werden. In den drei überirdischen Stockwerken, die jeweils über ihre eigenen Schutzbunker verfügen, befinden sich u.a. ein Blutspendezentrum sowie eine Muttermilchbank. Die drei unterirdischen Stockwerke sind mit besonders dicken Zementwänden, Explosionsschutztüren, Luftschleusen und Luftfiltersystemen ausgestattet, die das Weiterarbeiten auch bei einem Angriff mit biologischen und chemischen Waffen ermöglichen. Dort sind Labore sowie eine Garage untergebracht, in der Krankenwagen mit Blutkonserven beladen werden können. Im untersten Stockwerk können auf einer 300 Quadratmeter großen Fläche bis zu 500.000 Bluteinheiten gelagert werden. „Israel lebt in einer gefährlichen Nachbarschaft, aber dank dieser Hochsicherheitseinrichtung kann der Rettungsdienst auch inmitten schlimmster Bedingungen Leben retten“, erklärte Catherine Reed, Geschäftsführerin der Organisation „American Friends of Magen David Adom“, die den Großteil der Baukosten von 135 Millionen US-Dollar (ca. 128 Millionen Euro) finanzierte. (Foto: MDA/Facebook, Neue Blutbank in Ramle)

Lapid: Lawrows Hitler-Behauptung „unverzeihlich“

Die Behauptung, Adolf Hitler habe „jüdisches Blut“ gehabt, ist „unverzeihlich und skandalös“. Das sagte Israels Außenminister Jair Lapid in Reaktion auf die Äußerungen seines russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am Sonntag. Im italienischen Fernsehen hatte Lawrow behauptet, „es wird immer gesagt: ‚Wie kann es eine Nazifizierung geben, wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Jude ist?‘ Ich kann mich irren. Aber Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Seit einiger Zeit hören wir von weisen jüdischen Leuten, dass die schlimmsten Antisemiten meistens Juden sind.“ Lapid schrieb auf Twitter, „Juden haben sich im Holocaust nicht selbst ermordet. Die niederträchtigste Form des Rassismus gegen Juden ist, die Juden selbst des Antisemitismus zu bezichtigen.“ Das israelische Außenministerium bestellte am Montag den russischen Botschafter Anatoli Viktorow zu einem „klärenden Gespräch“ ein. Die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem) erklärte, „Lawrow propagiert die Umkehrung des Holocausts - er macht die Opfer zu Verbrechern, indem er die völlig unbegründete Behauptung aufstellt, Hitler sei jüdischer Abstammung gewesen“.

Jom HaSikaron: Israel gedenkt der Gefallenen und Terroropfer

Israel begeht am heutigen Dienstagabend und am Mittwoch den Jom HaSikaron, den Gedenktag für die gefallenen Soldaten und für die Opfer von Terrorismus. Seit 1860 sind 24.068 Soldaten und Polizisten in der Verteidigung des jüdischen Staates gefallen. 56 von ihnen starben im vergangenen Jahr. Zusätzlich starben 84 Veteranen an den Folgen von Verletzungen, die sie während ihres Dienstes erlitten hatten. Die Zahl der von Terroristen ermordeten Zivilisten stieg auf 4.217 Personen. Am Dienstagabend und Mittwochmorgen werden landesweit die Sirenen heulen, während die Bevölkerung im Gedenken innehält. Am Jom HaSikaron finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, u.a. auf dem Vorplatz der Klagemauer und auf dem Herzl-Berg in Jerusalem. Im Laufe des Tages werden rund 1,5 Millionen Israelis die Gräber ihrer Lieben auf den 52 Militärfriedhöfen im Land besuchen. Am Mittwochabend wird dann die Trauer in Freude umschlagen, wenn der jüdische Staat sein 74-jähriges Bestehen feiert.

Nach Hetz-Predigt: Jerusalemer Scheich angeklagt

Ein muslimischer Scheich (56) aus Ostjerusalem ist am Montag wegen Aufhetzung zur Gewalt angeklagt worden. Issamat Hamuri hatte vor knapp zwei Wochen in einer Predigt vor 200 Personen für die „Befreiung der Al-Aksa mit Waffen und Gewalt“ aufgerufen. Außerdem hatte er Hamas-Führer Mohammed Deif, Kommandeur der Qassam-Brigaden, gelobt. Der Vorfall ereignete sich während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, kurz vor Beginn des jüdischen Passah-Festes. In den letzten Wochen kam es fast täglich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Arabern, meist Jugendliche und junge Erwachsene, und israelischen Sicherheitskräften. Es ist unklar, ob Hamuris „Predigt” eine direkte Auswirkung darauf hatte. Hamuris Anwalt erklärte, mit der Anklage bezwecke Israel, „Menschen einzuschüchtern und davon abzuhalten, die Al-Aksa-Moschee zu besuchen“. 2020 wurde der arabisch-israelische Kleriker Raed Salah zu einer 28-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er einen tödlichen Anschlag auf dem Tempelberg gelobt hatte. Er wurde im Dezember 2021 vorzeitig freigelassen und in seiner Heimatstadt Umm al-Fahm (Nordisrael) wie ein Held willkommen geheißen.

Israeli stirbt bei Terroranschlag in Ariel

Bei einem Terroranschlag in Ariel (Judäa und Samaria) ist am Freitag ein Israeli getötet worden. Zwei Kämpfer (21 und 20) der Qassam-Brigaden der islamistischen Terrororganisation Hamas fuhren mit ihrem Auto zum Ortseingang Ariels und schossen mit zwei handgefertigten Maschinenpistolen auf das Wachhaus. Der Sicherheitsmann Wjatscheslaw Golev (23) starb, als er sich schützend vor seine Kollegin stellte, mit der er seit wenigen Wochen verlobt war. Sie überlebte den Anschlag unverletzt. Die Terroristen konnten zunächst entkommen, wurden aber nach einer 20-stündigen Suche von israelischen Sicherheitskräften in der nahegelegenen Ortschaft Qarawat Bani Hassan verhaftet. Die Qassam-Brigaden lobten den Anschlag und sagten, es würde „nicht der letzte“ bleiben. In den letzten Wochen wurden in Israel 15 Personen von Terroristen ermordet.

 


 

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