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ICEJ-Nachrichtenredaktion
Israel begeht heute seinen 74. Unabhängigkeitstag. Traditionell wird dieser Tag landesweit mit Freunden und Familie gefeiert, die Menschen treffen sich zu Grillpartys in den Nationalparks, in Naturreservaten und an den Stränden. Höhepunkt ist wie jedes Jahr die Flugparade der israelischen Luftwaffe. Kampfjets, Helikopter, ein Betankungsflugzeug und erstmals auch Militärdrohnen werden verschiedene Landesteile überfliegen. Auch mehrere Militärbasen öffnen heute ihre Pforten für Besucher. Außerdem erfolgt wie jedes Jahr der Internationale Bibel-Wettbewerb, die Verleihung des Israel-Preises sowie die Ehrung von 120 herausragenden israelischen Soldaten und Offizieren. „74 Jahre der Unabhängigkeit haben uns gelehrt, dass wenn das Volk Israel vereint ist, uns niemand besiegen kann“, sagte Premierminister Naftali Bennett während der offiziellen Feierlichkeiten auf dem Herzl-Berg in Jerusalem. (Foto: Pixabay, Israelfahne, Symbolbild)
Über 9,5 Millionen Israelis
Anlässlich des Unabhängigkeitstags hat Israels Zentrales Statistikamt aktuelle demographische Daten veröffentlicht. Die israelische Bevölkerung zählt demnach 9.506.000Personen. Davon sind rund 73,9 % (ca. 7,02 Millionen) Juden, rund 21% (ca. 2 Millionen) Araber und rund 5% (ca. 478.000) Angehörige anderer Minderheiten. Etwa 79% der jüdischen Israelis sind im Land geboren. Seit dem letztem Unabhängigkeitstag sind 191.000 Babys geboren worden, 55.000 Menschen gestorben und 38.000 Personen nach Israel eingewandert. (Etwa die Hälfte der Neueinwanderer stammen aus der Ukraine und Russland.) 28% der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre, 12% älter als 64 Jahre.
Gebetsanliegen: Danken wir Gott für Israels Wiedererlangung der Unabhängigkeit vor 74 Jahren und seine Bewahrung und sein Wirken in den letzten Jahrzehnten. Beten wir weiterhin um seinen Segen und seinen Schutz über Israel.
Guterres fordert Entwaffnung der Hisbollah
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat zur Entwaffnung der schiitisch-libanesischen Terrororganisation Hisbollah aufgerufen. Deren „hochentwickelte militärische Fähigkeiten außerhalb der Kontrolle durch die libanesische Regierung bleiben Anlass zu großer Sorge“, erklärte Guterres in einem dem UN-Sicherheitsrat am Mittwoch vorgelegten Bericht. Die libanesische Regierung solle „ihr Bemühen verstärken, das Gewalt- und Waffenmonopol in ihrem gesamten Hoheitsgebiet zu erlangen“, sagte Guterres. Er forderte andere Länder dazu auf, die Hisbollah zur Wandlung von einer bewaffneten Organisation zu einer „rein zivilen politischen Partei“ zu bewegen. Die für den 15. Mai angesetzten Parlamentswahlen sollen „frei, fair, transparent und inklusiv“ ablaufen, forderte er. Es sind die ersten Parlamentswahlen in dem krisengeschüttelten Mittelmeerland nach den Explosionen im Hafen von Beirut 2020, bei denen 218 Menschen ums Leben kamen, 7.000 verletzt und rund 300.000 obdachlos wurden. Guterres forderte eine „rasche, unabhängige, gründliche und transparente Untersuchung“ und betonte, „die Unabhängigkeit der Justiz muss respektiert werden.“ Ermittlungen zu den Explosionen machten bisher kaum Fortschritte, da die Hisbollah seit Monaten bemüht ist, den vorsitzenden Richter Tarek Bitar als inkompetent und voreingenommen zu diskreditieren. Bitar, der als unpolitisch und diskret gilt, hatte den Fokus seiner Ermittlungen auf Verbündete der Terrororganisation gelegt.
Mossad vereitelt iranischen Anschlag in der Türkei
Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad soll ein Mitglied der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) zu Anschlagsplänen gegen einen in der Türkei befindlichen israelischen Diplomaten verhört haben. Das berichteten israelische Medien am Samstag. Der Fernsehsender Channel 12 veröffentlichte eine Audioaufnahme, die von dem Iraner stammen soll. Das Verhör erfolgte auf iranischem Territorium, im Haus des Terroristen, und soll bereits ein Jahr zurückliegen. Neben dem Mordanschlag auf den Diplomaten in Istanbul soll der Iraner, Mitglied der Quds-Brigaden, einer Eliteeinheit der IRGC, auch Anschläge gegen einen US-amerikanischen General in Deutschland und einen Journalisten in Frankreich geplant haben. Weder Israel noch die Türkei haben sich bisher offiziell dazu geäußert. Im Februar wurde bekannt, dass israelische und türkische Ermittler in den letzten zwei Jahren zahlreiche gegen Israelis in der Türkei geplante Anschläge vereiteln konnten. Hinter den meisten Anschlagsplänen stand demnach die Terrororganisation Islamischer Staat, mindestens einer soll jedoch auf den Iran zurückzuführen gewesen sein.
Israel „unvorbereitet“ auf Angriffe auf Gefahrgutanlagen
Israel ist nicht auf Raketen- oder Drohnenangriffe auf Gefahrgut- und Industrieanlagen vorbereitet. Laut einem Bericht des staatlichen Rechnungsprüfers, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde, seien die Anlagen nicht ausreichend geschützt; Sicherheits- und Rettungsdienste, einschließlich der israelischen Armee, nicht angemessen auf die bei einem möglichen Austritt gefährlicher Substanzen notwendigen Maßnahmen vorbereitet. Einige von tausenden israelischen Gefahrgutanlagen befinden sich inmitten dichtbesiedelter Gebiete. Schätzungen zufolge leben 3,2 Millionen Israelis in Gebieten, wo sie im Katastrophenfall gesundheitsgefährdenden Substanzen ausgesetzt sein könnten. Die israelische Armee hat angekündigt, das Heimatfrontkommando werde die im Bericht genannten „Empfehlungen, abhängig von Ressourcen und Prioritäten, umsetzen“. Sie bekräftigte jedoch, dass 99% der Anlagen gegen Angriffe geschützt seien. Der Bericht bemängelte zudem, dass Israel nicht auf Cyberattacken auf solche Gefahrgutanlagen vorbereitet sei, die nicht als Teil der kritischen Infrastruktur gelten. Der Iran hat in den letzten Jahren bereits mehrere erfolgreiche Cyberangriffe gegen israelische Einrichtungen ausgeführt und auch seine Angriffe mit Drohnen verstärkt. Hassan Nasrallah, Führer der schiitisch-libanesischen Terrororganisation Hisbollah, hatte bereits in der Vergangenheit mit Attacken auf Öl- und Chemieraffinerien in der Bucht von Haifa gedroht. Während des Libanonkriegs 2006 feuerten die Terroristen hunderte Raketen auf die nordisraelische Metropolregion, wo etwa 1,1 Millionen Menschen leben.
Berg Ebal: Althebräische Inschrift des Gottesnamens entdeckt
Archäologen haben auf dem Berg Ebal, nahe dem biblischen Ort Sichem (Nablus) in Judäa/Samaria, die möglicherweise älteste bekannte hebräische Inschrift mit dem Namen Gottes, JHWH, entdeckt. Dr. Scott Stripling und ein Team internationaler Wissenschaftler stellten die zwei mal zwei Zentimeter große Bleitafel, auf der neben dem Gottesnamen einige Flüche festgehalten sind, Ende März auf einer Pressekonferenz in Houston/USA vor. Sollte tatsächlich bewiesen werden, dass die Tafel, wie Stripling vermutet, aus der späten Bronzezeit (ca. 1200 v. Chr.) stammt, würde das bedeuten, dass die Israeliten entgegen der unter Wissenschaftlern gängigen Ansicht bereits zum Zeitpunkt der Eroberung Kanaans lesen und schreiben konnten. Demnach könnten biblische Berichte bereits in der Zeit aufgezeichnet worden sein, in der sie sich ereigneten. Die Inschrift wäre damit auch rund 500 Jahre älter als der bisher älteste Fund des Tetragramms JHWH. Der Text ist überwiegend in proto-kanaanäischer Schrift geschrieben, einige der Buchstaben sind ägyptischen Hieroglyphen entnommen. Es handle sich um eine Art Vertrag, bei dessen Bruch die aufgezählten Flüche drohen, erklärte Prof. Gerschon Galil von der Universität Haifa, der bei der Entzifferung geholfen hatte. Die Tafel wurde in einem Erdaushub entdeckt, der auf Ausgrabungen in den 1980er Jahren zurückgeht und 2019 erneut untersucht wurde. Der Erdaushub stammt von der Ausgrabungsstätte zweier übereinander errichteter Altäre. Laut 5. Mose 27 und Josua 8 errichteten die Israeliten auf dem Berg Ebal einen Altar und riefen die von Gott angeordneten Segens- und Fluchworte aus. Bisher ist der Fund noch nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht worden. Außerdem wurden bisher keine klaren Aufnahmen und Scans der Inschrift publik gemacht, anhand derer andere Wissenschaftler sie untersuchen könnten. Auf die Frage, warum die Archäologen stattdessen zuerst die Presse informierten, erklärte Galil, aufgrund der Gewichtigkeit des Fundes wollten sie die Meldung einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen.