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ICEJ-Nachrichtenredaktion
„Mit den meisten Start-Up-Unternehmen pro Einwohner kann Israel zum ‚Klima-Innovationsland‘ werden.“ Das sagte Israels Premierminister Naftali Bennett beim Klimagipfel am Montag in Glasgow. Mit der technologischen Kreativität und dem Innovationsgeist seiner Bevölkerung werde Israel einen großartigen Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Israel habe die Wüste zum Blühen gebracht und sei, obwohl eines der trockensten Länder der Erde, weltweit führend in Wasserinnovationen. Bennett forderte Hightech-Unternehmen und Innovatoren auf, „statt eine weitere trendige App zu entwickeln“, neue Start-ups zu gründen, die helfen, „diese globale Bedrohung zu lösen“. Am Sonntag kündigte Bennett die Einrichtung eines speziellen Fonds an, mit dem israelische Unternehmen unterstützt werden sollen, grüne Technologien zu entwickeln und zu nutzen. Bennett war mit einer 120-köpfigen Delegation nach Glasgow gereist. Am Rande des Gipfels kam es zu einem Eklat um die israelische Energieministerin Karin Elharar. Dem Fahrzeug Elharars, die an Muskeldystrophie leidet und einen Rollstuhl nutzt, wurde am Montag die Zufahrt zum Konferenzgelände verweigert. „Man sagte mir, ich müsse entweder einen Kilometer zu Fuß gehen oder einen Shuttle nehmen, der jedoch nicht für Rollstuhlfahrer geeignet war“, sagte Elharar. Die Veranstalter entschuldigten sich daraufhin bei der Ministerin. Elharar konnte am heutigen Dienstag am Gipfeltreffen teilnehmen.
Foto: GPO/Haim Zach, Karin Elharar und Naftali Bennett mit Boris Johnson in Glasgow, 02.11.2021
Israelische Webseiten Opfer von „Cyber-Terror”
Der israelische Hosting-Provider CyberServe ist Ziel „iranischen Cyber-Terrors” geworden. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag. Die Hackergruppe Black Shadow („Schwarzer Schatten“) konnte sich Zugang zu Webseiten, die von CyberServe gehostet werden, verschaffen und umfangreiche Mengen persönlicher Daten stehlen. Unter anderem sind israelische Transportunternehmen wie die Busgesellschaft Dan, medizinische Dienstleister sowie eine Dating-Seite betroffen. Am Sonntag veröffentlichten die Hacker bereits zehntausende sensible Datensätze, u.a. gesundheitliche Informationen, im Darkweb. Sie forderten Lösegeld in Höhe von einer Million US-Dollar (rund 863.000 Euro) in Kryptowährung, um weitere Veröffentlichungen abzuwenden. Black Shadow hatte in der Vergangenheit bereits zwei israelische Versicherungsfirmen gehackt. „Bei vielen der Cyberangriffe, die wir gesehen haben, geht es weniger um Lösegeld“, erklärte Keren Elazari, Expertin für Cybersicherheit und Forscherin an der Universität Tel Aviv. „Es geht darum, israelische Unternehmen und israelische Bürger zu blamieren.“ Da seit knapp eineinhalb Jahren viele israelische Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiteten, wo weniger Cybersicherheit gewährleistet sei, seien israelische Unternehmen verwundbarer für Cyberattacken geworden, erklärte sie.
Hamas: Geheime Investitionen in Millionenhöhe
Die islamistische Terrororganisation Hamas verfügt über geheime Auslandsinvestitionen im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar (430 Millionen Euro). Das berichtete die Jerusalem Post vergangene Woche unter Berufung auf den Dienstleister Double Cheque. Double Cheque führt Sorgfaltsprüfungen(sog. Due-Diligence-Prüfungen) für Unternehmen und Regulierungsbehörden durch und ist spezialisiert auf Terrororganisationen in Nahost und Nordafrika. Laut geheimdienstlichen Informationen hat die Hamas seit Anfang der 2000er Jahre ein Investitionsportfolio aufgebaut mit inzwischen rund 40 Unternehmen, v.a. in der Bau- und Immobilienbranche. Seit 2018 sei ein Großteil der Investitionen in die Türkei verlagert worden. Das Land ist für eine schlechte Finanzregulierung bekannt, was die Geldwäscheaktivitäten der Hamas erleichtert. Die von Hamas-Leuten geführten Unternehmen unterhalten „Geschäftsbeziehungen mit führenden internationalen Unternehmen in Europa, übermitteln Berichte an die Finanzbehörden und stehen regelmäßig mit Banken und Versicherungsunternehmen in Kontakt.“ Die EU, die USA und andere westliche Staaten führen die Hamas auf ihrer Terrorliste. Sollten westliche Behörden Ermittlungen gegen die fraglichen Unternehmen aufnehmen, drohen Organisationen und Privatpersonen, die Anteile an den Unternehmen haben oder in Geschäftsbeziehungen zu ihnen stehen, rechtliche Schritte, Bußgelder sowie der Verlust ihrer Investitionen – auch dann, wenn sie unwissentlich gehandelt haben. Die Hamas nutze ihr Investitionsportfolio zur Finanzierung von Terroraktivitäten, betrachte es jedoch vor allem als eine Art „Versicherungspolice“, auf die es im Notfall zurückgreifen kann. Für ihre militärischen Aktivitäten verlasse sich die Hamas „weiterhin auf Terror-Gelder aus dem Iran“, erklärte Double Cheque. Wenn der Westen gegen diese Investitionen und die Länder, die sie ermöglichen, vorginge, könnten einige der zerstörerischen Aktivitäten der Hamas beeinträchtigt werden.
Haushaltsdefizit: PA droht Zahlungsunfähigkeit
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) befindet sich in der schwersten finanziellen Krise seit ihrer Gründung. PA-Beamte warnen vor einer baldigen Zahlungsunfähigkeit. Die israelische Nachrichtenseite Ynetnews berichtete vergangene Woche, Tankstellen im Westjordanland weigerten sich bereits, PA-Fahrzeuge, wie z.B. der Polizei, zu betanken. Die PA soll Tankstellenbesitzern inzwischen rund 50 bis 60 Millionen Schekel (14 bis 16,50 Millionen Euro) schulden. Grund für das Haushaltsdefizit ist u.a. das Ausbleiben finanzieller Unterstützung aus Europa sowie ein massiver Einschnitt finanzieller Hilfen aus den USA und arabischen Ländern. Seit Jahresbeginn hat die EU keine Hilfsgelder an die PA gezahlt. Der Grund dafür seien laut EU „technische Probleme“. Zuvor hatte die PA jährlich zwischen 300 und 450 Millionen Euro aus Europa erhalten. Diese Gelder dienten u.a. der Finanzierung des PA-Verwaltungsapparats, der einen großen Teil der Wirtschaftskraft im Westjordanland ausmacht. Seit Jahresbeginn hat die PA lediglich 31,7 Millionen US-Dollar (26,7 Millionen Euro) ausländische Hilfsgelder erhalten. Hinzu kommt, dass die israelische Regierung im Juli die Konfiszierung palästinensischer Steuergelder in Höhe von rund 600 Millionen Schekel (165 Millionen Euro) veranlasste. Der Betrag entspricht der Summe der Gelder, die die PA im vergangenen Jahr Terroristen und ihren Angehörigen gezahlt hatte. Ausländische Hilfsgelder für NGOs und UN-Einrichtungen fließen weiterhin.