Viele Kirchengemeinden in ganz Deutschland folgten dem Aufruf der ICEJ und läuteten heute um 9 Uhr die Kirchenglocken zwei Minuten lang zum Gedenken an die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Zeitgleich begingen die Menschen in Israel den Gedenktag Jom HaSchoa, das öffentliche Leben stand dort für zwei Minuten still und die Sirenen heulten.
Zu zwei Schweigeminuten und Ansprachen trafen sich außerdem rund 150 Christen am Stuttgarter Mahnmal für die Opfer der NS-Zeit. Gottfried Bühler, Vorsitzender der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, erinnerte dabei auch an die Opfer des Massakers vom 7. Oktober, „der schlimmsten Manifestation des Antisemitismus seit dem Holocaust“.
Bei früheren Holocaustgedenktagen sei immer die Frage im Mittelpunkt gestanden, wie das passieren konnte. „Seit dem 7. Oktober lautet die Frage aber: Wie konnte es wieder passieren?“, betonte Josh Reinstein, Direktor des Knesset Christian Allies Caucus, der gemeinsam mit dem Knesset-Abgeordneten Matan Kahana extra aus Israel zur Kranzniederlegung nach Stuttgart gekommen war. „Aber diesmal gibt es einen Unterschied“, fügte Reinstein hinzu. „Denn diesmal können wir uns selbst verteidigen. Und wir haben Euch“, wandte er sich an die Gäste, die dem Aufruf der ICEJ zur Gedenkveranstaltung gefolgt waren. „Erstmals seit 2000 Jahren sind wir nicht alleine. Es gibt Organisationen wie die ICEJ und Millionen Christen, die an die Bibel glauben und weltweit zusammenkommen, um Israel zu unterstützen. Danke!“
Foto: Kranzniederlegung mit Matan Kahana (Knesset-Abgeordneter), Josh Reinstein (Direktor Knesset Christian Allies Caucus) und Gottfried Bühler (ICEJ-Vorsitzender, deutscher Zweig) / Karin Lorenz