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Nach Spionage-Vorwurf: Türkei lässt Israelis frei

ICEJ-Nachrichten vom 18. November 2021

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Posted on: 
18 Nov 2021
Nach Spionage-Vorwurf: Türkei lässt Israelis frei

Ein israelisches Ehepaar, das vergangene Woche wegen Spionageverdachts in der Türkei verhaftet worden war, ist am heutigen Donnerstag freigelassen worden. Beide arbeiten als Busfahrer in Modi’in. Sie hatten während ihres Urlaubs in Istanbul einen Palast des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan fotografiert, wurden daraufhin verhaftet und der „diplomatischen und militärischen Spionage“ beschuldigt. Bei einer Verurteilung hätte ihnen jahrelange Haft gedroht. Der Fall hatte in Israel für großes Aufsehen gesorgt. Jedes Jahr besuchen hunderttausende Israelis die Türkei. Liberale türkische Medien kritisierten die Spionagevorwürfe und betonten, der Palast werde von tausenden Touristen fotografiert. Die Situation wurde dadurch erschwert, dass weder Israel noch die Türkei Botschafter im Land des anderen haben. Israelische Diplomaten sowie der Mossad-Chef bemühten sich um die Freilassung des Ehepaares. Medienberichten zufolge wurden die beiden in den frühen Morgenstunden freigelassen und in einem Privatflugzeug ausgeflogen. Anfang Oktober hatte die Türkei 15 Araber verhaftet und beschuldigt, im Auftrag des Mossad Informationen über palästinensische Studenten in der Türkei sowie über mögliche Unterstützung von Palästinensern seitens türkischer Behörden gesammelt zu haben. Bei den Verhafteten handelt es sich nicht um israelische Staatsbürger. Beobachter spekulieren, dass eine Verbindung zwischen beiden Fällen bestehen könne.

Foto: Unsplash, Istanbul, Symbolbild

UN-Botschafterin der USA in Israel

Die US-amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield hat auf ihrer ersten Reise in den Nahen Osten Israel und die Palästinensergebiete besucht. Am Dienstag besichtigte sie gemeinsam mit Israels stellvertretendem Generalstabschef Herzi Halevi einen Terror-Tunnel der schiitisch-libanesischen Terrororganisation Hisbollah im Grenzgebiet zum Libanon und besuchte einen Stützpunkt des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) an der Grenze zum Gazastreifen. Bei einem anschließenden Treffen am Mittwoch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah kritisierte Thomas-Greenfield die Menschenrechtsbilanz der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und die Zahlungen der PA an inhaftierte Terroristen und deren Familien. Die PA hatte der Regierung von US-Präsident Joe Biden versprochen, die finanzielle Unterstützung von Terroristen zu „reformieren“. Die USA hatten 2018 ein Gesetz verabschiedet, das Zahlungen an die PA unterbindet, so lange diese weiterhin Terroristengehälter zahlt. Medienberichten zufolge besteht Ramallah jedoch darauf, dass die US-Regierung im Gegenzug ein Gesetz von 1987, das die PLO zu einer Terrororganisation erklärt hatte, als verfassungswidrig erklärt. Das würde es der PA erleichtern, das palästinensische Konsulat in Washington wieder zu eröffnen. Thomas-Greenfield wird Ende der Woche in Amman erwartet.

Anschlag auf Polizisten in Jerusalem

Am Mittwoch hat ein palästinensischer Terrorist in der Jerusalemer Altstadt zwei israelische Grenzpolizisten mit einem Messer angegriffen. Der 16-Jährige aus Issawiya in Ostjerusalem stach zunächst auf den Kopf des einen Polizisten ein und verletzte ihn leicht. Anschließend griff er dessen Kollegin an. Sie erlitt mittelschwere Verletzungen an Kopf und Körper und musste anschließend in einem Krankenhaus behandelt werden. Ein vorbeilaufender bewaffneter Zivilist und einer der Grenzpolizisten erschossen den Terroristen. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Terrororganisation Hamas bezeichnete den Angriff als eine „heldenhafte Kommando-Operation“ und behauptete, der Angreifer sei ein Hamas-Mitglied gewesen.

86-Jährige zur „Miss Holocaust Survivor“ gekürt

Die 86-jährige Selina Steinfeld ist am Dienstag zur „Miss Holocaust Survivor“ (Miss Holocaustüberlebende) gekürt worden. Neun weitere Kandidatinnen im Alter von 79 bis 90 Jahren nahmen am dem Schönheitswettbewerb teil. Der jährlich stattfindende Wettbewerb wird von der israelischen Organisation Yad Ezer LeChaver, die gemeinsam mit der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) das Haifa-Heim für bedürftige Holocaustüberlebende führt, veranstaltet. Damit soll den Holocaustüberlebenden ein Teil ihrer durch den Holocaust gestohlenen Jugend zurückgegeben und ihre Überlebensgeschichten erzählt werden. Den ganzen Tag über bereiteten Stylisten sowie Haar- und Make-up-Spezialisten die Teilnehmerinnen auf den Wettbewerb vor. Am Abend feierten zahlreiche israelische Prominente, darunter die amtierende Miss Israel, mit den betagten Damen. „Diese wunderbaren Frauen und Holocaustüberlebenden werden nicht mehr lange unter uns sein“, sagte Shimon Sabag, Direktor des Haifa-Heims der ICEJ. „Die Überlebenden des Holocaust sind unsere wahren Heldinnen, und dank ihnen sind wir heute hier.“ Selina überlebte den Holocaust in Rumänien. 1948 wanderte sie nach Israel aus, heiratete und gründete eine Familie. Heute hat sie drei Kinder, sieben Enkel und 21 Urenkel.

Israel, Jordanien: Wasser- und Stromlieferungen

Israel und Jordanien wollen kommende Woche ein Abkommen über gegenseitige Wasser- und Stromlieferungen unterzeichnen. Das Abkommen entstand nach der Vermittlung durch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Ein Unternehmen aus den VAE soll demnach eine Solarstromanlage in der jordanischen Wüste bauen, die Israel mit Strom beliefern soll. Im Gegenzug wird Israel Jordanien mit Trinkwasser aus einer eigens gebauten Meerwasserentsalzungsanlage in Israel versorgen. Dem Abkommen waren mehrere Monate geheime Verhandlungen vorangegangen. Initiiert wurde die Vereinbarung nach einem Treffen von Israels Energieministerin Karin Elharar mit Mohamed Al-Khaja, dem Botschafter der VAE in Israel. Im Oktober hatte Israel mit Jordanien vereinbart, die Trinkwasserlieferungen an das Königreich zu verdoppeln. Damals erklärte Elharar, die Vereinbarung sei ein Beweis, dass „wir gute nachbarschaftliche Beziehungen anstreben.“ Obwohl Israel und Jordanien 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet hatten, waren die bilateralen Beziehungen in den letzten Jahren abgekühlt. Seit dem Antritt der neuen israelischen Regierung ist es wiederholt zu Treffen zwischen israelischen und jordanischen Kabinettsmitgliedern gekommen. Im Juli besuchte Premierminister Naftali Bennett den jordanischen König Abdullah II. in Amman.


 

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