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Netanjahu ruft europäische Juden zur Alijah auf

Kritik aus Europa

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Posted on: 
16 Feb 2015
Netanjahu ruft europäische Juden zur Alijah auf

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat nach den tödlichen Anschlägen von Kopenhagen die europäischen Juden am Sonntag zur Einwanderung nach Israel aufgerufen. „Der extremistische islamische Terrorismus hat Europa erneut getroffen, diesmal in Dänemark”, sagte Netanjahu bei der Eröffnung der wöchentlichen Kabinettssitzung. „Wir übermitteln dem dänischen Volk und der jüdischen Gemeinschaft in Dänemark unser Beileid.“

“Juden wurden erneut auf europäischem Boden ermordet, nur weil sie Juden waren, und diese Welle von Terrorangriffen, einschließlich mörderischer antisemitischer Attacken, wird aller Voraussicht nach andauern”, fuhr Netanjahu fort. Wie nach den Terroranschlägen in Paris versicherte Netanjahu erneut, dass Juden das Recht hätten, überall auf der Welt in Sicherheit zu leben. Gleichzeitig betonte er jedoch: „Israel ist euer Zuhause“. Vertreter der Diaspora in Europa und kritisierten Netanjahus Aufruf und erklärten, gerade jetzt müssten die europäischen Juden standhaft und in Europa bleiben.

Das israelische Kabinett beschloss am Sonntag, die jüdische Einwanderung aus der Ukraine, Frankreich und Belgien mit 180 Millionen Schekel (zirka 40 Millionen Euro) zu fördern. „Israel erwartet euch mit offenen Armen“, erklärte Netanjahu, an die jüdische Diaspora gewandt. Berichten zufolge nimmt nicht nur in Europa das Interesse an einer Auswanderung nach Israel stark zu, auch die winzige jüdische Gemeinschaft im Jemen soll sich auf eine gemeinsame Alijah (hebräisch für Einwanderung nach Israel) vorbereiten.

Neue antisemitische Vorfälle in Frankreich
Am Sonntag hat die französische Polizei einen 19jährigen Franzosen aus einer muslimischen Familie festgenommen, der per E-Mail Mord-Videos des Islamischen Staates (IS) an den israelischen Generalkonsul in Marseille, Barnea Hasid, und das jüdische Parlmentsmitglied Meir Habib verschickt hatte. In den E-Mails drohte der Teenager, den die Polizei nur als „Amin” identifizierte, dass die beiden jüdischen Männer ebenfalls enthauptet würden. Ebenfalls am Sonntag berichtete das französische Innenministerium, dass ein jüdischer Friedhof in Strasbourg durch antisemitisches Graffiti geschändet worden sei.

 


 

 

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