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ICEJ-Nachrichtenredaktion
Ein Israeli (32) ist am Dienstag bei einem Anschlag in Judäa und Samaria (Westjordanland) ermordet worden. Der zweifache Familienvater war mit seinem Auto unterwegs zur jüdischen Ortschaft Hermesch, als Terroristen aus ihrem Auto heraus aus nächster Nähe auf ihn schossen. Er konnte zunächst schwer verwundet bis zum Ortseingang von Hermesch weiterfahren, erlag jedoch später seinen Verletzungen. Nach den Attentätern wird weiterhin gefahndet. Die der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahestehenden Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. Seit Jahresbeginn sind bei palästinensischen Terroranschlägen 20 Menschen ermordet worden. (Foto: Unsplash, Ortschaft in Judäa und Samaria, Symbolbild)
22 Jahre nach Anschlag: Frau erliegt Verletzungen
Eine Frau, die bei dem tödlichen Terroranschlag auf die Pizzeria „Sbarro“ im August 2001 im Zentrum Jerusalems schwer verletzt wurde, ist am Mittwoch verstorben. Chana Nachenberg war 31 Jahre alt, als ein palästinensischer Selbstmordattentäter fünfzehn Zivilisten, darunter sieben Kinder, ermordete und rund 140 verletzte. Ihre dreijährige Tochter überlebte den Anschlag unverletzt. Nachenberg befand sich seit dem Anschlag in einem Wachkoma. Sie ist das 16. Todesopfer. Der Anschlag auf die Pizzeria „Sbarro“ in der Jerusalemer Jaffa-Straße war einer der schwersten Anschläge während der Zweiten Intifada.
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Italien: Mossad-Agent stirbt bei Bootsunglück
Bei einem Bootsunglück auf dem Lago Maggiore (Italien) ist am Sonntag ein ehemaliger Agent des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad tödlich verunglückt. Der 50-Jährige, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, befand sich mit weiteren 22 Personen auf dem Hausboot, als es bei schlechtem Wetter kenterte. Vier Menschen starben, neben dem Israeli auch die russische Ehefrau des Kapitäns und Bootsbesitzers sowie zwei Angehörige des italienischen Geheimdienstes. Offiziellen Angaben zufolge feierten die Passagiere einen Geburtstag. Israelische und italienische Medien spekulierten jedoch über ein mögliches Arbeitstreffen der Geheimagenten. 19 der 23 Personen an Bord seien demnach aktive oder ehemalige israelische bzw. italienische Agenten gewesen. Nach dem Unglück seien sie überstürzt aus den Krankenhäusern evakuiert worden, die israelischen Überlebenden wurden mit einer Regierungsmaschine nach Israel ausgeflogen. „Der Mossad hat einen lieben Freund, einen treuen und professionellen Mitarbeiter verloren, der über Jahrzehnte hinweg sein Leben der Sicherheit des Staates Israel widmete“, erklärte das Büro des israelischen Premierministers. „Aufgrund seines Dienstes in der Organisation ist es nicht möglich, näher [auf seine Tätigkeiten] einzugehen.“
Nach zwei Jahren: Vermisster Israeli in Jordanien gefunden
Ein Israeli, der zwei Jahre lang vermisst wurde, ist vergangene Woche in Jordanien aufgefunden worden. Shalom R. litt zum Zeitpunkt seines Verschwindens an schwerer Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Er wurde vor wenigen Wochen umherirrend auf den Straßen Ammans gefunden und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Als das Klinikpersonal feststellte, dass R. Hebräisch verstand, baten sie arabische Israelis, die in Jordanien Medizin studieren, um Hilfe. „Zuerst hat er mir nicht geantwortet, also habe ich alles in ein Notizbuch geschrieben, und dann hat er auch angefangen zu schreiben“, berichtete Kamal Deeb al-Talkat, ein israelischer Beduine. „Ich bat ihn, eine Telefonnummer aufzuschreiben, an die er sich erinnerte. Ich rief an und seine Mutter antwortete.“ Eine Reihe von Organisationen sowie israelische Regierungsbehörden organisierten R.s Rückkehr nach Israel. Er wurde am Grenzübergang von seiner Familie empfangen. Seitdem drei seiner Freunde 2012 bei einem Raketenangriff auf sein Heimatort Kiryat Malachi ums Leben gekommen waren, litt er an PTBS. „Er sah alles – die Toten, die Verletzten, und er kannte sie alle“, berichtete R.s Schwester. „Seit 2012 hat er nicht mehr gesprochen.“ Der Gaza-Krieg 2021 ließ die PTBS-Symptome wiederaufkommen, erklärte die Familie. Daraufhin verschwand er spurlos. Wie er nach Jordanien gelangt ist, ist weiterhin unklar.
Verdacht der Volksverhetzung: Ermittlungen gegen Roger Waters
Die Polizei Berlin hat vergangene Woche Ermittlungen gegen den umstrittenen britischen Musiker Roger Waters wegen des Verdachts der Volksverhetzung aufgenommen. Der ehemalige Pink-Floyd-Musiker (79) war während seines Konzerts Mitte Mai in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin in einer der SS-ähnlichen Uniform auf der Bühne erschienen. Er trug einen langen schwarzen Ledermantel, schwarze Handschuhe sowie ein rotes Armband, auf dem ein weißer Kreis mit einem Symbol zu sehen war. Schwarz gekleidete Männer mit Stahlhelmen überreichten ihm eine Maschinengewehr-Attrappe, mit der Waters in die Menge „schoss“. „Diese Zusammenstellung der Bekleidung sah einer SS-Uniform sehr ähnlich“, sagte ein Polizei-Sprecher. Bei dem Symbol habe es sich jedoch nicht um ein Hakenkreuz gehandelt. „Der Anfangsverdacht [der Volksverhetzung] liegt vor, da die Kleidung dazu geeignet ist, die Würde der Opfer des Nationalsozialismus zu verletzen, den Nationalismus zu verherrlichen und den öffentlichen Frieden damit zu stören.“ Während des Konzerts waren auf einer Videoleinwand u.a. die Namen der von den Nationalsozialisten ermordeten Anne Frank sowie der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh zu sehen. Abu Akleh starb 2022 während eines Schusswechsels zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Terroristen in Dschenin (Westjordanland). Israel hat bestätigt, dass Abu Akleh „höchstwahrscheinlich“ von einer israelischen Kugel getroffen wurde, streitet eine vorsätzliche Tötung jedoch ab. Die weithin anerkannte Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zum Antisemitismus stuft Vergleiche zwischen Israel und Nazi-Deutschland als antisemitisch ein.
Am Sonntag trat Waters in Frankfurt auf. Im Vorfeld demonstrierten rund 500 Menschen gegen ihn. Während des Konzerts schwenkten mehrere Personen im Publikum Israelfahnen. Ein Mann stürmte mit einer Israelfahne auf die Bühne, bevor er von Sicherheitsleuten weggezerrt wurde. Im Februar hatten die Stadt Frankfurt und das Land Hessen das Waters-Konzert in Frankfurt abgesagt. Der Musiker ging gerichtlich gegen die Absage vor.Das Frankfurter Verwaltungsgericht ließ das Konzert daraufhin zu und berief sich u.a. auf die Kunstfreiheit. Roger Waters ist für seine Unterstützung der anti-israelischen BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) bekannt und macht immer wieder mit anti-israelischen Äußerungen von sich reden.
Quellen: u.a. AFP, AP, Arutz 7, BILD, CNN, DPA, Ha'aretz, IMRA, i24, IDF, Israel21c, Israelinsider, JCPA, Jediot Acharonot, Jerusalem Post, MAARIV, n-tv, Reuters, Spiegel Online, The Times of Israel, Welt Online, Ynetnews, Zeit Online.
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