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ICEJ-Nachrichtenredaktion
Der Iran ist am Mittwoch aus der UN-Frauenrechtskommission ausgeschlossen worden. 29 der 54 Gremiums-Mitglieder stimmten für eine entsprechende, von den USA mit Unterstützung Israels eingebrachte Resolution. „Wir sind hier, um einen der Tiefpunkte institutionalisierter Verzerrung bei den UN anzugehen: die Tatsache, dass der schlimmste Frauenrechtsverletzer der Welt eine Führungsposition in Sachen Frauenrechte innehaben kann“, sagte Israels UN-Botschafter Gilad Erdan vor der Abstimmung. „Heute haben wir die Gelegenheit, dieses beschämende Unrecht zu korrigieren.“ Erdan erklärte seine Solidarität mit den Demonstranten im Iran. „Wir Israelis begrüßen ihre Tapferkeit und betrachten uns als Verbündete des iranischen Volkes.“ US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield verurteilte das gewaltsame Vorgehen des Mullah-Regimes gegen die Proteste und kritisierte den Tod Mahsa Aminis, die 22-jährige Iranerin, die im September in Polizeigewahrsam gestorben war. „Wir wissen, dass sie wegen des Verbrechens, eine Frau zu sein, getötet wurde und wir wissen, dass dies im Iran zu lange und zu oft nichts Ungewöhnliches war.“ (Foto: Unsplash, Fahne des Iran, Symbolbild)
Die iranische UN-Vertretung wies die Resolution, die auf „erfundenen Behauptungen“ gründe, „kategorisch zurück“. Die iranische Vertreterin warf den USA vor, nach „Vorherrschaft, internationaler Schikane und Einschüchterung“ zu streben und kritisierte ihre „andauernde und illegitime Unterstützung des israelischen Regimes, das seit Jahrzehnten Gewalt gegen palästinensische Frauen und Mädchen ausübt“. „Es ist erstaunlich, dass das israelische Regime mit seiner systematischen Apartheid [...] uns über Frauenrechte belehrt“, sagte sie. Die Palästinenser, selbst kein Kommissionsmitglied, hatten im Vorfeld gegen den Ausschluss des Iran protestiert.
Israel kritisiert „systematischen Antisemitismus“ beim UNHRC
Israel hat die Vereinten Nationen aufgefordert, gegen den „systematischen Antisemitismus innerhalb des UN-Menschenrechtsrats“ (UNHRC) vorzugehen. „Antisemitismus ist eine hartnäckige Bosheit, die den UN-Menschenrechtsrat schon viel zu lange infiziert hat“, erklärte Israels UN-Vertretung in Genf am Mittwoch. Wenige Stunden zuvor hatte die Times of Israel über antisemitische Äußerungen Francesca Albaneses, Mitglied der dauerhaften Untersuchungskommission zu angeblichen Menschenrechtsverletzungen durch Israel, berichtet. Albanese hatte 2014 hinsichtlich des Gaza-Kriegs auf Facebook geschrieben, „Amerika und Europa, von denen das eine von der jüdischen Lobby und das andere vom Schuldgefühl wegen des Holocausts unterjocht wird, bleiben im Abseits“. Die israelische Vertretung wies darauf hin, dass der Begriff „jüdische Lobby“ eine „bekannte, jahrtausendealte antisemitische Phrase“ sei. Albanese habe zudem eine Reihe weiterer „alarmierender“ Äußerungen getätigt, u.a. habe sie „israelische Sicherheitsbedenken als Paranoia“ abgetan, Israels Vorgehen mit dem der Nazis verglichen und Terrororganisationen legitimiert. Deborah Lipstadt, Antisemitismus-Beauftragte der US-Regierung, sagte, Albaneses Antisemitismus untergrabe die Glaubwürdigkeit des UN-Sonderberichterstatters für Menschenrechte. „Solch unverhohlene antisemitische Rhetorik - insbesondere, wenn es sich um ein wiederkehrendes Muster handelt - ist inakzeptabel.“ Im Juli hatte Miloon Kothari, ebenfalls Mitglied der dreiköpfigen, im Mai 2021 eingerichteten Untersuchungskommission, behauptet, die „jüdische Lobby“ kontrolliere Social Media. Kothari entschuldigte sich später für seine Äußerungen.
Umfrage: Palästinenser befürworten neue Terror-Gruppen, Intifada
Die Mehrheit der Palästinenser befürwortet die Bildung neuer militanter Gruppen, mehr als die Hälfte unterstützt eine neue Intifada. Das ergab eine Umfrage durch das Palästinensische Zentrum für Politik- und Meinungsforschung (PCPSR), deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden. Befragt wurden 1.200 Palästinenser im persönlichen Gespräch an 120 zufällig gewählten Orten im Westjordanland und im Gazastreifen. 72% der Befragten unterstützten die Bildung neuer militanter Gruppen, wie die „Höhle des Löwen“, die sich in den letzten Monaten in Nablus formiert und inzwischen zahlreiche Terroranschläge verübt hat. Nur 22% lehnten die Bildung solcher Gruppen ab. Auf die Frage, wie der Stillstand im israelisch-palästinensischen Friedensprozess durchbrochen werden sollte, sagten 55%, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) solle weiteren internationalen Organisationen beitreten, 55% befürworteten eine Rückkehr zur „bewaffneten Konfrontation und Intifada“. 51% der Befragten unterstützten „gewaltfreien Widerstand“, 48% forderten die Auflösung der PA und 27% waren für die Aufgabe der sog. „Zwei-Staaten-Lösung“ zugunsten der Schaffung eines gemeinsamen Staats für Palästinenser und Israelis. Nur 32% unterstützten die sog. „Zwei-Staaten-Lösung“. Während der Ersten und Zweiten Intifada (Arabisch: „Erhebung“) zwischen 1987-1993 und 2000-2005 waren rund 1.400 Israelis und mehr als 5.000 Palästinenser getötet worden.
Außerdem äußerten sich nur 23% der Befragten zufrieden über Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Fänden Präsidentschaftswahlen statt, bei denen Abbas und Ismail Haniyeh, Führer der islamistischen Terrororganisation Hamas, zur Wahl stünden, würde Haniyeh 54% und Abbas 36% der Stimmen bekommen. Stünde die Wahl zwischen Ismail Haniyeh und dem Fatah-Terroristen Marwan Barghouti, der zurzeit eine fünffache lebenslange Freiheitsstraße in Israel verbüßt, würden 61% für Barghouti und 34% für Haniyeh stimmen. Dennoch gingen 63% der Befragten davon aus, dass in naher Zukunft keine Wahlen durchgeführt werden. Als aktuell dringendstes Problem der Palästinenser sahen 38% die „israelische Besatzung“, 22% Korruption, 15% Arbeitslosigkeit, 15% Spaltung und Uneinigkeit und 6% interne Gewalt.
Totes Meer: Münzen aus der Makkabäer-Zeit gefunden
Archäologen haben in einer Höhle am Toten Meer rund 2.200 Jahre alte Silbermünzen aus der Zeit der Makkabäer entdeckt. Wie die Israelische Altertumsbehörde (IAA) am Dienstag mitteilte, ist es der erste objektive Beweis, dass Juden in der Zeit des Seleukiden-Herrschers Antiochus IV. Epiphanes in die Judäische Wüste flohen, wie im apokryphen Buch der Makkabäer beschrieben (1. Makkabäer 2,29). Antiochus ließ 168 v. Chr. in Jerusalem tausende Juden umbringen und verbot die Ausübung des jüdischen Glaubens. Die Verfolgung führte im Jahr 167 v. Chr. zum Aufstand der Makkabäer, an den während des jüdischen Chanukka-Fests gedacht wird. Bei den bereits im Mai gefundenen 15 Silbermünzen handelt sich um Tetradrachmen (Vierdrachmenstücke), geprägt von Ptolemaios VI., Pharao von Ägypten und Neffe von Antiochus IV. Epiphanes. Sie wurden auf die Jahre 176-170 v. Chr. datiert. Dank des trockenen Wüstenklimas sowie des Schutzes der Höhle befindet sich auch das hölzerne Gefäß, in dem die Münzen aufbewahrt wurden, in exzellentem Zustand. „Wenn man ein Münzversteck findet, deutet dies auf einen Krieg hin. Denn sonst würden Menschen nicht fliehen und ihre Ersparnisse zurücklassen“, erklärte Eitan Klein, stellvertretender IAA-Direktor. „Wie es scheint wurde der Besitzer im Kampf getötet und kehrte nicht zu dem Versteck zurück.“ Die 15 Münzen entsprächen knapp zwei Monatsgehältern, sagte er. Laut Klein sind diese Tetradrachmen nicht die einzigen ihrer Art, die in Israel gefunden wurden. „Wir fanden welche bei Antiquitätenhändlern, die Plünderer an sie verkauft hatten. Aber nun fanden wir diese im Rahmen einer wissenschaftlichen Ausgrabung.“ Seit 2017 durchforscht die IAA systematisch die Höhlen der Judäischen Wüste, um dort befindliche Artefakte vor Plünderern zu retten. Bisher wurden auf einem Gebiet von 80 Kilometern Länge rund 500 Höhlen durchforscht.