
In dem ICEJ-Charterflugzeug, das am 12. Februar 302 äthiopisch-jüdische Neueinwanderer nach Tel Aviv brachte, befand sich ein ganz besonderer Passagier: Benjamin (6), der mit einem lebensbedrohlichen Herzfehler geboren wurde und dringend operiert werden musste.
Foto: Jewsih Agency, Benjamin nach der Herzkatheter-Untersuchung mit seiner Mutter (li.) und Shira (re.)
Zwischen Bangen und Hoffen
Geboren und aufgewachsen ist Benjamin in einem Transitlager in Gondar. Seit Jahren wartet seine Familie auf die Genehmigung, Alijah (Einwanderung nach Israel) zu machen. Leider konnte sie nicht mit der Operation „Fels Israels“ einwandern, da sie die nötigen Kriterien nicht erfüllte.
Israelische Ärzte der Organisation Save a Child’s Heart (Rette ein Kinderherz) drängten auf eine rasche Herz-OP in Israel, um Benjamins Leben zu retten. Als Israel im Januar seine Grenzen schloss und den Personenflugverkehr fast vollständig einstellte, war das ICEJ-Charterflugzeug, das dank Sondergenehmigung in Tel Aviv landen durfte, Benjamins einziger Hoffnungsschimmer. Doch die israelische Regierung verweigerte ihm die Einreise, da er weder Staatsbürger noch Neueinwanderer war. Erst als israelische Medien über seine ausweglose Situation berichteten und einen Sturm der Entrüstung auslösten, lenkte die Regierung am Vortag des Abflugs ein.
Unter bitteren Tränen verabschiedete sich der Kleine von seiner Mutter und trat seine Reise in ein fremdes Land an. Eine mitreisende Verwandte hatte sich bereit erklärt, als Benjamins gesetzlicher Vormund zu agieren. Während des Flugs änderte sie unerwartet ihre Meinung. Das Team der Jewish Agency (Israels Einwanderungsbehörde) war ratlos: ohne Vormund würde der Sechsjährige das Flugzeug in Tel Aviv nicht verlassen dürfen.
Für eine Zeit wie diese
Doch auch hier hatte Gott bereits vorgesorgt: Mit an Bord befand sich Shira, eine äthiopisch-jüdische Mitarbeiterin der Jewish Agency. Ende 2020 war sie für drei Wochen in ihr Geburtsland gereist, um die laufende Einwanderungswelle zu unterstützen. Aufgrund der Reisebeschränkungen musste sie ihre Rückreise immer wieder verschieben und so wurden aus drei Wochen zwei Monate. Erleichtert bestieg Shira das ICEJ-Charterflugzeug und freute sich auf das Wiedersehen mit ihrer Familie.
Benjamins ausweglose Situation berührte sie sehr. „Ich blickte in seine Augen und erinnerte mich, wie ich im selben Alter auf ‚Adlersflügeln‘ nach Israel gekommen war.“ War es vielleicht kein Zufall, dass sich ihre Rückreise immer wieder verschoben hatte? Shira fasste sich ein Herz und nahm Benjamin in ihre Obhut. Nach der Landung in Tel Aviv rief sie ihre Familie an. „Kommst du nun endlich heim, Mami?“ fragte ihr Jüngster. „Noch nicht, mein Schatz“, sagte Shira. „Es gibt hier einen kleinen Jungen, der mich braucht.“
Benjamin und Shira verbrachten die 14-tägige Quarantäne gemeinsam in einem israelischen Krankenhaus. Seine Mutter konnte nachreisen, bevor Benjamin im März im Wolfson Medical Center (Holon) am offenen Herzen operiert wurde. Es geht ihm gut und die Ärzte sind zuversichtlich. Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah und Soziales, steht in Kontakt mit Benjamin und seiner Mutter und lässt ihnen Hilfe zukommen.
Wir danken allen Freunden für die treuen Gebete. Bitte beten Sie weiterhin für Benjamins vollständige Genesung und dass er und seine Familie bald Alijah machen dürfen! Bitte helfen Sie uns, weitere äthiopische Juden bei ihrer Alijah zu unterstützen! Als Verwendungszweck bitte „Alijah & Integration“ angeben, herzlichen Dank!
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