
Rund 120 Israelfreunde sind Ende Juni in Stuttgart zu einem Gebetsmarsch mit anschließender Gebetsversammlung auf dem Stauffenbergplatz beim Mahnmal für die Opfer des Holocaust zusammengekommen, um für Deutschland zu beten und für Israel einzustehen. Betend trugen sie bunte Schilder mit Bibelversen sowie Israelfahnen durch die Stadt. Die Veranstaltung wurde bereits das dritte Jahr in Folge vom Deutschen Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) organisiert. (Foto: ICEJ, Gebetsmarsch in Stuttgart, 25. Juni 2022)
Gottes Wort wird sichtbar
Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland, begrüßte die Teilnehmer vor dem Marsch. „Wir beten heute in Stuttgart für unsere Städte, für Israel und Deutschland. Es ist unser Wunsch, dass Gottes Wort auf die Straßen kommt und dass Menschen in unserem Land sich Gott zuwenden“, sagte Bühler. „Gleichzeitig wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.“ Stephan Lehnert, Geschäftsführer der ICEJ-Deutschland, ergänzte: „Menschen, die sonst nie eine Bibel in die Hand nehmen, können heute das Wort Gottes lesen, es wird durch uns sichtbar in unserer Stadt.“ Betend liefen die Teilnehmer anschließend mit Gottes Wort durch die Stuttgarter Innenstadt, kamen u.a. an der Synagoge, der Börse sowie der Stiftskirche vorbei und kreuzten die große Fußgängerzone Königstraße.
Hoffnungsvolle Begegnungen

Interessierte Passanten blieben stehen, beobachteten den Zug und machten Fotos. „Der Marsch verlief sehr friedlich, es war eine schöne Einheit da und viele Leute am Rande wurden aufmerksam, haben geguckt und die Bibelverse gelesen. Genau dafür haben wir gebetet“, freute sich Petra Maier, die ein Schild mit dem Wort aus 2. Korinther 5,20 gewählt hatte: „Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet!“ (GNB) „Es war richtig gut und ein wichtiges Zeichen, dass wir den Gebetsmarsch gemacht haben.“ Wolfgang Utz, der sich als Ordner engagierte, war ebenfalls begeistert. „Am Wegrand hat eine Frau plötzlich gerufen: ‚Könnt ihr bitte mit mir beten?‘“, erinnerte er sich. „Ein Gebetsmarschteilnehmer ist stehengeblieben und hat für die Frau gebetet. Das hat ihr so gutgetan, das war deutlich zu sehen.“
Die Stimme erheben
Auf dem Stauffenbergplatz wurde anschließend der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs mit Lobpreisliedern gepriesen und für Israel und Deutschland gebetet. ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler (Jerusalem) erklärte: „Es ist wichtig, dass wir für die Sache Gottes und die biblischen Werte aufstehen und unsere Stimme erheben. Es ist sehr passend, dass wir das hier auf dem Stauffenbergplatz tun.“ Er ermutigte die Beter, für ein klares Bekenntnis Deutschlands zu Israel und dem jüdischen Volk einzutreten. „Vor Kurzem hat Israels Oppositionsführer Benjamin Netanjahu erklärt, dass Christen bereits vor den Juden Zionisten waren. Christen wie Wesley und Spurgeon sagten, Gott werde eines Tages sein Volk zurückbringen, um den Staat wieder aufzubauen. Was Gott verheißt, wird er halten, das sehen wir heute an Israel. In 2. Chronik 7,14 heißt es, dass Gott vom Himmel hören und das Land heilen wird, wenn sich Gottes Volk demütigt, betet, sein Angesicht sucht und sich von der Sünde abwendet. In den Händen der Gemeinden, von euch, die ihr eine Beziehung zu Jesus habt, liegt der Schlüssel für unser Land“, schloss Bühler.
Ermutigung für Israelis
Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) und geborener Israeli, lebt in Deutschland und setzt sich seit Jahrzehnten für gute Beziehungen zwischen Deutschen und Juden ein. „Danke, dass ich zu Ihnen reden darf. Der israelische Botschafter hätte nicht besser für Israel sprechen können als Herr Dr. Bühler gerade“, erklärte er und sprach auf Hebräisch und Deutsch ein Gebet für Frieden in der Welt. Anschließend wurde für jüdisches Leben in Deutschland gedankt und um Schutz und Segen für Juden in Stuttgart und ganz Deutschland gebetet. Bereits vor Beginn der Veranstaltung war eine israelische Reisegruppe sehr erstaunt, eine Bühne mit dem Wort „Jerusalem“ mitten in Stuttgart vorzufinden. Sie freuten sich und waren sehr ermutigt als sie hörten, dass Israelfreunde im Gebet für Israel und Deutschland eintreten.
Segensworte für unser Land

„Was für eine tolle Proklamation der Liebe Gottes für unsere Stadt und unser Land“, erklärte Roland Krumm, Vorstandsmitglied von „Gemeinsam für Stuttgart“ und Pastor der City Chapel Stuttgart. „Es ist etwas Gutes, Segensworte in die Stadt zu tragen. Wir haben Hoffnung, Glauben und die Liebe Gottes in dieser Zeitenwende für die Menschen, das gilt besonders für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, da wir an diesem denkwürdigen Ort mit der Aufschrift ‚Nie wieder!‘ stehen.“ Christoph Scharnweber, Politikreferent und Gebetskoordinator der ICEJ, rief die Teilnehmer auf, für Politiker zu beten. „Unser Anliegen, ‚Nein‘ zu sagen zu Antisemitismus und Judenhass ist leider größer und aktueller geworden, wie aktuell die Documenta in Kassel zeigt. Lasst uns für unsere Mandatsträger beten, dass nicht nur ‚nie wieder‘ gesagt wird, sondern auch Handlungen folgen.“ Bewegend war auch die Bitte um Segen für die Ukraine. „Es ist gut, hier zu sein. Wir fühlen uns nicht wie Flüchtlinge, sondern als Geschwister“, erklärte Yaroslawa, die mit einigen anderen aus der größten messianischen Gemeinde in Kiew nach Deutschland gekommen ist, um hier ukrainischen Flüchtlingen, darunter auch Juden, zu helfen. Sie sprach ein hebräisches Segensgebet. Die Veranstaltung wurde mit dem gemeinsamen Gebet des Vaterunsers abgeschlossen.
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