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Israel rettet Menschenleben in Nepal

Größte ausländische Hilfsmannschaft kam aus dem jüdischen Staat

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Posted on: 
8 Jun 2015
Israel rettet Menschenleben in Nepal

Im April wurde Nepal von einem mächtigen Erdbeben heimgesucht, dass die hoch aufragenden Berge des Himalaja erschütterte. Das vernichtende Beben ließ Gebäude einstürzen, löste Erdrutsche und Schneelawinen aus und führte zum Tod von mehr als 8000 Menschen. Das Land, das mit dem größten Hilfsteam aus Ärzten und Ersthelfern antwortete, war Israel. Die Hilfe schloss ein voll eingerichtetes, hochmodernes Feldlazarett ein, das von 260 Israelis professionell betreut wurde.

Israel hat schon in der Vergangenheit auf bemerkenswerte Art und Weise bei Naturkatastrophen in anderen Ländern geholfen, hier einige Beispiele:

> Such- und Rettungsteams der israelischen Armee helfen nach dem Izmit-Erdbeben im August 1999 in der Türkei.
> Umfassende humanitäre Hilfe für Indien nach dem Tsunami im Dezember 2004;
> Ein großes israelisches Team hilft in Haiti nach dem massiven Erdbeben im Januar 2010;
> Israelische Hilfe für Japan nach dem Tsunami vom März 2011;
> Ärzte- und Rettungsteams helfen auf den Philippinen nach dem Taifun Haiyan im November 2013;
> Medizinische Hilfe aus Israel bei der Bekämpfung des Ebola-Virus in Westafrika im Sommer 2014.

Ähnliche israelische Rettungsmissionen wurden nach Mexiko (1985), Armenien (1988), Griechenland (1999), Ägypten (2004) und Kenia (2006) geschickt.

Direkt nach dem Erdbeben in Nepal hatte Israel das größte Kontingent von Rettern und Medizinern im Land im Einsatz, berichtete CNN. Das schloss Teams des israelischen Heimatschutzkommandos, des Roten Davidssterns, der “United Hatzalah”, von ZAKA, IsraAid und anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen mit ein, die alle als Volontäre tätig waren, um einer anderen Nation in Not zu helfen.

Doch es gab auch Kritik. Israel reise weit in die Ferne, um anderen zu helfen, während es die palästinesischen Araber in seiner unmittelbaren Nachbarschaft mißhandle, hieß es. Kenneth Roth, Direktor der Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch”, schrieb auf Twitter: “Einfacher, sich um eine humanitäre Katastrophe weit weg zu kümmern, als um die von Israel selbstgemachte in Gaza. Beendet die Blockade!”

Die ICEJ-Nachrichtenredaktion in Jerusalem sprach daraufhin mit Emanuel Nahshon, dem Sprecher des israelischen Außenministeriums, um herauszufinden, warum Israel bei Katastrophen in anderen Ländern hilft und wie es auf diese Kritik an der eigenen Handlungsweise reagiert.

 

ICEJ-Nachrichten: Wie schlimm war das Erdbeben in Nepal?

Das Erdbeben war massiv und verzeichnete 7,9 auf der Richterskala. Schätzungen zufolgen sind Tausende von Menschen gestorben. Die Situation verschlimmerte sich noch weiter durch 60 Nachbeben und Lawinen, die noch mehr Leben kosteten und noch mehr Menschen hoch oben in den Bergen abschnitten. Sie zu erreichen ist schwierig, da Nepal nur über ein unzureichendes Straßennetz und viele isolierte Dörfer verfügt.

 

Warum hilft Israel so umfassend in Nepal?

Zuallererst ist da die “israelische” Seite. Wir waren sehr besorgt, da Nepal ein sehr beliebtes Reiseziel für junge Israelis ist, die nach ihrer Militärzeit dorthin reisen, um Abstand zu gewinnen. Sie machen dort Bergtouren, daher war es offensichtlich, dass dort viele Israelis festsitzen würden – mehr als 2000 Personen insgesamt.

Dann gibt es noch das besondere Thema der Leihmutterschaft. Aufgrund bestimmter Begrenzungen im israelischen Recht bekommen viele israelische Paare ihre Kinder mit Hilfe indischer Leihmütter, die jedoch die Kinder in Nepal zur Welt bringen.

Parallel zu unserer Suche nach unseren eigenen Bürgern wollen wir auch Nepal helfen. Der Staat Israel hat eine Tradition etabliert, Ländern auf der ganzen Welt Hilfe anzubieten in Zeiten großer Katastrophen. In der Vergangenheit hat Israel verschiedene Nationen wie Indien, Haiti und die Türkei unterstützt. Israel sieht es als Teil seiner Aufgabe an, anderen zu helfen, es geht uns um “Tikkun Olam” (die Welt zu verbessern).

 

Sicherlich sind die Israelis stolz auf die Hilfe ihres Landes?

Wir sind sehr stolz darauf, wie das ganze Team sich in Nepal sofort in die Arbeit gestürzt hat. Diese Bereitschaft, beruflich alles stehen und liegen zu lassen und sich sofort auf einen solchen freiwilligen Einsatz zu begeben, trotz der Risiken für einen selbst, ist Teil der israelischen Haltung. Als die Entscheidung einmal gefällt war, war es nur noch eine Frage von Stunden, bis die ersten Flugzeuge abhoben. In weniger als 12 Stunden nach der Landung in Katmandu war das israelische Feldlazarett bereits im Einsatz. Auch das ist ein Beispiel unserer Professionalität... und eine Demonstration unserer israelischen Fähigkeiten und unserer Effizienz.

 

Welche Art von Hilfe hat Israel nach Nepal gebracht? War es ein vergleichbares Feldlazarett wie auf Haiti, das die einzige funktionierende kabellose Netzwerkverbindung auf der ganzen Insel hatte?

Das Feldlazarett unserer Armee ist eine hochmoderne mobile Klinik. Wenn dort ein Patient untersucht wird, können die Daten an Experten auf der ganzen Welt geschickt werden, die dann sogar bei Operationen live zu unterstützen in der Lage sind. Zusätzlich zu diesem sehr fortschrittlichen Lazarett schickte Israel mehr als 260 ausgebildete Mediziner und Schwestern (mehr als alle anderen Länder zusammen). Israel fühlt sich seinem Hilfsprogramm sehr verpflichtet und zieht es vor, durch gut ausgebildete Menschen zu helfen, mehr als durch Geld. Wir glauben, dass ausgebildete Menschen viel wichtiger sind in diesen ersten Tagen nach der Katastrophe.

Ein gutes Beispiel war das Erdbeben in der Türkei, als dort die Suchhundeteams der Armee Menschen aufspürten, die in Trümmern eingeschlossen waren und Wochen später lebendig herausgeholt werden konnten. Diese Art der Einsatzgruppe wurde ursprünglich vom israelischen Heimatschutzkommando entwickelt, um Israelis in Konflikten zu Hause zu helfen, und jetzt teilen wir das gerne mit der Welt. Wir wollen tatsächlich ein internationales Netzwerk von Hilfsteams aufbauen, das auf Grundlage des israelischen Modells zusammengestellt werden kann, um bei jeder möglichen Katastrophe, wo auch immer auf der Welt, zu helfen. Und ich möchte noch hinzufügen, dass wir beschlossen haben, das israelische Feldlazarett in Nepal zu belassen, als Geschenk für die dortige Nation und ihre Armee.

 

Hatten diese Bemühungen bisher irgendeinen diplomatischen Effekt, sagen wir mal auf das Abstimmungsverhalten gegen Israel bei den Vereinten Nationen?

Die Hauptmotivation für unsere Hilfseinsätze ist nicht politisch, sondern vielmehr humanitär. Sollten, als Folge dieser Einsätze, andere Länder ihre Meinung über Israel ändern, weg von dem Bild, das die arabischen Nationen vermitteln, dann wäre das wunderbar. Doch wir werden auch weiterhin Menschen in Not helfen, unabhängig von ihrer politischen Einstellung.

 

Wie antwortet Israel auf die Kritik, dass es anderen Nationen in Not helfe, aber zu Hause die Palästinenser unterdrücke?

Israel hilft allen, Palästinensern, Syrern, so viel, wie sie es brauchen. Wenn es Hindernisse gibt, liegen sie nicht auf der israelischen, sondern auf der palästinensischen Seite, bei der Hamas oder anderen Terror-Organisationen, die sich weigern, mit Israel zu kooperieren.

Wir wollen, dass die Palästinenser erfolgreich sind und sich entwickeln, wir helfen in vielen Bereichen und es gibt dort eine sehr gute Zusammenarbeit. Doch das bleibt der Öffentlichkeit verborgen und wird nicht publiziert, um die Palästinenser zu schützen. Sie wollen es auch nicht öffentlich machen, in vielen Bereichen wie dem Gesundheitswesen und der Umwelt. Wir würden uns wünschen, dass Israel noch mehr tun könnte, doch Terrororganisationen wie die Hamas ziehen es wiederum vor, mit der Not ihrer eigenen Leute aus ideologischen Gründen zu punkten, anstatt ihrem eigenen Volk zu helfen.
 

 

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