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"Sie machen Israel stärker!"

Israelabend der ICEJ in der Filderhalle am 19. August 2023

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Posted on: 
21 Aug 2023
"Sie machen Israel stärker!"

Antisemitismus, uralte Prophezeiungen und ein Gebetsaufruf – spannende Themen füllten den Israelabend, zu dem die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) am Samstag, 19. August 2023 in die Filderhalle geladen hatte.   

„75 Jahre Israel“, lautete das Motto des Abends. „Auf die Israelfreunde ist Verlass!“, kommentierte Gottfried Bühler, Vorsitzender der ICEJ Deutschland, den vollen Saal der Filderhalle (Leinfelden-Echterdingen). Rund 300 Teilnehmer waren gekommen, um gemeinsam den Gott Israels zu ehren und anzubeten. Zu den besonderen Gästen gehörten die 94-jährige jüdische Autorin und Holocaust-Überlebende Ruth Rosenstock und Stella Syrkin, Gesandte von Keren Hayesod sowie ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler, der aus Jerusalem angereist war.

Erfüllte Prophezeiungen

„Dass es Israel gibt, ist ein großes Wunder des Himmels“, erinnerte Gottfried Bühler an die Ereignisse, die mit der Staatsgründung einhergingen. Noch in der Gründungsnacht wurde der schlecht bewaffnete jüdische Staat von einer Übermacht arabischer Armeen angegriffen. „40 zu 1 war das Verhältnis“, zählt Gottfried Bühler die Fakten auf. „Und weder die Engländer noch die UN waren bereit zu helfen. Aber Gott hat seine Hand über sein Volk gehalten.“

Mit der Wiederherstellung Israels im verheißenen Land erfüllten sich uralte Prophezeiungen. „Danke, dass du treu und zuverlässig bist über Tausende von Jahren“, fasste Christoph Scharnweber, ICEJ-Politikreferent und Gebetskoordinator, in der anschließenden ersten Gebetsrunde des Abends den Dank an Gott zusammen. Auch ein berührender Lobpreis gehörte zum Programm.

Flucht aus Moskau

Danach sprach Stella Syrkin. „Sie stehen Israel zur Seite“, dankte die Gesandte von Keren Hayesod der ICEJ und betonte: „Sie machen Israel stärker. Ihr Einsatz ist für uns unentbehrlich.“ Keren Hayesod, gegründet 1920, hat viel zur Entstehung und zum Aufbau des jüdischen Staats beigetragen und ermöglicht bis heute vielen Juden die Alijah, die Heimkehr ins verheißene Land. „Meine Familie stammt aus Moskau“, berichtete Stella Syrkin von ihren eigenen Alijah-Erfahrungen. Jüdisches Leben war damals nicht erwünscht unter kommunistischer Herrschaft. „Wir durften kein Hebräisch lernen und es gab nur eine einzige Synagoge in Moskau – obwohl hier rund eine Million Juden lebten.“ Moskau wollte aber auch die Auswanderung der Juden nicht zulassen. „Die Behörden verlangten enorme Zahlungen für jeden jüdischen Auswanderer“, berichtete Stella Syrkin. „Meine Familie konnte das Lösegeld nicht aufbringen“. 1972 gelang die Ausreise schließlich doch – „weil Keren Hayesod für uns bezahlt hat.“ Bei Keren Hayesod unterstützt Stella Syrkin nun andere Juden bei der Alijah. Aufgrund des zunehmenden Antisemitismus in Europa und des Kriegs in der Ukraine erlebt Israel derzeit eine neue Einwanderungswelle. „Die Einwanderung ist um 24 Prozent angestiegen“, informierte Stella Syrkin.

Tora für Halle

Aber auch andere soziale Projekte gehören zum Aufgabengebiet von Keren Hayesod – beispielsweise die Finanzierung einer neuen Tora-Rolle für die jüdische Gemeinde in Halle, wo ein Rechtsextremist 2019 am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur mit Waffengewalt in die Synagoge eindringen wollte, um ein Blutbad anzurichten. Die neue Tora wird handgeschrieben. Die ICEJ unterstützt die Arbeit mit einer Spende von 5.000 Euro. Ende Januar sollen die letzten 12 Buchstabe in der Synagoge in Halle geschrieben werden. In Gebetsgruppen traten die Teilnehmer des Israelabends auch hier anschließend vor Gott für Israel und die jüdische Gemeinschaft ein. „Gott, du kennst die Bedrängnisse, in denen dein Volk überall auf der Welt ist“, endete ICEJ-Geschäftsführer die Gebetsrunde.

Meinungsfreiheit

ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler war aus Jerusalem angereist, um Einblicke in die Situation in Israel zu geben. „Im Ausland sagen manche, die Demokratie in Israel sei gefährdet“, so Dr. Bühler. „Aber wenn Woche für Woche 100.000 Menschen auf der Straße ihre Meinung frei äußern, beweist das, dass die Demokratie am Leben ist“, hält der ICEJ-Präsident dagegen. „Ich würde sogar sagen, dass man in Israel seine Meinung freier äußern kann als in Deutschland. Gegenteilige Meinungen sind hier selbstverständlicher Teil der Diskussionskultur. Und Israel hat eine buntere Medienlandschaft, in der alle Positionen abgebildet sind.“ 80 Prozent der israelischen Bevölkerung sehe außerdem durchaus die Notwendigkeit einer Justizreform. „Denn aktuell besitzen die Obersten Richter so viel Macht wie in keinem anderen demokratischen Land“.

Auch das bevorstehende Laubhüttenfest war ein Thema des Abends und der Segen, den die Bibel den Ländern verheißt, die beim jährlichen Erntedankfest in Jerusalem vertreten sind. „Beim Laubhüttenfest ist Gottes Gegenwart greifbar“, fasste Dr. Bühler die vielen Gebetserhörungen zusammen, die man während des Fests schon erlebt habe. Auch Deutschland brauche Gottes Segen so notwendig wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. „Wir brauchen eine neue Erweckung“, schloss Dr. Bühler und rief zur intensiven Fürbitte für Deutschland auf: „Folgt dem Ruf und lasst Euch einreihen in die Gebetsarmee Gottes.“

Fotos: Levi Dörflinger

 

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