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Stuttgart: 1.500 Israelfreunde für jüdisches Leben in Deutschland

Kundgebung für jüdisches Leben in Deutschland. Für Israel. Gegen Antisemitismus

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Posted on: 
23 Mai 2021
Stuttgart: 1.500 Israelfreunde für jüdisches Leben in Deutschland

Rund 1.500 Israelfreunde haben sich am Samstag im Oberen Schloßgarten versammelt, um ihre Unterstützung für jüdisches Leben in Deutschland und für Israel öffentlich zu zeigen und sich gegen Antisemitismus zu stellen. Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) Deutscher Zweig e.V., der die Kundgebung organisierte, begrüßte die Ehrengäste und Redner, darunter Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel in München, Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, Bärbel Illi, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V. (DIG Stuttgart), Susanne Jakubowski, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), Barbara Traub, Vorstandssprecherin IRGW, Stuttgarts Bürgermeisterin Isabel Fezer, Udi Lehavi, Repräsentant von Keren Hayesod und Christoph Scharnweber, ICEJ-Politikreferent.

Foto: Levi Dörflinger, Gottfried Bühler begrüßt die rund 1.500 Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart, 22.05.2021

Dem Antisemitismus den Nährboden nehmen

Gottfried Bühler veranschaulichte, wie Israel sich angesichts des jüngsten Raketenbeschusses durch die Terrororganisation Hamas erneut „im Kampf ums Überleben“ befunden habe. Dabei leide die israelische Bevölkerung „nicht erst seit zehn Tagen, sondern schon seit Jahren“ unter den Hamas-Raketen. Angesichts andauernder Israelkritik durch Politik und Medien, sei es nicht überraschend, dass Judenhass auf deutsche Straßen getragen werde, „in dem Jahr, in dem wir 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland feiern“. Dass Juden in Deutschland nur unter Polizeischutz und hinter Sicherheitsglas Gottesdienste feiern könnten, sei nicht hinnehmbar, sagte Bühler. Er forderte ein deutliches Signal seitens der Bundesregierung, wie z.B. ein Ende der Weiterleitung deutscher Steuergelder an die Hamas und eine eindeutige Unterstützung Israels bei den Vereinten Nationen. „Dies würde dem Antisemitismus in unserem Land den Nährboden entziehen.“

Zahlungen an Terrororganisationen stoppen

Israels Generalkonsulin Sandra Simovich bedankte sich bei den Teilnehmern, die „wahre Freundschaft und Engagement“ zeigten. Erschüttert berichtete sie von den hasserfüllten Drohungen gegen Juden und Israelis in Deutschland in den vorangegangenen zwei Wochen. Wenn auf pro-palästinensischen Solidaritätskundgebungen die Vernichtung Israels gefordert werde, sei dies „keine Solidarität sondern blanker Hass und Antisemitismus“, sagte Simovich. Über die Politik Israels könne man streiten, über Gewalt und Raketenterror nicht. Die finanzielle Unterstützung der Hamas müsse gestoppt werden, da diese nicht in die Verbesserung des Lebensstandards im Gazastreifen, sondern in den Terror investiert würde.

Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter für Baden-Württemberg, bekräftigte, jede Form des Antisemitismus müsse bekämpft werden. Er bedauerte, dass Organisationen, Medien und die Öffentlichkeit zwar oft Israel kritisieren würden, jedoch keinerlei Kritik übten, wenn die Hamas Menschenrechtsverletzungen an der eigenen Bevölkerung beginge. Damit bewiesen sie, keine echten Freunde der Palästinenser zu sein.

Sehr eindrücklich war das vorab aufgezeichnete Telefoninterview mit der 90-jährigen Auschwitz-Überlebenden Eva Erben, wohnhaft in der südisraelischen Stadt Aschkelon. Während im Hintergrund die Sirenen heulten, schilderte Erben, wie die Hamas die palästinensische Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauche. Bärbel Illi (DIG Stuttgart) forderte, finanzielle Zahlungen an palästinensische Organisationen an Auflagen zu knüpfen. Es müsse kontrolliert werden, wer die Gelder zu welchen Zwecken ausgebe.

Die Kundgebung, die ohne Zwischenfälle verlief, wurde von einem Beitrag der Tanzgruppe „Profil Dance“ zu dem Lied „Jerusalema“ umrahmt und mit der israelischen Nationalhymne „HaTikwa“, vorgetragen von Martina Schwarz, abgeschlossen.


 

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